Hexachlorbenzol
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Strukturformel | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
 |
|||||||||
| Allgemeines | |||||||||
| Name | Hexachlorbenzol | ||||||||
| Andere Namen | HCB, Perchlorbenzol | ||||||||
| Summenformel | C6Cl6 | ||||||||
| CAS-Nummer | 118-74-1 | ||||||||
| Eigenschaften | |||||||||
| Molmasse | 284,76 g/mol | ||||||||
| Aggregatzustand | fest (kristallines Pulver) | ||||||||
| Dichte | 2,044 | ||||||||
| Schmelzpunkt | 227 - 229 °C | ||||||||
| Siedepunkt | 309 °C | ||||||||
| Dampfdruck | 0,00002 kPa bei 25 °C | ||||||||
| Löslichkeit | in kaltem Wasser unlöslich, in heißem Wasser etwas löslich; gut löslich in organischen Lösungsmitteln, z.B. Benzol, Diethylether | ||||||||
| Sicherheitshinweise | |||||||||
|
|||||||||
| R- und S-Sätze | R: 45-48/25-50/53 S: 53-45-60-61 |
||||||||
| TRK-Wert | |||||||||
| Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. | |||||||||
Hexachlorbenzol (HCB) ist ein farbloses, kristallines Pulver, das durch Chlorierung von Benzol in Gegenwart von Katalysatoren wie Eisen(III)-chlorid, FeCl3, bei über 230 °C in der Flüssig- oder der Gasphase bzw. durch thermische Zersetzung von HCH (Hexachlorcyclohexan, siehe Lindan) in Gegenwart von Chlor gewonnen wird.
Es wurde früher als Trockenbeizmittel gegen Pilzerkrankungen bei Getreide eingesetzt. Seit 1981 ist Hexachlorbenzol in Deutschland als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen. Es gehört zu den Stoffen, die durch die Stockholmer Konvention weltweit verboten wurden (siehe auch „dirty dozen“).
[Bearbeiten] Erkrankungen
Grund für das Verbot war, dass verschiedene Erkrankungen mit der Aufnahme von HCB in Zusammenhang gebracht werden konnten. So trat bei etwa 4.000 Menschen in der Osttürkei nach Verzehr von von aus Saatgut hergestelltem Brot eine Porphyria cutanea tarda auf. Dort trat ebenso die sog. Pembe Yara oder „pink disease“ auf, die bei Kleinkindern eine Mortalitätsrate von 95 Prozent aufwies und mit Durchfall, Fieber und haut- bis rosafarbenen Papeln an Handrücken, Fingeroberseite und Handgelenk, manchmal auch an den Füßen und Beinen beg. In der Folge entwickelten sich subkutane Abszesse, Lungeninfiltrate, eine Vergrößerung der Leber und eine hypochrome Anämie. Die Krankheitsdauer betrug im Falle einer Genesung gut ein bis zwei Monate.[1]
