Benutzer:Herr Andrax/Adolph Korn
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Der Ostpreuße Adolph Korn, alias „Onkel Adolph“, alias „N.“ (seine indigenische Namensnennung ist dem Autor noch nicht bekannt), geboren 1870, Nationalität deutsch oder US-Bürger, lebte bis zu seiem zehnten Lebensjahr bei seiner biologische Eltern Korn. Die Korns waren deutsche Kolonisatoren vom Mischlings-Stamm der Ostschlesier und Ostpreußen, die als Frontiers am Llano River gelegenem Castell, im Grenzgebiet Zentraltexas siedelten. Der Name Adolph Korn steht seit dem 11.1.2005 auch in Deutschland für eine bislang kaum beachtete Kriminalgeschichte aus dem Jahr 1870.
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[Bearbeiten] The Kidnapping
Am 1.1.1870 wurde der Schafshirte und Kinderarbeiter Adolph K. - in der Literatur Onkel Adolph genannt - und sein Bruder Charlie Korn im Alter von 10 Jahren in seiner Mittagspause von 3 berittenen aufständischen US-Bürgern nordamerikanischer Herkunft (im weißen Volksmund mit dem N.-Wort „Indianer“ genannt) überfallen. Während sein Bruder Charlie Korn entfliehen konnte, wurde Adolph Korn mit dem Griff einer Pistole niedergeschlagen und entführt. Offensichtlich wurde nicht geschossen. Die Kidnapper konnten ohne Widerstand mit ihrem Opfer aufgrund guter Ortskenntnisse entfliehen.
[Bearbeiten] Beschreibung der Täter und des Opfers
Auffälliges Merkmal des Opfers war die blonde Haarfarbe und seine deutsche Sprache mit schlesischem Dialekt. Personen Beschreibungen der Täter liegen dem Autor dieses Beitrages nicht vor. Der Journalist Jörg-Michael Dettmer beruft sich in einem leicht rassistisch gefärbten Artikel – in dem er u.a. das N.-Wort Indianer benutzt - in der deutsprachigen Frankfurter Rundschau vom 11.1.2005 auf einen mittlerweile US-amerikanisch Assimilierten Nachfahren der Familie Korn, dem Historiker Scott Zesch. Nach der Aussage Dettmers gehören die Aktivisten der nomadoiden Gesellschaft der Comanchen an.
[Bearbeiten] Hindergründer der Aktion
Unklar ist dem Autor, ob die Aktion der 3 US-Bürger rein wirtschaftlichen Interessen diente, oder ob sie vorrangig Teil einer militant politischen Aktion war. Tatsache ist, dass der ostschlesischen Migranten-Familie Korn keine politischen Forderungen von Seiten der Kidnapper herangetragen wurden. Anzunehmen ist, dass sie die ortsüblichen Sitten und Gebräuche nicht kannten, und keine Sprachkurse belegt hatten. Die Einordnung der Tat bedarf noch der historischen Forschung über die ostpreußischen Migrationsbewegungen im 18. Jahrhundert vor dem Hintergrund der Kolonialisierung Texas, zu der eine massive Repression gegen die Vertriebenen gehörte.
[Bearbeiten] Auswirkungen der sozialen Ausgrenzung der Familie Korn
Die im texanischen Exil sesshaft gewordene nomanoide Familie Korn vom Stamm der Obrschlesier bzw. Ostpreußen waren mittellose agrarische Subsistenzwirtschaftler/innen. (Der FR-Autor nennt sie etwas verniedlichend arme Bauern. Sie können weder Beziehungen zum Militär finanzieren, noch zu den politischen Machthabern in der Region, um eine zu der Zeit noch privatwirtschaftlich angebotene ausgedehnte Suche nach dem kleinen Adolph zu ermöglichen. Das Inanspruchnahme von Dienstleistungen von [Paramilitärs], Detektiven oder auf die Entführungsproblematik spezialisierte Kleinkriminelle (Fährtensuchern oder Texas Rangers, FR-Autor) kam aus eben diesen materiellen Gründen nicht in Frage. Die Hoffnung, Adolph jemals lebend wieder zu sehen, ist gering und schwindet im Laufe der Jahre. Seine Eltern befürchten, dass er längst tot ist. (FR)
[Bearbeiten] Assimilation und Integration des Adolph Korn
Dazu ein Zitat der FR vom 11.1.2005: „Doch Adolph Korn überlebt. Und nicht nur das. Innerhalb von Monaten entwickelt sich der Junge trotz oder gerade wegen des rauen, simplen Nomadenlebens auf den Prärien des amerikanischen Südwestens zu einem kräftigen jungen Mann. Mehr noch, Adolph wird selbst zum Krieger und jagt und kämpft im Verlauf der nächsten drei Jahre Seite an Seite mit den Männern des Stammes. Er erlegt Bisonbüffel und ist sogar an Gefechten mit weißen Jägern und Soldaten der US-Kavallerie beteiligt.“
[Bearbeiten] Die Probleme der Subjektkonstruktion des Adolph Korn
Nach der Rückkehr Adolphs aus der Gefangenschaft in seine texanisierte ostpreußische Ur-Sprungsgesellschaft der Frontiers, gelang ihm keine Re-Assimilation. Der FR-Autor beschreibt ihn nun als in seiner neuen Identifikation mit dem Leben in der ur-texanischen nomanoiden Gesellschaft als doppelt gebrochen, da einerseits die Existenzgrundlage seiner neuen nomanoiden Gesellschaft als „freilebende Gesellschaft“ im Zuge des US-Nation-Bildings entzogen ward und er andererseits in seiner Ursprungsgesellschaft nun als „Sonderling“ angesehen wurde und ihn wegen seiner neuen Lebensweise nicht mehr akzeptieren mochte. Diese doppelte Gebrochenheit führte zu einem Rückzug ins „Einsiedlerdasein“. Bis zu seinem Lebensende bewohnte er eine Höhle. Der Comansche Adolph Korn starb 1900 im Alter von 41 Jahren. Er wurde nach oberschlesischer Sitte auf dem Friedhof in Mason Texas bestattet.
[Bearbeiten] Quellen
- Mein Onkel und andere Indianer
Im Texas des 19. Jahrhunderts entführten Comanchen weiße Kinder - der Historiker Scott Zesch ist ihren Spuren gefolgt VON JÖRG-MICHAEL DETTMER. In: Frankfurter Rundschau, S. 8, v. 11.01.2005
- Scott Zesch: „The Captives – A True Story of Abduction by Indians on the Texas Frontier“ (Die Gefangenen – Eine wahre Geschichte von Entführungen durch Indianer im texanischen Grenzland).
[Bearbeiten] Anmerkungen
Die sprachliche Anregung für diesen Beitrag
Dieser Beitrag wurde freiwillig/unfreiwillig satirisch anmutend, in einem bewusst Entfremdung produzierendem Stil verfasst, da der Autor die kolonialsprachliche tradierten Sprechweisen über so genannte „Indianer“ (eine N.Wort) und die damit verknüpften Rassismen etwas entgegensetzen möchte. Als Anleitung diente dazu das kritische Wörterbuch:
- Susan Arndt / Antje Hornscheidt (Hg.) -
Afrika und die deutsche Sprache 1. Auflage, April 2004 ISBN 3-89771-424-8 Inhaltsverzeichnis: [1]
Die Anregung für die Stilelemente der Kriminalberichterstalltung vor wissenschaftssprachlichem Hintergrund verdanke ich dem Titel:
- Margret Jäger / Gabriele Cleve / Ina Ruth / Siegfried Jäger : Von deutschen Einzeltätern und ausländischen Banden. Medien und Straftaten. ISBN 3-927388-65-3
Kleinzitat
Das Kleinzitiat im Kapitel „Assimilation und Integration des Adolph Korn“ wurde – wie euch aufgefallen sein wird – wegen des Sprachkontrastes, der kein unwichtiger Anlass für diesen Beitrags war, hier versucht exponiert zur Geltung zu bringen.
Zur Fiktion "ostpreußisch"
Die Annahme, dass die Familie Korn aus Ostpreußen stammte, ist bislang rein fiktiv. Sie könnte sich möglicherweise ihr Ostpreußischsein und ihre oberschlesische Abstammung nur halloziniert (eingebildet) haben. Entsprechend habe ich im Sinne der sprachkritischen Überlegungen zum Stil dieses Beitrags einen ostpreußische Identifikationshintergrund fiktionalisiert. Wahrscheinlicher ist ein sächsischer oder sudeten-deutscher oder deutsch-sudetischer Hintergrund, da auch viele Tschechen und Sudeten-Deutsche texanische Frontiers waren. Ein ebenfalls historisch mögliche jüdisch deutsche oder deutsch jüdische … Identitätsgeschichte soll hier nicht ausgeschlossen sein.