Hendrick R. Chin A Sen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hendrick (Henk) Rudolf Chin A Sen (* 18. Januar 1934 in Albina, Suriname; † 11. August 1999 in Paramaribo) war ein surinamischer Internist und Politiker.
Chin A Sen studierte Medizin und war von 1959 bis 1961 als Hausarzt in Paramaribo tätig. Nach seiner Weiterbildung zum Internisten in den Niederlanden arbeitete er im St. Vinzentius Krankenhaus in Paramaribo. Er wurde in dieser Zeit Mitglied der Partei Nationalistische Republik (PNR) die nach Unabhängigkeit von den Niederlanden strebte. Hier war er allerdings eher passives Mitglied.
Nach dem Militärputsch vom 25. Februar 1980, der Desi Bouterse und seinen Nationalen Militär Rat (NMR) an die Macht brachte, wurde am 15. März 1980 Chin A Sen Ministerpräsident von Suriname. Die Ernennung des nicht aktiv tätigen Politikers war eine große Überraschung. Er formte ein links gerichtetes Kabinett in das auch Mitglieder des NMR berufen wurden. Kurz nach seinem Amtsantritt wurde deutlich, dass er zu demokratischen Spielregeln zurückkehren und die Macht der Militärs einschränken wollte. Im Mai 1980 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, dass die Macht der Regierung auf Kosten des Parlaments verstärkte. Dies wurde damals für erforderlich gehalten um die bestehenden Probleme in Suriname entschlossen lösen zu können.
Nachdem Präsident Johan Ferrier zurückgetreten war, übernahm Chin A Sen auch dieses Amt.
Durch interne Streitigkeiten im NMR konnte anfänglich Chin A Sen seine Macht ausbauen. Nachdem allerdings die Probleme innerhalb des NMR behoben waren, brach ein ernsthafter Konflikt zwischen Bouterse und Chin A Sen über den politischen Kurs aus. Bouterse strebte eine Gesellschaft auf sozialistischer und revolutionärer Basis, mit dem NMR als starke Kraft an, während Chin A Sen wieder demokratische Spielregel einführen wollte. Ein durch Chin A Sen eingereichter Grundgesetz Entwurf wurde 1981 durch den NMR abgewiesen, wodurch sich die Spannungen zwischen der Regierung und den Militärs weiter verstärkten. Dies alles führte dazu, dass Chin A Sen am 04. Februar 1982 als Staatspräsident abtrat. Noch im selben Jahr suchte und fand er in den Niederlanden politisches Asyl.
Nach den Morden von 15 Oppositionellen durch Militärs, am 08. Dezember 1982 im Fort Zeelandia in Paramaribo, wurde Chin A Sen in den Niederlanden zum Vorsitzenden des Rates zur Befreiung von Suriname gewählt. In dieser Eigenschaft nahm er auch Kontakt mit Ronnie Brunswijk und seinem Dschungelkommando auf, der einen bewaffneten Streit gegen Bouterse führte.
Bei einem Bombenanschlag in Rijswijk, während einer Sitzung des Rates zur Befreiung von Suriname kamen 3 Menschen ums Leben. Dieser Anschlag war wahrscheinlich gegen Chin A Sen gerichtet, der in diesem Moment allerdings nicht anwesend war.
Im Jahre 1995 kehrte Chin A Sen nach Paramaribo zurück, wo er seine Arbeit als Internist wieder aufnahm.
Henck Chin A Sen starb am 11. August 1999 in Paramaribo.
[Bearbeiten] Siehe auch
Johan Ferrier | Henck Chin a Sen | Ramdat Misier | Ramsewak Shankar | Ivan Graanoogst | Johan Kraag | Ronald Venetiaan | Jules Albert Wijdenbosch | Ronald Venetiaan
Personendaten | |
---|---|
NAME | Chin A Sen, Hendrick Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | Staatspräsident von Suriname |
GEBURTSDATUM | 18. Januar 1934 |
GEBURTSORT | Albina |
STERBEDATUM | 11. August 1999 |
STERBEORT | Paramaribo |