Helvetisches System
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Das Helvetische System, kurz auch Helvetikum genannt, ist ein Deckensystem der Alpen. Die Decken bestehen aus kreidezeitlichen, aber auch aus oberjurassischen und alttertiären Sedimentablagerungen, die mehrfach gefaltet sind. Benannt ist das Helvetikum nach der Schweiz (lat. Helvetia), wo dieses System erstmals beschrieben wurde. Auch viele Typlokalitäten des Helvetikums liegen in der Schweiz. In Deutschland ist das Helvetikum kaum aufgeschlossen, da es dort meistens von der nachfolgenden Decke, der Flyschzone, überschoben ist[1]. In Oberbayern wird es besonders gut in einem prominenten Klettersteig bei Bad Heilbrunn aufgeschlossen[2], im Allgäu finden sich größere Aufschlüsse vor allem in der Gegend um Oberstdorf und am Hohen Ifen. Die gängigsten Schichtglieder von Alt nach Jung sind:
- Kieselkalk (Hauterivium)
- Drusbergschichten (Barremium)
- Schrattenkalk (Aptium)
- Garschella-Formation (Albium und Cenoman)
- Seewer Kalk (Thuronium)
- Laistmergel (Coniac und Santon)
- Wang-Schichten (Campan und Maastricht)
Wobei letztere auch bis in den ältesten Teil des Tertiärs (Paläogen), dem Paläozän vorkommen können. In Deutschland ist der Schrattenkalk in der Zone des Helvetikums der Hauptgipfelbildner. Markant für dieses Schichtglied ist die relative Verwitterungsfestigkeit, wodurch sich häufig Steilwände ausgebildet haben. In der Schweiz ist der Kieselkalk der Hauptgipfelbildner, in Deutschland ist er nur am Geißberg bei Fischen im Allgäu nachgewiesen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.): Erläuterungen zur geologischen Karte von Bayern 1:500 000, 3. Aufl., GLA, München 1981.
- ↑ Trixler, Frank: Enzenauer Steinbruch. In: Fossilien 6, Nr. 1, 1989, S. 8-9. ISSN 0175-5021
[Bearbeiten] Literatur
- Gwinner, M. P.: Geologie der Alpen, 2. Aufl., Verlag Schweizerbart, Stuttgart 1978.
