Heideimkerei
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Die Heideimkerei war eine besondere Art der Bienenhaltung, die Imker in der Lüneburger Heide seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert betrieben. Typische Kennzeichen waren Bienenwohnungen aus geflochten Strohkörben, die Nutzung der Heideblüte und die enorme Vermehrung der Bienenvölker durch Schwärme.
Die Heideimkerei wird auch bezeichnet als:
- Lüneburger Schwarmbienenzucht
- Lüneburger Heideimkerei
- Lüneburger Korbimkerei
Es handelte sich um eine besondere imkerliche Betriebsweise zur Gewinnung von Heidehonig. Die Imker ließen nur eine kleine Zahl von Bienenvölkern überwintern. Im Frühjahr vermehrten sie die Völkerzahl durch Bienenschwärme um das vielfache, wobei Zahlen von mehreren hundert Völkern nicht ungewöhnlich waren. Genügend Raum zur Aufstellung boten die damals weit verbreiteten Bienenzäune. Als Bienenwohnung wurde ein aus Stroh geflochtener Korb eingesetzt, der Lüneburger Stülper. Die große Zahl an Bienen sammelte im Spätsommer, meist im August und September, Honig auf den blühenden Heideflächen. Nach der Honigernte wurden die überzähligen Bienenvölker aus ihren Körben entfernt und als nackte Heidevölker ohne Waben verkauft. Diese Bienen waren sehr schwarmfreudig.
[Bearbeiten] Geschichte
Die historische Korb- oder Heideimkerei produzierte über Jahrhunderte in der Lüneburger Heide Honig und Bienenwachs. Heidehonig war im Mittelalter ein bekanntes Wirtschaftsgut. Als großer Handelsplatz für den gewonnen Heidehonig bildete sich Celle in der Südheide heraus. Hier gab es bereits im 16. Jahrhundert eine berufsmäßige Imkerei. Zum Niedergang kam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Heidefläche durch Aufforstung und Ackerbewirtschaftung verschwanden. Heute gibt es nur noch eine sehr geringe Anzahl von Imkereien in der Lüneburger Heide, die Bienen nach der historischen Art hält. Erzeugt wird dabei wie auch früher Scheibenhonig, der wegen seiner Seltenheit heute eine Spezialität ist. Scheibenhonig ist eine mit Heidehonig gefüllte Bienenwabe.
