Hebel (Schach)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Der Hebel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Als Hebel wird beim Schachspiel ein Bauernpaar entgegengesetzter Farbe, welches sich diagonal gegenüber steht, so dass jeder den anderen schlagen kann, bezeichnet. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine Linie zu öffnen und Türme oder andere Figuren darauf zu platzieren. Hebel werden auch eingesetzt, um etwa bei einem Minoritätsangriff Bauernketten anzugreifen.
Auch in der Eröffnung sind Hebel häufig anzutreffen, so ist das im Diagramm gezeigte Bauernpaar c4 und d5 im Damengambit häufig mehrere Züge lang anzutreffen.
[Bearbeiten] Beispiel aus einer Partie
London 1883
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Stellung nach 18. ... Te8-e7 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weiß wollte durch g2-g4 die g-Linie öffnen und Schwarz versuchte, dies zu verhindern. Beide Spieler versuchten in der Folge, ihre Figuren für die kommende Linienöffnung günstig zu platzieren.
- 19.Kg1-h1 Ta8-g8
- 20.Tf1-g1 Kg7-f8
- 21.g2-g4 Te7-g7
- 22.Tg1-g2 Ld7-e8
- 23.Te1-g1
Der Bauernvorstoss war hier für Weiß vorteilhaft, da Weiß dadurch noch die Felder g2 und g3 erhielt. Durch die mit dem Hebel verbundene Abtauschmöglichkeit mussten beide Spieler die Kräfte auf der g-Linie konzentrieren, wobei Mason Raumvorteil erhielt (er hatte die Felder g1, g2 und g3, sein Gegner hingegen nur g7 und g8), diesen jedoch in der Folge nicht umsetzen konnte und später noch durch schlechtes Spiel verlor.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Kmoch: Die Kunst der Bauernführung. Rattmann, Hamburg 1998, ISBN 3-88086-070-X
- Aaron Nimzowitsch: Mein System. 3. Aufl. Rattmann, Hamburg 2002, ISBN 3-88086-117-X
