Haus York
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Das Haus York ist ein englisches Königshaus, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem Haus Lancaster um die englische Krone stritt. Sowohl die Yorks als auch die Lancasters waren Nebenlinien des englischen Königshauses Plantagenet. Die Differenzen führten gegen Ende zum Rosenkrieg. Dieser Krieg wird so bezeichnet, weil beide Häuser Rosen im Wappen haben, die Yorks eine weiße und die Lancasters eine rote.
Die Gründung des Hauses York wird auf das Jahr 1385 datiert, als für Edmund of Langley, den fünften Sohn von König Eduard III., der Titel eines Herzog von York (Duke of York) geschaffen wurde. Richard Plantagenet, 3. Herzog von York war ein Enkel des 1. Herzog von York und erhob Anspruch auf den englischen Thron, den zur damaligen Zeit Heinrich VI. inne hatte. Heinrich VI. war ein Abkömmling von John of Gaunt, dem vierten Sohn von König Eduard III. und das Oberhaupt des Hauses Lancaster. Richard Plantagenet begründete seine Thronansprüche damit, dass er durch seinen Großvater mütterlicherseits, Roger VI. de Mortimer, den 4. Grafen von March und 6. Grafen von Ulster, ein älteres und größeres Recht auf den englischen Thron besäße, weil dessen Sohn Edmund Mortimer, 5. Graf von March und 7. Graf von Ulster, von Richard II. als mutmaßlicher Erbe anerkannt worden war. Als Edmund Mortimer kinderlos starb, sei nun der Anspruch auf den Sohn seiner Schwester Anne Mortimer, also Richard Plantagenet, übergegangen. Die gütliche Einigung der beiden Häuser wurde vom Parlament gebilligt, denn dieses sah den Anspruch des Herzog von York als gerechtfertigt an, wollte den jetzigen König aber nicht stürzen. Also wurde beschlossen, dass beim Tod Heinrichs das Haus York den englischen Thron erben sollte, womit König Heinrich VI. einverstanden war.
Doch nicht alle aus der Familie Lancaster waren damit einverstanden, allen voran Margarete von Anjou, die Gemahlin des Königs, die den Thron für ihren ältesten Sohn Eduard von Westminster, den Prinzen von Wales, gesichert sehen wollte. Sie stellte 1455 ein Heer auf, um Eduards Anspruch auch mit Waffengewalt durchzusetzen. Damit war der Anfang des Rosenkrieges geschaffen. Verzwickter wurde die Lage dann, als Richard Plantagenet, 3. Herzog von York, 1460 in der Schlacht von Wakefield getötet wurde, doch der Krieg ging weiter und dessen ältester Sohn wurde, 1461, als Eduard IV. zum König von England ausgerufen. Damit war Eduard IV. der erste englische König aus dem Hause York.
Eduard IV. starb 1483 und sein Sohn, der zwölfjährige Eduard, bestieg als Eduard V. den Thron. Doch der Herzog von Gloucester, Richard Plantagenet, der Onkel väterlicherseits, ließ Eduard und dessen Bruder in den Tower von London einsperren. Richard wurde als Richard III. am 26. Juni 1483 zum König gekrönt, Eduard V. und sein Bruder verschwanden für immer. Richard III. fiel aber am 22. August 1485 in der Schlacht von Bosworth Field, der letzten Schlacht des Rosenkrieges. Mit seinem Tod fand die York-Dynastie auf dem englischen Thron ihr Ende. Der Sieger von Bosworth war Heinrich Tudor, der Graf von Richmond, der mütterlicherseits vom Hause Lancaster abstammte. Als Heinrich VII. bestieg er 1485 den englischen Thron und heiratete zusätzlich zur Festigung seiner Macht die Tochter von Eduard IV. und Erbin des Hauses York, Elisabeth.
Doch obwohl die beiden Häuser damit vereint waren, gingen die Streitigkeiten weiter. Neben den Nachkommen Elisabeths erhob auch John de la Pole, Earl of Lincoln, Anspruch auf den Thron. Auch Hochstapler wie Perkin Warbeck versuchten ihr Glück, König von England in dieser sehr verwirrenden Zeit zu werden. Der letzte ernsthafte Thronanwärter aus dem Hause York war der Sohn Elisabeths, Richard de la Pole.
Könige des Hauses York waren:
- Edward IV., Regierungszeiten 1461 - 1470 und 1471 - 1483
- Edward V., regierte allein 1483 (er war einer der beiden Prinzen im Tower)
- Richard III., Regierungszeit 1483-1485
