Harald Turner
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Harald Turner (* 8. Oktober 1891 in Leun an der Lahn; † 9. März 1947 in Belgrad, hingerichtet) war ein promovierter Jurist, Preußischer Staatsrat, SS-Gruppenführer und stellvertretender Amtschef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts.
Turner beteiligte sich von 1941 bis 1943, als Chef der deutschen Militärverwaltung in Belgrad, in leitender Funktion an der Ermordung der Juden und Zigeuner in Serbien. Zudem leitete er 1944, als stellvertretender Chef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts, maßgeblich die deutsche Germanisierungspolitik, insbesondere in Polen und der Sowjetunion.
[Bearbeiten] Leben
Harald Turner wurde am 8. Oktober 1891 als Sohn eines Oberleutnants in Leun an der Lahn geboren. Er absolvierte das Gymnasium am Kronberger Hof in Mainz. Von 1908 bis 1920 leistete er Kriegsdienst in der deutschen Armee als Infanterieoffizier und von 1919 bis 1920 im Freikorps Wesel.
1916 heiratete er Heidi Bechtel. Ein Jahr später wurde Tochter Irmingard geboren und 1918 Sohn Harald. Aus dem Krieg ging Turner als Kriegsgeschädigter hervor. Er erhielt mehrfach militärische Auszeichnungen und Orden. Daraufhin promovierte er in Rechtswissenschaften und wurde im preußischen Finanzministerium angestellt.
1932 wurde Turner Mitglied der SS, 1939 Mitglied der NSDAP. Von 1933 bis 1936 war Turner Regierungspräsident in Koblenz. Daraufhin war er als Ministerialdirektor im preußischen Finanzministerium tätig.
Von 1934 bis 1944 war Turner Führer im SS-Stab: Im April 1934 trat er ins SD-Hauptamt (später RSHA) ein und wurde im Januar 1939 zum SS-Brigadeführer ernannt. Im Juli 1940 wurde er als Chef der deutschen Militärverwaltung nach Paris beordert. Im September 1941 wurde Turner zum SS-Gruppenführer und Chef der deutschen Militärverwaltung in Serbien ernannt. Hier verschaffte sich Turner, bei der raschen und skrupellosen Ermordung der serbischen Juden und Zigeuner, schnell einen zweifelhaften Ruf.
Anfang 1944 wurde Turner zum stellvertretenden Chef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts in Berlin (für Richard Hildebrandt) ernannt. Als er jedoch im August 1944 in der SS-Junkerschule Bad Tölz die NSDAP kritisierte und forderte, dass die SS an die Stelle der NSDAP treten sollte, wurde er seines Postens wieder enthoben und an die Front geschickt. Daraufhin kam er in britische Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 an Jugoslawien ausgeliefert. 1947 wurde Turner in Belgrad durch den Strang hingerichtet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Harald Turner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [1]140 Original-Dokumente über H.T. (zus. mit Richard Hildebrandt) als Judenmörder aus dem Simon Wiesenthal Center L.A.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Turner, Harald |
| KURZBESCHREIBUNG | Promovierter Jurist, Preußischer Staatsrat, SS-Gruppenführer und stellvertretender Amtschef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts. |
| GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1891 |
| GEBURTSORT | Leun an der Lahn |
| STERBEDATUM | 9. März 1947 |
| STERBEORT | Belgrad |
