Hans Grisebach

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Hans Otto Friedrich Julius Grisebach (auch Griesebach) (* 26. Juli 1848 in Hannover; † 11. Mai 1904 in Berlin) war ein deutscher Architekt.

[Bearbeiten] Leben

Grisebach realisiert verschiedene Projekte im Stil des Historismus und der deutschen Neorenaissance, wird apostrophiert als «Architekt der Berliner Secession».

Grisebach gestaltet den Chemie-Pavillon für die Weltausstellung in Chicago 1893 und den Pavillon für die Weltausstellung Paris 1900. In Berlin auffälligstes Zeugnis Grisebachs ist die U-Bahnstation Schlesisches Tor (1899-1901), die allerdings stark die Handschrift seines Partners August Dinklage trägt, mit dem er bis 1901 zusammenarbeitet. Ebenfalls in Berlin, in der Fasanenstr. 25, erbaut Grisebach sein eigenes Wohnhaus 1891/92. Grisebachs bekanntestes Bauwerk dürfte allerdings das «Haus Wiesenstein» im polnischen Agnetendorf sein, das Wohnhaus Gerhart Hauptmanns, in dem dieser bis zu seinem Tod lebte.

Überhaupt liefern Grisebachs Bauten die Kulisse für viel Prominenz des deutschen Geisteslebens. In der Breslauer "Villa Neisser", 1898 im Scheitniger Park für den bekannten Arzt Albert Neisser und seine Ehefrau Toni errichtet, treffen sich neben Hauptmann Gustav Mahler und Richard Strauß; die «Villa Röhl» baut er für die Familie Wahllaender/Gropius – sie bleibt Walter Gropius' Sommerhaus. Mit Max Liebermann verbinden ihn freundschaftliche Bande: Grisebach wird für den Umbau des Wohnhauses der Liebermanns am Pariser Platz und für die Gestaltung des Familiengrabes herangezogen; Liebermann seinerseits steuert Wandgemälde zum Grisebach/Dinklage-Bau «Schloss Klink» bei, das 1896-98 in Waren bei Mecklenburg für Arthur von Schnitzler errichtet wird. Dieses Schloss ist heute ein bekanntes Ausflugsziel an der Müritz und als Hotel öffentlich zugänglich. Ein weiteres Objekt Grisebachs ist das "Schloss Tremsbüttel", nahe Bargtheheide im Nordosten Hamburgs gelegen. Der Remscheider Montanunternehmer Alfred (Fritz) Hasenclever ließ von Grisebach den weithin sichtbaren Bau im Stil des Historismus für seine Frau Olga 1893/94 als verspätetes Hochzeitsgeschenk errichten. Dieser Bau hat im Inneren wie Äußeren noch viele Details und Elemente bewahrt, die Grisebach mit dem Stil der damaligen Zeit verband. Ebenso wie Schloß Klink wird Tremsbüttel als Hotel und Gastronomie genutzt und ist somit öffentlich zugänglich.

[Bearbeiten] Literatur

Kieling, Uwe: Berliner Privatarchitekten und Eisenbahnbaumeister im 19. Jahrhundert. Biographisches Lexikon. In: Miniaturen zur Geschichte, Kultur und Denkmalpflege Berlins, Nr. 26. Hrsg. v. den Berliner Bezirksvorständen der Gesellschaft für Heimatgeschichte und für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR, Berlin 1988 (Biografische Daten und Verzeichnis der Bauten)
Hans Grisebach. Architekt der Gründerjahre. Seine Zeichnungen in der Kunstbibliothek Berlin. Berlin 1974 (Sammlungskataloge der Kunstbibliothek Berlin, 7, bearb. v. Ekhart Berckenhagen).