Hanfpalmen

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Hanfpalmen

Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), Habitat

Ordnung:	Palmenartige (Arecales)
Familie:	Palmengewächse (Arecaceae)
Unterfamilie:	Coryphoideae
Tribus:	Corypheae
Untertribus:	Thrinacinae
Gattung:	Trachycarpus

Wissenschaftlicher Name

Trachycarpus

H.Wendl.

Die Hanfpalme (Trachycarpus von griech. trachys = rauh und karpos = Frucht) sind eine Gattung der Palmengewächse (Arecaceae). Es sind sehr robuste Fächerpalmen, ursprünglich im Himalaya-Bereich beheimatet, die durch ihre Kältetoleranz auch in gemäßigten Klimazonen Verbreitung findet.

[Bearbeiten] Arten

Die Gattung Trachycarpus umfasst etwa neun Arten:

Chinesische Hanfpalme, T. fortunei; in Kultur gelegentlich auch noch inkorrekt als Chamaerops excelsa bezeichnet

Bis zu 12 Meter hohe, in China beheimatete Palme. Sie gilt als eine der kältetolerantesten Palmen und gedeiht gut in gemäßigtem Klima.

Wagners Hanfpalme, T. wagnerianus

Nur aus Kultur bekannte Art. Von manchen Botanikern wird sie als Kulturform von T. fortunei interpretiert. Durch kleinere und steifere Blätter sehr windresistent.

Martius' Hanfpalme, T. martianus

Palme aus der Himalaya-Region, bis in Höhen von etwa 2000 Metern zu finden, benannt zu Ehren des deutschen Botanikers Carl Friedrich Philipp von Martius. Sie ist weniger frosttolerant als die anderen Arten.

Yunnan-Zwergpalme, T. nanus

Auf Berghängen auf 2000 Meter Höhe im Südwesten Chinas wachsende Zwergart.

Kumaon-Hanfpalme, T. takil

Bis zu 12 Meter hohe Palme aus dem westlichen Himalaya. Benannt nach dem Mt Takil bei Pithoragarh in Uttarranchal, Indien, der korrekt eigentlich Thalkedar heisst. Es gibt ein männliches Exemplar im botanischen Garten von Rom.

Weniger bekannte Arten sind:

Vietnam-Hanfpalme, T. geminisectus

Eine 2003 beschriebene Art aus dem nördlichen Vietnam.

Windamere Palme, T. latisectus

Nur aus dem Darjeeling-Distikt in West-Bengal, Indien bekannt, wo sie bis in Meereshöhen um 2400m vorkommt.

Thai-Hanfpalme, T. oreophilus

Diese Art aus dem nördlichen Thailand kommt auf dem Berg Doichiangdao zwischen 1700 und 2100m vor.

Marmor-Hanfpalme, T. princeps

Vom Oberlauf des Nu-Jiang in Yunnan, China, nahe der Grenzen zu Tibet und Burma stammt diese spektakuläre Art mit weissen Blattunterseiten. Sie kommt nur an steilen Marmorklippen vor.

[Bearbeiten] Trachycarpus in Deutschland

T. fortunei, T. takil und T. wagnerianus können auch in Deutschland ausgepflanzt werden, besonders in wintermilden Gebieten in denen die Temperatur im Winter -15°C nicht unterschreitet, wie beispielsweise der Kölner Bucht, der Nordseeküste oder vielen Weinanbaugebieten. Geschützte Lagen sind auch wegen der Beschädigung der Wedel durch Wind von Vorteil. T. wagnerianus ist allerdings deutlich windresistenter und kommt auch mit offeneren Lagen zurecht. Jüngere Exemplare, Kübelpflanzen und noch nicht eingewöhnte Pflanzen (z.B. Importware) sind allerdings weniger frosttolerant. Schon ab -10°C kann es hier zu Verlusten oder zumindest ernsthaften Schäden kommen. Wenn die Temperatur -15°C unterschreitet ist in jedem Fall ein Winterschutz erforderlich. Rund um den Stamm wird eine dicke Schicht Rindenmulch geschüttet. Als leichter Frostschutz für die Blätter wird die Blattkrone mit Sackleinen oder ähnlichem umwickelt. Besseren Schutz bietet ein Verschlag aus Dachlatten, Luftpolsterfolie oder gar Stegdoppelplatten, der die Pflanze vor Wind, Regen und starkem Frost schützt. Bei extremer Kälte kann sogar beheizt werden. Eine Belüftung am Tag und bei milderem Wetter muss jedoch ermöglicht werden, da sonst Schimmel oder Herzfäule entstehen können. Ein solcher Schutz sollte nicht länger als unbedingt nötig an der Pflanze verbleiben. Nach Frühlingsbeginn sollte auch der Rindenmulch zumindest teilweise wieder entfernt werden, seine isolierende Wirkung verhindert eine rasche Erwärmung des Bodens. Selbst nach starken Winterschäden, auch mit Blattverlust, treibt die Pflanze im nächsten Sommer meist neu aus. Es können aber bis zu zwei Jahre vergehen bis sie sich vollständig regeneriert hat, Frostschäden sind also nach Möglichkeit zu vermeiden.

T. nanus hat erwartungsgemäss ebenfalls bereits eine gute Frosthärte bewiesen. Für alle anderen Arten liegen bisher kaum Freilanderfahrungen vor da sie sich noch nicht lange in Kultur befinden.

[Bearbeiten] Literatur

Beccari, O. 1931. Asiatic Palms - Corypheae (ed. U. Martelli). Ann. Roy. Bot. Gard. (Calcutta) 13:1-356.
Kimnach, M. 1977. The Species of Trachycarpus. Principes 21:155-160.
Meerow, A. W. 2005. Betrock’s Cold Hardy Palms. Betrock Information Systems, Inc., Hollywood, Florida.
Stähler, M. 2000. Palmen in Mitteleuropa. The European Palm Society, München. ISBN 3-00-007236-5