Hamburger Ornat
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Der Hamburger Ornat ist die verbindliche Amtstracht der Pastorinnen und Pastoren der ehemaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate, also des heutigen Kirchenkreises Alt-Hamburg der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Der Hamburger Ornat ist gemeinsam mit dem eng verwandten Lübecker Ornat eine regionale Sonderform des Talars. Er unterscheidet sich von diesem durch seine Zweiteiligkeit (Unter- und Oberhabit), den Schnitt und die Halskrause (Mühlsteinkragen) statt des Beffchens.
Der Unterhabit (alter Name: Summar) ist ein eng geschnittener Talar nach Art einer Soutane, vorn durchgeknöpft mit 17 bezogenen Knöpfen, die symbolisch an die 10 Gebote und die sieben Bitten des Vaterunsers erinnern.
Der Oberhabit ist aus dem vorn offenen Renaissance-Mantel der Gelehrten und Honoratioren, der Schaube, entstanden und in seiner Form durch die Spanische Mode um 1600 geprägt. Dazu gehören der Besatz mit Seidenborten, der tief gefältete Rückenteil, Prunkärmel und die weißleinene, getollte Halskrause. Der Oberhabit entspricht im wesentlichen der sogenannten spanischen Tracht der Senatoren der Hansestädte.
Auch wenn er heute fast ausschließlich im Gottesdienst gebraucht wird, ist der Ornat (wie auch der Talar) also kein liturgisches Gewand im eigentlichen Sinn, sondern aus der Ausgehkleidung entstandene Standes- und Amtstracht.
Der Hamburger Hauptpastor Erdmann Neumeister (1671-1751) |
Der Hamburger Hauptpastor Carl Malsch (um 1975) |