Habsburg-Laufenburg
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Das Haus Habsburg-Laufenburg war im 13. und 14. Jahrhundert eine Seitenlinie der Habsburger, die jedoch nie die Bedeutung und Macht ihrer Verwandten erlangte.
1232 erfolgte die Teilung des Hauses zwischen den Brüdern Albrecht IV. (dem Begründer der älteren Linie) und Rudolf III. (dem Begründer der Laufenburger Linie). Die Teilung war zunächst nur eine Trennung der Verwaltungsaufgaben, hatte jedoch ab 1270 auch territoriale Auswirkungen. Die Laufenburger Besitzungen beschränkten sich auf die Gegend um Laufenburg im heutigen Kanton Aargau sowie auf Obwalden, die Ostschweiz und die Grafschaft Klettgau. Der Aufbau einer flächendeckenden Territorialherrschaft gelang nicht.
Durch die Heirat Rudolfs II. von Habsburg-Laufenburg († 1315) mit Elisabeth von Rapperswil, der Schwester des letzten Grafen von Rapperswil, erbte Johann I. die umfangreichen Besitzungen der Rapperswiler im Zürichgau und die Stadt Rapperswil. Johann wurde 1336 wegen seiner Schulden in die Auseinandersetzungen um die Zürcher Zunftrevolution hineingezogen und fand 1337 in der Schlacht bei Grynau gegen den Zürcher Bürgermeister Rudolf Brun den Tod. Seine minderjährigen Kinder wuchsen am Hof der Habsburger auf.
Johann II. von Habsburg-Laufenburg beteiligte sich 1350 an dem Versuch, Bürgermeister Brun in Zürich zu stürzen, weil ihm dessen Gegener einen Schuldenerlass zugesichert hatten. Der Plan wurde jedoch verraten und der Graf geriet dadurch in Zürich im Wellenberg für 3 Jahre in Gefangenschaft. Dort schrieb er das Minnelied "Blümli blawe", welches Goethe auf seiner dritten Schweizer Reise entdeckte und zu seinem Gedicht "Das Blümlein wunderschön/Lied des gefangenen Grafen" umarbeitete. Die Festungen in Rapperswil und Altendorf wurden von Brun zerstört. Erst nach einer Intervention seiner Verwandten wurde Johann wieder freigelassen, musste jedoch 1354 seine Güter am oberen Zürichsee an Herzog Albrecht von Österreich verkaufen und der Stadt Zürich Urfehde schwören. Bis 1386 gingen die meisten Besitzungen des Hauses Habsburg-Laufenburg an die die Hauptlinie der Habsburger. Johann IV., der letzte der Laufenburger Linie, starb 1408 ohne erbberechtigte männliche Nachkommen. Durch die 1410 erfolgte Heirat seiner Tochter Ursula mit Graf Rudolf von Sulz kam die Landgrafschaft Klettgau an die Grafen von Sulz.
[Bearbeiten] Literatur
Arnold Münch: Die Münze zu Laufenburg: Beiträge zur Geschichte des schweizerisch-oberrheinischen Münzwesens vom 14. - 17. Jahrhunderts nebst einem Abriß der Geschichte der Grafen von Habsburg-Laufenburg. Aarau: Sauerländer 1874.
Dr. Fridolin Jehle: Laufenburg - Die gemeinsame Stadt, 1979