Gutenberg-Gesellschaft
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Die Internationale Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. ist eine internationale Vereinigung zur Erforschung der Geschichte und Entwicklung der Drucktechnik und der schriftorientierten Medien mit Sitz in Mainz. Die Gesellschaft wurde am 26. Juni 1901 (Johannistag) gegründet. Anlass war die Entscheidung in Mainz ein Gutenberg-Museum zu errichten, anlässlich der Feierlichkeiten zum 500. Geburtstags Johannes Gutenbergs.
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[Bearbeiten] Zusammensetzung und Leitung
Der Gesellschaft gehören heute mehr als 1600 Mitglieder aus 30 Nationen an. Der Mainzer Oberbürgermeister steht dem Verein als Präsident vor (zur Zeit: Jens Beutel). Dem Vorstand gehören u. a. die Direktorin des Gutenberg-Museums, der Präsident der Johannes-Gutenberg-Universität und der Inhaber des Lehrstuhls für Buchwissenschaft in Mainz an. Insgesamt sieben Personen, zu denen noch die Ehrenpräsidenten/-innen und bis zu 14 weitere durch die Mitgliederversammlung bestimmten Personen kommen. Der Vorstand verleiht die Senatorenwürde an verdienstvolle Mitglieder der Gesellschaft.
[Bearbeiten] Satzungsgemäße Zielsetzung
Der Verein fördert die Erforschung des Druck- und Buchwesens und anderer schriftorientierter Medien. Die Forschungsergebnisse werden im Gutenberg-Jahrbuch, sowie anderen geeigneten Publikationen der Gesellschaft (z.B. Kleine Drucke der Gutenberg-Gesellschaft) veröffentlich. Daneben ist es die Aufgabe des Vereins das Gutenberg-Museum in Mainz ideell wie materiell zu unterstützen.
[Bearbeiten] Gutenberg-Jahrbuch & Literatur
Die Gesellschaft veröffentlicht seit 1926 als periodische Publikation das Gutenberg-Jahrbuch. Darin veröffentlicht: jeweils ca. 30 wissenschaftliche Aufsätze zu den Themen Gutenberg-Forschung, Inkunabelkunde (Wiegendruck-Forschung), Geschichte des Buchdrucks, Buchhandelsgeschichte und Verlagsgeschichte, Bibliotheksgeschichte, Papiergeschichte, Geschichte der Schrift, moderne Satzverfahren und Druckverfahren, Entwicklungen in der Typografie und in den neuen Medien, Buchillustration, Bucheinband, Zeitungswesen und Pressewesen, und schließlich Literaturberichte zum Buchdruck und zur Einbandkunde.
Die Beiträge sind gemäß der internationalen Ausrichtung der Gesellschaft in englisch, französisch, italienisch, spanisch und deutsch verfasst.
Das Gutenberg-Jahrbuch ist oftmals die erste Publikation für die eine neu auf dem Markt erschienene bedeutsame Schrift verwendet wird. Zuletzt war dies die Andron von Andreas Stötzner im Gutenberg-Jahrbuch 2004.
Daneben sind seit der Gründung mehr als 130 Monografien und Kleine Drucke der Gutenberg-Gesellschaft erschienen.
[Bearbeiten] Gutenberg-Preis
Seit 1968 verleiht die Gutenberg-Gesellschaft zusammen mit der Stadt Mainz den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der internationalen Gutenberg-Gesellschaft für hervorragende künstlerische, technische und wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Druckkunst.
Die Auszeichnung wurde anfänglich alle drei Jahre, seit 1994 im jährlichen Wechsel mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig, der ebenfalls herausragende buchkünstlerische Leistungen ehrt, vergeben. Sie ist dotiert mit 10.000 Euro.
Preisträger waren bislang:
- 2006 Hubert Wolf, Kirchenhistoriker
- 2004 Robert Darnton, Professor für Wissenschafts- und Publikationsgeschichte
- 2002 Otto Rohse, Typograf und Verleger der Otto Rohse Presse
- 2000 Joseph M. Jakobson, Physiker, Erfinder der E-Ink
- 1998 Henri-Jean Martin, Buchhistoriker
- 1996 John G. Dreyfus, Schriftkünstler und Typograf
- 1994 Paul Brainerd, Begründer des Desktop-Publishing
- 1992 Ricardo José Vincent, Drucker und Verleger; Gründer des 1. spanischen Druckmuseums
- 1989 Lotte Hellinga-Querido, Inkunabel-Forscherin
- 1986 Adrian Frutiger, Schriftkünstler und Typograf
- 1983 G. Willem Ovink, Professor für Geschichte und Ästhetik der Druckkunst
- 1980 Hellmut Lehmann-Haupt, Buchhistoriker
- 1977 Rudolf Hell, Erfinder (Fotosatz)
- 1974 Hermann Zapf, Schriftkünstler und Buchgestalter
- 1971 Henri Friedlaender, Schriftschöpfer und Typograf
- 1968 Giovanni Mardersteig, Gründer der Officina Bodoni