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Gryfino

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Gryfino / Greifenhagen
Wappen von Gryfino Lage von Gryfino
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Gryfino
Fläche: 9,58 km²
Geographische Lage: Koordinaten: 53° 15' N, 14° 29' O 53° 15' N, 14° 29' O
Einwohner: 21.584 (31. Dez. 2004)
Postleitzahl: 74-100
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGR
Wirtschaft & Verkehr
Straße: StettinChojna
Nächster int. Flughafen: Flughafen Stettin
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 28 Ortsteile
Fläche: 253,67 km²
Einwohner: 31.238 (30. Juni 2004)
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Henryk Piłat
Adresse: ul. 1 Maja 16
74-100 Gryfino
Webpräsenz: www.gryfino.pl

Gryfino (deutsch Greifenhagen, niederdeutsch Gripenhagen) ist eine polnische Kreisstadt mit etwa 20.000 Einwohnern in der Woiwodschaft Westpommern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt liegt im äußersten Westen der Woiwodschaft Westpommern an der Odra Wschodnia (Reglitz), dem östlichen Mündungsarm der Oder. Sie gehört zum Einzugsgebiet von Stettin, dessen Zentrum in knapp 20 Kilometern nördlicher Richtung zu erreichen ist. Gryfino liegt an der Bahnlinie Stettin - Kostrzyn nad Odrą (Küstrin). Zum drei Kilometer entfernten deutschen Nachbarort Mescherin gibt es einen Grenzübergang, der auch mit Kraftfahrzeugen passiert werden kann.

[Bearbeiten] Geschichte

Schon im 12. Jahrhundert lag nördlich des späteren Greifenhagens eine wendische Fischersiedlung mit der für diese Orte üblichen Bezeichnung Wiek. Der Städtegründer Barnim I. von Pommern überließ 1254 einem Unternehmer 200 Hufen Land zur Gründung der Stadt Greifenhagen, der er am 1. März 1254 das Stettiner Stadtrecht verlieh. Gleichzeitig verbot er den Zuzug der Wieker Einwohner. Zum Schultheiß ernannte er seinen Lokator Rudolf von Bertekow. Um der Stadt eine wirtschaftliche Grundlage zu geben, hatte Barnim bereits ein Jahr zuvor dem Nachbarort Woltin das Markrecht zugunsten Greifenhagens entzogen. Später mussten auch Fiddichow und Wollin ihre Marktrechte an die neue Stadt abtreten. Zusätzlich erhielt Greifenhagen 1280 das Recht der freien Schifffahrt auf allen pommerschen Gewässern. Um den Handel nach Westen ausdehnen zu können, wurde 1306 ein Brückenzug über beide Oderarme und ein hochwassersicherer Steindamm errichtet. Für beide Verkehrswege erhob die Stadt Zoll, der ihr erheblichen Reichtum einbrachte. Ein Teil der Einnahmen wurde 1312 für den Ankauf der Ortschaft Wiek verwendet, und ein Jahr später umgab sich die Stadt mit einer Befestigungsmauer. Wegen seiner wirtschaftlichen Stärke ernannte Pommernherzog Otto I. Greifenhagen 1339 zur herzoglichen Münzstätte.

Erhebliche Rückschläge brachten 1530 ein Stadtbrand, dem fast alle Häuser zum Opfer fielen, eine Pestepidemie, an der die Hälfte der Einwohner starb und die Zerstörung der Oderbrücken durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg mit sich. Als Ergebnis dieses Krieges kam Greifenhagen unter die Herrschaft von Schweden, die bis 1720 andauerte. Lediglich von 1677 bis 1679 konnte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm die Stadt besetzen. Mit dem Stockholmer Frieden von 1720 kam Greifenhagen endgültig zu Preußen. Im Jahr 1780 richtete eine Überschwemmung schwere Schäden an. Als Preußen 1818 seine Verwaltung neu ordnete, wurde die Stadt Verwaltungssitz des Landkreises Greifenhagen in der Provinz Pommern. Mit der Stettiner und der Bahner Vorstadt entstanden neue Stadtteile, und 1857 gaben zwei Holzbrücken wieder den Weg zum westlichen Oderufer frei. Der 1877 erfolgte Eisenbahnanschluss sowie die Eröffnung des Großschifffahrtsweges Berlin - Stettin im Jahre 1904 ließen die Greifenhagener Wirtschaft expandieren. Vor allem die 1873 gegründete Dampfschiffreederei, die den Güterverkehr zwischen Schwedt und Stettin übernommen hatte, profitierte von der neuen Wasserstraße. Aber auch industrielle Betriebe, wie insbesondere der Lebensmittelherstellung und chemische Werke siedelten sich an. 1913 wurden die hölzernen Oderbrücken durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.

Zur letzten deutschen Volkszählung von 1939 lebten 9.855 Menschen in der Stadt. Die meisten flohen Anfang 1945 vor der anrückenden russischen Front. Im Kampf um die Eroberung Greifenhagens durch die Rote Armee, der vom 8. bis 21. März andauerte, wurde die Innenstadt total zerstört. Nach der Übernahme durch die polnische Verwaltung 1945 erfolgte die Umbenennung in Gryfino. Die noch verbliebenen Deutschen wurden enteignet und ausgewiesen, soweit sie nicht die polnische Staatsangehörigkeit annahmen

Gryfino wurde in die damalige Woiwodschaft Stettin eingegliedert und wurde Kreisstadt. 1975 verlor Gryfino seinen Rang als Kreishauptstadt und wurde zu einer Stadt-und Landgemeinde. 1999 erhielt sie den Status der Kreishauptstadt zurück.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Nach den Zerstörungen von 1945 hat Greifenhagen wenig zu bieten. Es gibt nur zwei erwähnenswerte Baudenkmäler:

  • Sankt Georgstor (poln. Brama Bańska), Torturm mit Resten der Stadtmauer, Backsteingotik, erbaut um 1300;
  • Stadtpfarrkirche zum Heiligen Nikolaus, begonnen um 1250, Gotik und Neugotik.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Der größte Arbeitgeber in der Stadt ist ein kohlebetriebenes Elektrizitätswerk. Seit 1990 investiert auch ausländisches Kapital beim Aufbau der Industrie in der Stadt, z.B. die deutschen Firmen Fliegel-Textil-Service, die eine große Wäscherei betreibt, und „Jürging Naturdärme“, die Därme zur Wurstherstellung produziert, oder die schwedische Firma „Gryfskand“, die Holzkohle und Parkettfußböden herstellt.

[Bearbeiten] Gemeinde (Gmina)

Die Gesamtfläche der Stadt- und Landgemeinde Gryfino umfasst 253,67 km². Die Grenzen der Gemeinde haben die Länge von 111 km, davon sind 24,5 km Wasserlinie, unter ihnen bilden 2200 m die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen. Zur Gemeinde gehören 29 Ortschaften von dörflichem Charakter.

[Bearbeiten] Schulwesen

In der Stadt bestehen:

  • fünf Kindergärten;
  • vier Grundschulen, davon drei gewöhnliche und eine Spezialgrundschule;
  • ein Gymnasium (7. bis 9.Klasse);
  • zwei Obergymnasien.

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Leopold Andrzej Kemmling (Bearb.): Greifenhagen auf alten Fotos. Von der Urgeschichte bis 1945. Biblioteka Publiczna w Gryinie, Gryfino 2004, 83 S. ISBN 83-89260-42-5

[Bearbeiten] Weblinks

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