aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Goldkopflangur, auch Goldschopflangur oder Cat-Ba-Langur genannt, ist die bedrohteste Primatenart weltweit. Er lebt endemisch auf der Insel Cat Ba in der Halong-Bucht im Norden Vietnams. Von seiner zu den Haubenlanguren gehörenden Art sind dort nur noch knapp 60 erwachsene Exemplare vorhanden. In den letzten 50 Jahren war die Population dieser Languren auf Cat Ba von über 2.500 auf ca. 80 zu Beginn des Jahres 2000 und 9 Monate später auf nur noch 52 bis 54 zurückgegangen. [1] Der Lebensraum des Goldkopflanguren ist ein Nationalpark Vietnams und seit dem Ende der 1990er Jahre außerdem ein Biosphärenreservat und Weltkulturerbe der UNESCO. Dennoch ist diese Tierart weiterhin sehr stark gefährdet durch Wilderei aufgrund des Glaubens an die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gelehrte Heilwirkung von zermahlenen Knochen oder getrockneten Organen der Tiere und durch den sich in der Region ausweitenden Tourismus. Dank eines im Oktober 2000 begonnenen Projektes in Zusammenarbeit mit der vietnamesischen Regierung beginnt der Bestand sich derzeit langsam wieder zu erholen. Das Cat Ba Langur Conservation Project entstand in Zusammenarbeit mit dem Allwetterzoo Münster und der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP). Die Tiere leben derzeit in zu kleinen Gruppen zusammen, um eine stabile Population bilden zu können. Die Mindestzahl an Individuen, um das Überleben der Art zu sichern, betrüge 200. Diese Anzahl kann nach Angaben von Dr. Roswitha Stenke, der Projektleiterin, welche tätig ist im Endangered Primate Rescue Center (EPRC) in Vietnam, frühestens in 15-20 Jahren wieder erreicht werden.
[Bearbeiten] Quellen als Einzelnachweis
- ↑ Bericht der ZGAP über die Bestandsentwicklung
