Gesichtsverlust
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Einen Gesichtsverlust nennt man das plötzliche objektive oder subjektive Sinken des eigenen Ansehens, der Ehre oder des Respekts bei Freunden oder Anhängern, das tatsächlich oder vermeintlich durch einen konkreten Zwischenfall, wie eine Niederlage in einem Streit oder die Aufdeckung eines unangenehmen Geheimnisses, verursacht wird.
Die psychologische Folge von Gesichtsverlust für den Betroffenen ist vorrangig Scham. Daher spielt die Furcht vor Gesichtsverlust in den asiatischen, so genannten „Schamkulturen“ eine viel größere Rolle als in den westlichen „Schuldkulturen“.
Die Furcht vor Gesichtsverlust ist ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Motiv für die Erklärung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen in Ostasien oder dem Nahen Osten. So sind die hitzigen Auseinandersetzungen um wertlos oder unbedeutend erscheinende Objekte bei Krisen in Ostasien oft mit dem drohenden Gesichtsverlust der Politiker bei der jeweiligen eigenen Bevölkerung zu erklären.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Gesicht und Gesichtsverlust in der chinesischen Kultur