Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte
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Die Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte (GRMNG) e. V. war ein von 1982 bis 1988 bestehender Verein, der sich mit der Überprüfung und Neuordnung der Menschheits- und Naturgeschichte befasste. Schwerpunkte der kritischen Auseinandersetzung waren Einflüsse von Katastrophen, sowie Chronologiekritik. Der Verein wurde von Christoph Marx als Bewegung initiiert.
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[Bearbeiten] Geschichte
Marx verstand sich als persönlichen Vertreter von Immanuel Velikovsky im deutschsprachigen Raum. Er übersetzte einen Teil von dessen Werke, unterstützte die Veröffentlichung und hat diese auch in seinem Verlag Podium Akademische Freiheit (PAF) veröffentlicht.
Nach der Wiederveröffentlichung von Velikovskys Hauptwerk Welten im Zusammenstoß (Umschau Verlag, Frankfurt a.M.) und der Veröffentlichung eines Artikels über die Thesen Velikovskys durch den Soziologen Gunnar Heinsohn in der Zeitschrift "Freibeuter" im Jahr 1978, begann auch in Deutschland eine eingehendere Debatte.
1981 veröffentlichten Marx und Heinsohn gemeinsam das Buch Die Revolution Echnatons und die Restauration unter Tutanchamun. 1982 gründeten die beiden dann die Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte (GRMNG) gemeinsam mit einem knappen Dutzend Gründungsmitgliedern. Erster Vorsitzender wurde Heinsohn, sein Stellvertreter der Physiker Christian Blöss. Der Germanist und Systemanalytiker Heribert Illig war zunächst kommissarischer, dann gewählter Geschäftsführer.
Von 1983 bis 1987 erschienen im PAF-Verlag von Marx weitere Schriften von GRMNG-Autoren:
- Heinsohn/Marx: Waren die "Sumerer" des 3. Jahrtausends in Wirklichkeit die Chaldäer des 1. Jahrtausends? (1983)
- Blöss: Venus Report (1983)
- Heinsohn/Marx: Kollektive Verdrängung und die zwanghafte Wiederholung des Menschenopfers (1984)
- Illig: Egon Friedell und Immanuel Velikovsky. Vom Weltbild zweier Aussenseiter (1985)
- Heinsohn/Marx: Mesopotamische Historiographie im Chaos? (1985)
- Blöss: Zur Dialektik von Geschichte und kollektivem Zwangscharakter (1985)
- Blöss: Darwin Report (1986)
- Heinsohn: Altmesopotamische Historiographie - Von Geisterreichen zur Rekonstruktion (1986)
- Heinsohn: Nullpunkt Avraham - Abraham und die Chronologien Mesopotamiens und Ägyptens (1987)
Außerdem wurden 1986 von Knut G. Bannier ein Reisebegleiter durch die rekonstruierte Geschichte Altägyptens und von John J. Bimson das Buch Hatechepsut und die Königin von Saba - Eine Kritik an Velikovskys Gleichsetzung und eine alternative Auffassung publiziert. 1987 folgte noch von Meir Danino das Buch Esther: Dechiffriert. Zwischen 1983 und 1987 veröffentlichte der PAF-Verlag außerdem die «Velikovsky»-Reports an die Sowjetunion.
Im Hintergrund der GRMNG stand weiterhin Christoph Marx, was alsbald zu Rivalitäten und Kommunikationsproblemen innerhalb des Vereins führte, bis die beiden Vorsitzenden und der Geschäftsführer Illig 1987 entschieden, die GRMNG-Berichte nicht mehr beim PAF-Verlag zu veröffentlichen.
Bereits 1988 hat sich der Verein jedoch nach Streitigkeiten selbst aufgelöst. Zum Zeitpunkt der Auflösung hatte er um die 50 Mitglieder. Die in London ansässige, 1974 gegründete Society for Interdisciplinary Studies (SIS) wurde während dieser sechs Jahre als Schwesterorganisation betrachtet. Ein Teil der Mitglieder der Gesellschaft war gleichzeitig Mitglied der SIS. Einige andere wurden es nach der Auflösung, so dass man sagen kann, die GRMNG ist in die SIS aufgegangen.
[Bearbeiten] Ableger und Nachfolger
Das GRMNG-Bulletin wurde dagegen in die Zeitschrift "Vorzeit, Frühzeit, Gegenwart" (inzwischen: "Zeitensprünge") übergeführt und von Heinsohn gemeinsam mit Heribert Illig herausgegeben.
Gleichzeitig veröffentlichte der harte Kern der "deutschen Velikovskyaner" von 1988 bis 1991 im Eichborn-Verlag (Frankfurt a. M.) sechs programmatische Bücher, die den seinerzeitigen Stand der chronologiekritischen Debatte über die Chronologie der Menschheits- und Naturgeschichte zusammenfassten:
- Illig: Die veraltete Vorzeit
- Blöss: Jenseits von Darwin
- Heinsohn: Die Sumerer gab es nicht
- Heinsohn: Warum Antisemitismus?
- Heinsohn/Illig: Wann lebten die Pharaonen?
- Blöss: Planeten, Götter, Katastrophen
Als Illig 1991 seine Theorie vom Erfundenem Mittelalter vorstellte und Heinsohn ihm beipflichtete, entstand ein Dissens mit dem Eichborn-Verlag. Daraufhin publizierte der Personenkreis verstärkt im Eigenverlag Illigs, dem Mantis-Verlag.
Im Mantis-Verlag erschien 1992 Illigs Buch Chronologie und Katastrophismus und auch die Zeitschrift "Frühzeit, Vorzeit, Gegenwart" wurde von Illig nun im Eigenverlag herausgegeben. Die Zeitschrift wurde 1994 in Zeitensprünge umbenannt.
Im September 1994 Jahr wird der "Berliner Geschichtssalon" als sogenanntes "VFG-Colloquium" (VFG=Vorzeit, Frühzeit, Gegenwart) ins Leben gerufen und kann damit ebenfalls als Nachfolgeorganisation der GRMNG gelten. Maßgebliche Initiatoren waren Christian Blöss, Hans-Ulrich Niemitz und Uwe Topper. 1998 kam es zum Bruch zwischen Uwe Topper und Illig bzw. dem Mantis-Verlag, im März 1999 distanzieren sich auch Blöss und Niemitz von Topper.
Ab 1999 finden auch in Karlsruhe, Bonn und Leipzig nach dem Vorbild des Berliner Geschichtssalons Veranstaltungen statt.
Im Juni 2000 veröffentlicht Blöss sein Buch zur Chronologie des Känozoikum (“Ceno-Crash”) in einem eigenen Verlag.
