Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte
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Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e.V. (GDNÄ) wurde 1822 gegründet und ist die älteste und größte interdisziplinäre Wissenschaftsvereinigung in Deutschland. Ihre Hauptaufgabe sieht sie im Wissens- und Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen und zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Sie hat gegenwärtig ca. 5.600 Mitglieder, ihr Sitz ist Bad Honnef bei Bonn.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die GDNÄ wurde 1822 vom Naturforscher und Arzt Lorenz Oken gegründet. Im gleichen Jahr fand in Leipzig die erste Versammlung der Gesellschaft statt. Diese Zusammenkünfte ("Verhandlungen") wurden in der Folgezeit zunehmend zu einem Forum zur Präsentation neuer Ergebnisse aus der naturwissenschaftlichen und medizinischen Forschung. 1828 wurden innerhalb der GDNÄ Fachsektionen eingerichtet. Bekannte Beispiele für die Vorstellung und Diskussion wichtiger Erkenntnisse auf Versammlungen der GDNÄ sind die Relativitätstheorie von Albert Einstein und ein Vortrag von Gerhard Domagk im Jahr 1936, der den Beginn der Chemotherapie von bakteriellen Infektionen markierte. Die Versammlungen, die nach der Gründung der Gesellschaft zunächst jährlich abgehalten wurden, finden heutzutage in einem zweijährigen Rhythmus in verschiedenen Städten statt. Sie stehen jeweils unter einem Generalthema. Seit 1983 verleiht die GDNÄ während jeder Versammlung die Lorenz-Oken-Medaille an Personen, "die bei der allgemeinverständlichen Interpretation oder Verbreitung naturwissenschaftlicher und/oder medizinischer Erkenntnisse und Einsichten herausragende Leistungen erbracht haben".
[Bearbeiten] Ziele
Die GDNÄ sieht ihre Ziele und Aufgaben in der Schaffung von Verständnis und Vertrauen für die wissenschaftliche Forschung durch Dialog zwischen Wissenschaftlern und Öffentlichkeit und in der Förderung des interdisziplinären Informations- und Meinungsaustausches zwischen Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete. Sie verfolgt diese Ziele durch verschiedene Veranstaltungen, Publikationen und andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Ihr offizielles Organ ist die monatlich erscheinende Zeitschrift "Naturwissenschaftliche Rundschau". Die wichtigste Veranstaltung ist die alle zwei Jahre stattfindende Versammlung der Gesellschaft, zu der jeweils in Form der "Verhandlungen" ein Tagungsband herausgegeben wird. Die 123. Versammlung vom 18. bis 21. September 2004 in Passau stand unter dem Tagungsthema "Raum - Zeit - Materie", die 124. Versammlung mit dem Thema "Vom Urknall zum Bewusstsein - Selbstorganisation der Materie" hat vom 16. bis 19. September 2006 in Bremen stattgefunden.
[Bearbeiten] Mitgliedschaft und Gliederung
Eine ordentliche Mitgliedschaft in der GDNÄ steht jedem an den Naturwissenschaften und der Medizin interessierten Menschen offen. Während die meisten Mitglieder forschend tätig sind an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in der Industrie, sind insbesondere Schüler und Studenten als Mitglieder ebenso willkommen wie interessierte Laien. Derzeit hat die Gesellschaft ca. 5.600 ordentliche Mitglieder, von denen ca. 14 Prozent jünger als 35 Jahre sind. Korporatives Mitglied können darüber hinaus Verbände, Organisationen, Institute, Firmen und ähnliche juristische Personen werden.
Die GDNÄ gliedert sich in die vier Fachsektionen Chemie, Physik (inklusive Geowissenschaften), Biologie und Medizin. Bei den letzten beiden Versammlungen im Jahr 2004 in Passau und im Jahr 2006 in Bremen wurde allerdings auf die Durchführung fachbezogener Sektionssitzungen verzichtet.
[Bearbeiten] Literatur
- Harald Fritzsch, Jörg Hacker, Henning Hopf, Klaus Peter, Markus Schwoerer, Wolfgang Donner: Materie in Raum und Zeit. Hirzel, Stuttgart 2005, ISBN 3-77-761375-4 (Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 123. Versammlung, Passau 2004)
- Rolf Emmermann, Rudolf Balling, Günther Hasinger: An den Fronten der Forschung. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 3-77-761257-X (Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 122. Versammlung, Halle/ Saale 2002)
- Ernst-Ludwig Winnacker, Johannes Dichgans, Gerhard Erker: Unter jedem Stein liegt ein Diamant. Hirzel, Stuttgart 2001, ISBN 3-77-761122-0 (Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 121. Versammlung, Bonn 2000)
- Detlev Ganten, Erhard Meyer-Galow, Hans-Hilger Rogers: Gene, Neurone, Qubits & Co. Hirzel, Stuttgart 1999, ISBN 3-77-760970-6 (Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 120. Versammlung, Berlin 1998)
- Joachim Treusch, Helmut Altner, Harald zur Hausen: Koordinaten der menschlichen Zukunft: Energie, Materie, Information, Zeit. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1999, ISBN 3-80-471525-7 (Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 119. Versammlung, Regensburg 1996)
[Bearbeiten] Weblinks
- GDNÄ Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte Offizielle Website der Gesellschaft
- Naturwissenschaftliche Rundschau Offizielle Website der Zeitschrift
Koordinaten: 50° 39' 5" N, 7° 13' 11" O