Garigliano
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Garigliano ist ein Fluss in Mittelitalien nahe der Stadt Gaeta, der ins Tyrrhenische Meer bzw. ins Mittelmeer mündet.
An seiner Mündung liegen die Ruinen der antiken Stadt Minturnae. Der Oberlauf des Flusses wird Liri genannt, nahe desselben liegt das Kloster Monte Cassino. Der Unterlauf des Flusses bildete jahrhundertelang die Grenze zwischen dem Königreich Neapel und dem päpstlichen Kirchenstaat, heute ist er daher die Grenze zwischen den italienischen Regionen Kampanien (Neapel) und Latium (Rom).
Im Mittelalter hatten arabische Muslime an der Mündung ein Emirat errichtet, verbündet mit dem benachbarten Wahlherzogtum Gaeta (siehe: Islam in Italien).
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war der Garigliano 1503 zwischen Franzosen und Spaniern heftig umkämpft, im Zweiten Weltkrieg 1943-1944 zwischen Deutschen und Alliierten (Schlacht um Monte Cassino an der Gustav-Linie).
[Bearbeiten] Eintrag im Meyers von 1888
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
Garigliano (sprich -rilja-, im Oberlauf Liri, bei den Alten Liris genannt), Fluss in Unteritalien, entspringt im römischen Subapennin westlich vom ehemaligen Fuciner See, bildet bei Isola einen Wassersturz von 27 m Höhe und nimmt unterhalb Ceprano den Sacco auf. Der beträchtlich angewachsene Fluss erhält nach seiner Vereinigung mit der Melfa den Namen Garigliano, durchbricht mit neun Fällen die basaltischen Felsen des Mortulawaldes und strömt nun, an den Ruinen von Minturnä vorbei, nach 140 km langem Lauf dem Golf von Gaeta zu. Bei Ceprano wird er von der Eisenbahn, bei Traetto von der ersten italienischen Kettenbrücke (von 1832) überschritten. Er ist von Pontecorvo an schiffbar und sehr fischreich. |