Gangut (1911)
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Die Gangut war das Typschiff einer Klasse von vier Dreadnought-Linienschiffen der russischen Marine. Sie war benannt nach der Seeschlacht von Hanko (russisch: Gangut) im Jahre 1714. Schwesterschiffe waren die Petropawlowsk, die Sewastopol und die Poltawa. Die vier waren die ersten russischen Dreadnoughts. Da russische Werften wenig Erfahrung mit dem Bau moderner Großkampfschiffe hatten, die Duma aber Gelder nur zum Bau auf russischen Werften bewilligte, wurden italienische, deutsche (Blohm & Voss) und schottische Entwürfe angefordert, was letztendlich zu einem recht eigenwilligen Design, an die italienische Dante Alighieri Klasse angelehnt, führte. Die Schiffe hatten einen Eisbrecherbug, und zwei der vier Türme waren mittschiffs vor und hinter dem zweiten Schornstein. Der Bau der Schiffe dauerte sehr lange, da Russland Schwierigkeiten hatte, den benötigten Stahl in ausreichender Menge herzustellen.
Die Gangut wurde am 3. Juni 1909 in St. Petersburg auf Kiel gelegt, am 24. September 1911 vom Stapel gelassen und im Dezember 1914 fertiggestellt. Während des Ersten Weltkrieges diente die Gangut in der Baltischen Flotte, aus ihrem Heimathafen Helsingfors (Helsinki).
Nach Kriegsende in die sowjetische Marine übernommen, wurde sie am 27. Juni 1925 umbenannt in Oktoberrevolution und erheblich modernisiert. Nach dem Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 wurde das Schiff von Tallinn zunächst nach Kronstadt und dann Ende September nach Leningrad verlegt, wo es seine schwere Artillerie zur Verteidigung der belagerten Stadt einsetzte. Am 22. Juli 1944 wurde das Schiff mit dem Roten Banner Orden geehrt und hieß seitdem Rotes Banner Schlachtschiff Oktoberrevolution.
Von 1954 bis 1956 diente die Oktoberrevolution noch als Schulschiff, ehe sie außer Dienst gestellt und schließlich 1959 abgewrackt wurde. Anker und Fla-Geschütze stehen seitdem als Denkmäler im Stadtpark von Kronstadt.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Wasserverdrängung:
- Standard: 23.000 ts
- Maximal: 25.850 ts
- nach Modernisierung: 26.692 Tonnen
- Länge: 184.9 m
- Breite: 26.9 m
- Tiefgang: 9.5 m
- Höchstgeschwindigkeit: 23 Knoten
- Aktionsradius: 2.625 Seemeilen
- Bewaffnung (nach Umbau): 12 x 305 mm Geschütze in vier Drillingstürmen; 10 (anfangs 16) x 120 mm Geschütze in Kasematten; 6 x 76.2 mm Geschütze; 14 x 37 mm Geschütze; 10 x 12.7 mm und 89 x 7.62 mm Fla-Maschinengewehre; vier 450 mm Torpedorohre
- Panzerung: Gürtel - 255 mm; Seiten - 125 mm; Deck - 25-38 mm; Türme 105-203 mm; Barbetten - 203 mm; Kasematten - 127 mm
- Besatzung: 1.126 Mann