Günter Parche
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Günter Parche (* 4. Juli 1954 in Hengen, Deutschland), von Beruf Dreher, verübte 1993 ein Attentat auf die Tennisspielerin Monica Seles.
Parche war ein glühender Verehrer von Steffi Graf, der damals führenden deutschen Tennisspielerin. Als Graf 1990 bei den German Open in Berlin im Endspiel von Seles besiegt wurde, empfand Parche dies als Katastrophe und trug sich sogar mit Selbstmordgedanken. Sein damals entstandener Hass auf Seles verfestigte sich, als sie 1991 Graf an der Spitze der Tennis-Weltrangliste der Frauen ablöste.
Am 30. April 1993 griff er deshalb bei einem Tennisturnier in Hamburg Seles in einer Spielpause mit einem Messer an und verletzte sie am Rücken. Während die Verletzung physisch nicht schwerwiegend war, wurde Seles durch die psychischen Folgen des Angriffs schwer geschädigt. Sie konnte erst über zwei Jahre später wieder ein Turnier spielen, erreichte aber nie wieder ganz ihre frühere Form.
Parche wurde in der Gerichtsverhandlung eine „hochabnorme Persönlichkeitsstruktur“ und verminderte Steuerungsfähigkeit bescheinigt. Wegen dieser Umstände wurde er wegen gefährlicher Körperverletzung lediglich zu einer Strafe von zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Er selber soll vor seiner Tat eine deutlich höhere Strafe erwartet und in Kauf genommen haben.
Viele Menschen, unter ihnen auch Seles, empfanden die Strafe als unbefriedigend gering. Seles versuchte vergeblich, in einer Berufungsverhandlung eine höhere Strafe zu erreichen.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Parche, Günter |
| KURZBESCHREIBUNG | Attentäter |
| GEBURTSDATUM | 4. Juli 1954 |
| GEBURTSORT | Hengen |
