Französische Renaissance-Antiqua
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Die Französische Renaissance-Antiqua ist eine Schriftklasse nach DIN 16518.
Diese Antiqua ist die französische Weiterentwicklung der venezianischen Renaissance-Antiqua. Sie verfügt durch die gleichmäßigeren Buchstabenformen über ein ruhigeres Schriftbild.
Die Schattenachse ist nach wie vor geneigt, der Querstrich des e hingegen nahezu waagrecht. Die oberen Serifen sind immer noch den Anstrichen mit der Schreibfeder nachempfunden. Diese Schriftklasse wird wegen ihrer hervorragenden Leseeigenschaften am häufigsten für Romane und andere längere Lesetexte verwendet.
Im englischen Sprachraum ist statt Französische Renaissance-Antiqua die Bezeichnung Garalde geläufig.
[Bearbeiten] Bekannte Vertreter
- Gentium (Victor Gaultney)
- Garamond (Claude Garamond, 1480–1561), Varianten: Granjon (G. W. Jones 1928), Sabon (Jan Tschichold 1967)
- Plantin (F. H. Pierpont 1913), inspiriert vom holländischen Drucker Christoph Plantin (16. Jh.), diente mit ihrer großen x-Höhe als Vorbild für die Times
- Weiß-Antiqua (Emil Rudolf Weiß 1926)
- Bembo (als Renaissance Antiqua neu gezeichnet von Stanley Morison) 1929, basierend auf der venezianischen Bembo von Francesco Griffo, 1496, Varianten: Minion (Robert Slimbach 1990)
- Palatino (Hermann Zapf 1950) und ihre leichtere Textvariante Aldus (Hermann Zapf 1954)
- Berling (Karl-Erik Forsberg 1951)
- Trump Mediaeval (Georg Trump 1954–62)
- Meridien (Adrian Frutiger 1955)
- Dante („Giovanni“ Hans Mardersteig 1957), inspiriert von Bembo und Centaur, populär in den USA der 50er Jahre
- New Aster (Francesco Simoncini 1958)
- Octavian (Will Carter und David Kindersley 1961)
- Galliard (Matthew Carter 1978), inspiriert von den Schriften Robert Granjons (16. Jh.)
- Hollander (Gerard Unger 1986)
- Quadraat (Fred Smetjers, 1990er Jahre)
- Stone Serif (Sumner Stone, 1987)
- Trinité (Georg Trump, 1954)
- Cardo (David J. Perry, 2002)