Francis Godolphin, 2. Earl of Godolphin
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Francis Godolphin, 2. Earl of Godolphin (* 3. September 1678; † 17. Januar 1766) war ein britischer Politiker des frühen 18. Jahrhunderts. Er war der Sohn von Sidney Godolphin, 1. Earl of Godolphin und Margaret Blagge, die bei seiner Geburt verstarb.
Die Familie Godolphin, deren Reichtum vom Zinnbergbau herrührte, war eine der führenden Familien von Cornwall und konnte ihren Stammbaum bis in die Zeit der normannischen Eroberung Englands 1066 durch William I. zurückführen. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war der Sitz der Familie das Godolphin House, das sich in der Nähe von Helston in der Grafschaft Cornwall befindet.
Francis heiratete am 23. April 1698 Lady Henrietta Churchill, eine Tochter von John Churchill, 1. Herzog von Marlborough und Sarah Jennings. Seine Söhne William und Henry verstarben bereits vor ihm, so dass der Familienbesitz später an Thomas Osborne, 4. Herzog von Leeds ging, den seine Tochter Mary geheiratet hatte.
Francis war wie sein Vater Mitglied im Unterhaus, trug zwischen 1706 und 1712 den Titel Viscount Rialton und wurde 1712 mit dem Tod seines Vaters 2. Earl of Godolphin. 1735 wurde er zum Lord Keeper of the Privy Seal ernannt und zum 1. Baron of Helston geadelt.
Francis war wie viele seiner Vorfahren Gouverneur der Scilly-Inseln und als solcher Mitbegründer einer 1739 entstandenen Wohltätigkeitsorganisation, die sich Foundling Hospital (Findlingsunterkunft) nannte und die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das in London weit verbreitete Aussetzen von Kindern dadurch zu mindern, dass man diesen Kindern die Aufnahme in Waisenhäusern ermöglichte.
Den Titel Baron durfte ein Cousin von Francis, ein Sohn von Sidneys Bruder Henry, der ebenfalls Francis hieß, weiterführen als Francis 2. Baron von Helston. Mit ihm erlosch die männliche Linie der Godolphins, da er keine männlichen Nachkommen besaß.
