Fischratten
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| Fischratten | ||||||||||||
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| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Ichthyomyini | ||||||||||||
| Vorontzov, 1959 |
Die Fischratten (Ichthyomyini) sind ein Tribus der Neuweltmäuse, der durch eine außergewöhnliche Anpassung an das Wasserleben gekennzeichnet ist. Die Arten sind Karnivoren und ernähren sich hauptsächlich von Wasserinsekten, die größeren auch von kleinen Fischen. Fischratten haben zahlreiche Parallelen zu den Schwimmratten Australiens und Neuguineas, die jedoch nicht verwandt sind, sondern sich in konvergenter Evolution ganz ähnlich entwickelt haben.
Die folgenden fünf Gattungen werden zu den Fischratten gerechnet:
- Fischratten (Neusticomys)
- Chibcha-Wassermäuse (Chibchanomys)
- Ecuador-Fischratten (Anotomys)
- Fischratten (Ichthyomys)
- Mittelamerikanische Wassermäuse (Rheomys)
Dabei zeigt die Gattung Neusticomys die geringsten, die Gattung Rheomys die höchsten Anpassungen an das Wasserleben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Fischratten (Neusticomys)
Die Gattung Neusticomys (Anthony, 1921) wurde einst als zwei Gattungen angesehen, von denen eine Daptomys genannt wurde. Unterschieden werden fünf Arten:
- Venezuela-Fischratte, Neusticomys venezuelae, Venezuela, Guyana
- Mussos Fischratte, Neusticomys mussoi, Venezuela
- Peruanische Fischratte, Neusticomys peruviensis, Peru
- Oyapocks Fischratte, Neusticomys oyapocki, Französisch-Guayana
- Berg-Fischratte, Neusticomys monticolus, Kolumbien, Ecuador
Nur die Berg-Fischratte ist eine häufige Art; die anderen vier Arten sind von sehr wenigen Exemplaren bekannte Raritäten, über die man kaum etwas weiß. Die Kopfrumpflänge beträgt zwischen 10 und 13 cm, hinzu kommen 9 bis 11 cm Schwanz. Neusticomys hat wesentlich geringere Anpassungen an das amphibische Leben als die anderen Gattungen der Fischmäuse. Sie leben zwar in der Nähe von Flussläufen und Bächen, zeigen aber einige anatomische Merkmale, die an landbewohnende Mäuse erinnern: Die äußeren Ohren sind gut sichtbar und nicht im Fell verborgen; die Hinterfüße sind nicht verbreitert und nicht mit Schwimmhäuten versehen; zudem ist die Stromlinienform des Körpers weniger ausgeprägt. Dafür zeigt sie die scharfen Schneidezähne die vollendete Anpassung an die insektenfressende Ernährung.
[Bearbeiten] Fischratten (Ichthyomys)
Die Gattung Ichthyomys (Thomas, 1893) weist viel weitergehende Anpassungen an ein aquatisches Leben auf. Vier Arten gehören hierher:
- Pittier-Fischratte, Ichthyomys pittieri, Venezuela (benannt nach dem schweizer Naturforscher Henri Pittier)
- Krabbenratte, Ichthyomys hydrobates, Ecuador, Kolumbien, Venezuela
- Stolzmann-Fischratte, Ichthyomys stolzmanni, Ecuador, Peru
- Tweedys Fischratte, Ichthyomys tweedii, Ecuador, Panama
In der Gestalt und Größe ähneln diese Fischratten den eigentlichen Ratten (Rattus). Ihre Kopfrumpflänge beträgt 11 bis 21 cm, hinzu kommen 15 bis 19 cm Schwanz. Das Fell ist borstiger und rauer als bei den anderen Arten. Der Körper ist stromlinienförmig und abgeflacht. Die breiten Hinterfüße sind mit Schwimmhäuten versehen. Augen und Ohren sind klein und fast im dichten Fell verborgen.
Die Nahrung besteht zum Großteil aus Insekten und Krebstieren, und nur bei großen Individuen auch aus kleinen Fischen. Nahrung wird beim Schwimmen und Tauchen mit den langen Tasthaaren aufgespürt. Das Habitat sind Flüsse und Bäche in Höhen zwischen 600 und 2800 m.
[Bearbeiten] Weitere Gattungen
Siehe Ecuador-Fischratten, Chibcha-Wassermäuse, Mittelamerikanische Wassermäuse
[Bearbeiten] Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
