Finnenstadium
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Unter dem Finnenstadium wird das Larvenstadium eines Bandwurms verstanden. Die entsprechende "Larve" wird als Finne bezeichnet.
Entsprechend den unterschiedlichen Erscheinungsmerkmalen werden die entsprechenden Finnen wie folgt bezeichnet:
- Echinokokkenblase, Hydatide oder Metazestode: die Finnen des Hundebandwurms
- Prozerkoid
- Plerozerkoid oder Vollfinne,
- Zystizerkoid
- Zystizerkus, Blasenwurm, oder Finne im eigentlichen Sinn, das Larvenstadium bei Taenia (Fisch-, Rinder-), Taeniarhynchus, Hydatigera
Im Gegensatz zu den Larvenstadien des Fisch-, Rinder- und Schweinebandwurms sind die Finnen des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) und Hundebandwurms (Echinococcus granulosus) für den Menschen besonders gefährlich: Bei ersteren Bandwürmern ist der Mensch Wirt, bei letzteren ein Zwischenwirt und Fehlwirt.
Für die Erkrankung sind die Finnen selbst und nicht die Adultformen wie bei den anderen Bandwürmern verantwortlich: Es entwickelt sich nach Aufnahme der Eier des Fuchsbandwurms eine alveoläre Echinokokkose, nach Ingestion von Hundebandwurmeiern eine zystische Echinokokkose.
Finnen ernähren sich vom Fleisch ihres Zwischenwirtes und führen letztlich oft zu dessem Tod durch Organversagen. Wenn der Kadaver von den eigentlichen, fleischfressenden Wirten gefressen wird gelangen sie schließlich in dessen Darm und können ihren Fortpflanzungszyklus von vorne beginnen. Die Zwischenwirte bei Hunde- und Fuchsbandwürmern sind in der Regel Mäuse, Ratten und Hasen. Vom Kontakt mit Hunden geht in Deutschland keine Bedrohung aus, da sie in der Regel keine wilden Tiere fressen, und Tierfutter gegen Krankheitserreger kontrolliert wird.
Im Fall des Rinder- und Schweinbandwurms ist der Hauptwirt z.B. der Mensch der sich vom Fleisch von diesen Tieren ernährt, die ebenfalls durch Finnen umkommen können. Eine Infektion der Menschen wird hier jedoch durch die Fleischbeschau ausgeschlossen. Der Mensch ist für Finnen in der Regel ein Fehlwirt, da dessen Kadaver normalerweise nicht gefressen werden kann und somit die Fortpflanzung des Bandwurms unterbunden wird.
