Ferula (Kreuzstab)
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Die Ferula ist der im Katholizismus dem Papst vorbehaltene Stab, der statt der Krümme des Krummstabes gewöhnlicher Bischöfe ein Kreuz zeigt.
Der Legende nach trug schon Petrus einen solchen Kreuzstab, den er den drei Missionaren Eucharius, Maternus und Valerius mitgab. Der Stab wurde später zwischen den Erzbistümern Köln und Trier aufgeteilt. Nach der Neugliederung der geistlichen Fürstentümer im 19. Jahrhundert kam der Stab in den Domschatz der Diözese Limburg, wo er noch heute verwahrt wird. Allerdings wird der Stab bei jeder Inthronisation eines neuen Trierer Bischofs diesem symbolisch überreicht.
Sicher ist, dass Päpste schon früh einen solchen geraden Stab trugen. Nachdem der Krummstab zum Insignium der Hirtengewalt der Bischöfe wurde, erhielt der Papst die Ferula, mit einem Kreuz statt einer Krümme. Ähnlich wie bei den Patriarchen das Patriarchenkreuz wurde ihm der Stab mit dem Kreuz vorangetragen. Nur bei Kirchenweihen nahm er ihn selbst in die Hand, um das Alpha und Omega in den Boden der Kirche zu ritzen.
Erst Paul VI. nutzte die Ferula wieder wie ein Bischof seinen Krummstab, in dem er ihn selbst bei Messen in der Hand hielt. Die Ferula Papst Pauls VI. ist ein Werk des italienischen Bildhauers Lello Scorzelli. Sie ist auf seine Nachfolger übergegangen.