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Feldpost

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Unter Feldpost versteht man im Militärwesen die Postversorgung der im Einsatz befindlichen Einheiten durch speziell ausgebildete Soldaten unter der Bezeichnung Feldpostbeamter.

Die Feldpost verbindet die Truppe sowohl mit der Heimat als auch die Truppen untereinander.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historische Feldpost in Deutschland

Bereits im Altertum und im Mittelalter finden Anfänge einer Nachrichtenbeförderung im Krieg. Eine eigentliche Feldpost entwickelte sich aber erst seit dem 18. Jahrhundert in Preußen infolge der zahlreichen Einsätze, insbesondere im Siebenjährigen Krieg. Zu Beginn des Bayerischen Erbfolgekrieges 1778 wurde eine umfassende Instruktion ausgearbeitet und auch während der Koalitionskriege befanden sich bei den Armeen ebenfalls Feldpostämter. 1813/14 hatte Preußen z.B. 3 Feldpostämter mit 27 Sekretären, 4 Briefträgern und 79 Postillionen. Die Beförderung dauerte allerdings recht lange: zwischen Berlin und Paris brauchte ein Brief 12 Tage.

Durch den Fortschritt in der Transport- und Kommunikationstechnik (Eisenbahn und Telegraf) kam es auch zu einer umfassenden Reorganisation der Feldpost. Auch die Leistungen erhöhten sich bedeutend. Während des Deutschen Krieges 1866 wurden z.B. jeden Tag mehr als 30.000 Briefe von und nach der Armee durch die preußische Feldpost befördert. Die in diesem Krieg gesammelten Erfahrungen führten zu einer Umorganisation der Feldposteinrichtungen: außer Feldpostämtern für jedes Armeekorps und den Feldpost-Expeditionen (Büros) für die Divisionen wurden nun auch besondere Etappen-Postdirektionen eingerichtet, die Postverbindungen für die sich bewegenden Armeen herzustellen und nach den wechselnden Bedürfnissen anzupassen hatten.

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 war dann gewissermaßen ein Testfall für die neue Feldpost, die von Generalpostmeister Heinrich von Stephan ausgearbeitet und umgesetzt worden war. Die norddeutsche Feldpost bestand während dieses Krieges aus 77 Feldpostanstalten mit 292 Beamten, 202 Unterbeamten, 294 Postillionen, 869 Pferden und 188 Fahrzeugen. Bei den sechs Sammelstellen an der französischen Grenze strömten die Postsachen aus Deutschland vor ihrer Weiterleitung an die Truppenteile zusammen. Nur hier waren die geheim zu haltenden Bewegungen der großen Truppenkörper bekannt und die Sendungen konnten von der Sammelstelle aus auf dem richtigen Leitweg zugestellt werden. Feldpostrelais, Feldpoststationen und Packereidepots führten dann bis in das Zentrum der einzelnen Truppenteile.

Für das Hauptquartier war eine besondere Postverbindung eingerichtet, die den Eisenbahnweg nutzte und dafür sorgte, dass die Post zwischen Berlin und Paris innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert werden konnte. Da sich die Operationen während des Krieges auf ein Gebiet von über 170.000 km² erstreckte, waren 411 Feldpostanstalten nötig, um die mehr als 90 Millionen Briefe, 2,5 Millionen Zeitungen und 2 Millionen Pakete zu befördern.

Die jeweils aktuelle Dienstordnung der Feldpost gehörte zur Mobilmachung und wurde deshalb seinerzeit geheim gehalten.

[Bearbeiten] Feldpost im Zweiten Weltkrieg

Man unterschied zwischen militärischen Feldpost-Sendungen, die von Wehrmachtsdienstsstellen abgesandt wurden und den Abdruck des Briefstempels oder Dienstsiegels auf der Außenseite trugen und den Privatsendungen der Wehrmachtsangehörigen als Absender oder Empfänger, die in persönlichen Angelegenheiten versandt wurden. Der Kreis der Berechtigten bestand nicht nur aus den Angehörigen der drei Waffengattungen Heer, Luftwaffe und Marine im aktiven Dienst, sondern auch aus den SS-Verfügungstruppen, Divisionen, der SS-Totenkopf-Division, der Polizei-Divisionen und den anderen selbständigen Verbänden der SS-Verfügungstruppen. Zivilpersonen, die den Wehrmachtsangehörigen gleichgestellt waren (§ 35 des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935) und den Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes, die im Operationsgebiet im Dienste der Wehrmacht eingesetzt waren (zu dieser Gruppe zählten auch Privatpersonen, die sich in einem Dienstverhältnis zur Kriegswehrmacht befanden und bei ihr Unterkunft und Verpflegung erhielten), konnten die Feldpost ebenfalls benutzen. Voraussetzung war die Zuteilung einer Feldpostnummer an die Einheit oder die Dienststelle, bei Benutzung einer offenen Anschrift war die Unterkunft und Verpflegung durch die Wehrmacht in Natur oder durch Tagegelder usw. ausschlaggebend.

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Zugelassen waren gewöhnliche Postkarten und Briefsendungen (bis 250 g), Päckchen (bis 1 kg), Post- und Zahlungsanweisungen ins Feld bis 1000 RM, Postanweisungen und Zahlkarten vom Felde bis 1000 RM, einige Zeitungen Feldpostzeitungspakete und Telegramme. Gewichtsüberschreitungen wurden bei Briefen bis 25 g und bei Päckchen bis 100 g toleriert. Militärische Dienststellen konnten zusätzlich noch Sendungen unter Einschreiben oder als Wertbrief versenden, ebenso Pakete. Völlig ausgeschlossen waren Postaufträge, Postnachnahmen, Postwurfsendungen, Briefe mit Zustellurkunde, Rückscheinsendungen und telegraphische Zahlungsanweisungen.

Bei den Privatsendungen wurden folgende Gebühren erhoben: Päckchen bis 1000 g 20 Pf. Für Post und Zahlungsanweisungen ins Feld, Feldpostanweisungen und Feldzahlkarten vom Felde und Telegramme die übliche Inlandsgebühr. Für Zeitungen wurde die Hälfte der Bestellgebühr dem Verleger in Rechnung gestellt. Zeitungspakete kosteten 20 Pf je angefangenes Kilogramm. Päckchen aus der Heimat mussten freigemacht werden, Päckchen in die Heimat sollten freigemacht werden. Es wurde dann nur der einfache Fehlbetrag erhoben, dies galt auch für Päckchen innerhalb der Wehrmacht.

Alle Sendungen hatten den Vermerk „Feldpost“ und die genaue Anschrift des Absenders zu tragen. Auf Sendungen von Dienststellen und Angehörigen von Einheiten mit getarnter Anschrift durfte als Absenderangabe nur die Feldpostanschrift verwendet werden. Die Feldpostsendungen von Wehrmachtsangehörigen mussten entweder bei einem Feldpostamt eingeliefert werden oder mit Briefstempel oder Dienstsiegelabdruck der Einheit versehen durch eben diese Einheit bei einem Postamt zur Weiterbeförderung eingeliefert werden. Die Einlieferung durch Briefkästen war einzuschränken. Sendungen, die diese Bedingungen nicht erfüllten, wurden wie normale Sendungen mit den Gebühren des öffentlichen Postdienstes belegt. In der Anschrift der Sendungen an die Soldaten mussten Dienstgrad und Name des Empfängers angegeben sein, dazu entweder die fünfstellige Feldpostnummer oder bei offener Anschrift die volle Dienstanschrift seiner Wehrmachtseinheit Sendungen mit der Privatanschrift des Empfängers unterlagen den öffentlichen Gebühren. Diese Bestimmungen traten am 1. April 1940 in Kraft

Bald schon wurde das Gewicht für Feldpostbriefe auf 100 g gesenkt. Private Feldpostsendungen über 100 g galten nun bis 250 g portofrei als Päckchen. Päckchen über 250 g bis 1 kg kosteten weiter 20 Pf. Es war aber durchaus möglich, dass der Päckchenverkehr für einige Zeit in Richtung Front oder in Richtung Heimat oder überhaupt völlig eingestellt wurde, das Amtsblatt berichtet immer wieder darüber. Es scheint, dass diese Versandart nicht ganz problemlos war. Im Dezember 1940 wurde das Gewicht für die portofreie Beförderung auf 275 g angehoben.


[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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