Feinschneiden
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Feinschneiden (engl. Fineblanking) ist ein Verfahren zum spanlosen Trennen und, wahlweise, gleichzeitigem Umformen von Metall. Es erlaubt die Fertigung von hochpräzisen Teilen, welche gratlos die Fertigung verlassen.
Im Gegensatz zum Stanzen wird beim Feinschneiden das Rohmaterial sowohl von oben als auch von unten festgehalten. Erst dann schneidet ein Stempel mit der gewünschten Form das Metall. Wahlweise können in weiteren Schritten innerhalb des gleichen Arbeitsganges Umformungen oder Prägungen am Metall vorgenommen werden. Deshalb wird immer mehr von Feinschneiden/Umformen (engl. Fineblanking / Forming) gesprochen.
[Bearbeiten] Geschichte
Feinschneiden wurde 1920 in CH-9620 Lichtensteig in der Schweiz von Fritz Schiess erfunden und 1922 patentiert. Bis 2006 wurden von der Fritz Schiess AG über 6'300 Teile und Baugruppen nach Kundenwunsch hergestellt. Ab 1957 haben verschiedene Firmen darunter auch der Werkzeugbauer Fritz Bösch, sich mit dem Thema Feinschneiden beschäftigt. Aus einer Garagenfirma entstand das Unternehmen Feintool. Anfänglich wurden vorwiegend Präzisionsteile für mechanische Büromaschinen produziert. Nachdem dieser Markt mit dem Aufkommen von elektronischen Büromaschinen zerfiel, fand eine Ausweitung auf alle Gebiete statt, in welchen präzise Metallteile in hoher Stückzahl erforderlich sind. Wichtiger Anwender der Technologie ist die Autoindustrie.
[Bearbeiten] Technologie und Grenzen
Die Feinschneidtechnologie eignet sich für fast alle Metallarten, in Dicken von 0.5 mm – 3 cm. Das Gewicht der geschnittenen Teile geht von 1 Gramm – 3 kg. Einflussfaktoren für den erfolgreichen Einsatz der Technologie sind die Präzision der Werkzeuge und Kenntnisse der Verformungseigenschaften des verwendeten Metalls. Ein wesentliches Merkmal ist, dass die Teile präziser geschnitten und geformt werden können als beim bekannteren Stanzen. Zudem entfallen nachbearbeitende Arbeitsgänge wie Entgraten oder das Schleifen von Kanten.
