FAUST

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Verein in Hannover. Für weitere Bedeutungen, siehe Faust.

Einfahrt zum FAUST-Gelände und Ökologischen Gewerbehof Linden Nord

Die FAUST e.V. (FAbrikUmnutzung und STadtteilkultur) ist ein Verein in Hannover, der im Dezember 1991 aus einer Lindener Bürgerinitiative hervorgegangen ist. Ziel war es, das Konzept eines sozialkulturellen Stadtteilzentrums zu verwirklichen. Die FAUST befindet sich auf einem Teil des Geländes der im Herbst 1989 Konkurs gegangenen Bettfedernfabrik Werner & Ehlers. In den Räumlichkeiten sind unterschiedliche Vereine und Gruppen untergebracht - Künstler, Migranten und politisch aktive Gruppen. Auf dem Gelände befindet sich die "60er-Jahre-Halle" mit Veranstaltungkneipe, dem "Café Siesta" und der Biergarten "Gretchen".

[Bearbeiten] Geschichte

Nach dem Konkurs der Fabrik bildeten sich verschiedene sozialkulturelle Stadtteilgruppen aus. Einzelpersonen und einige Kleinbetriebe schlossen sich zu der Interessengemeinschaft Werner & Ehlers zusammen. Fast alle beteiligten Gruppen gründeten zusammen im Januar 1991 den gemeinnützigen Trägerverein "FAbrikUmnutzung und STadtteilkultur e.V." Die Stadt Hannover verabschiedete im Frühjahr selbigen Jahres die Pläne für die Sanierung des Gelände. Die Finanzierung war zu dem Zeitpunkt jedoch nicht sicher. Im Dezember 1991 konnte mit Hilfe eines Pastors vom Kirchenkreis-Hannover-Linden die Zwischennutzung für etwa 10 Vereine über den Zwangsverwalter ermöglicht werden. Im April des folgenden Jahres wurde die 60er-Jahre-Halle und die Zinsserhalle dazu gemietet. Instandsetzung- und Umbaumaßnahmen wurden durch Eigenleistungen umfangreich durchgeführt. Während dieser Zeit nahm der Veranstaltungsbereich bereits seine Arbeit auf. Der Ökologische Gewerbehof Linden (früher: "interessiertes Gewerbe"), auf dem auch "radio flora" zu finden ist, entwickelt im Herbst 1992 zusammen mit dem Verein ein gemeinsames Nutzungskonzept.

Ab Dezember 1992 gab es eine dreischrittige Mieterhöhung vom Eigentümer, die einen Streit auslöste und zur Kündigung der Mietverträge zum 31. Juli 1993 führte. Die Stadt und der WSL verhandelten mit dem FAUST und starteten Mitte 1993 eine Diskussion über unterschiedliche Nutzungs-, Kauf- und Trägervarianten. Das Land Niedersachsen versuchte zu vermitteln. Auch wurde vom Land ein unabhängiger Gutachter finanziert, welcher zu dem Schluss kam, dass der Verein langfristig nach Kauf des Geländes wirtschaftlich arbeiten kann. Die Berliner Stiftung Umverteilen! beteiligte sich daraufhin finanziell. Ein Darlehen einer Bank und der Zuschuss des Landes machten das Projekt Ende 1993 möglich.

Eine Räumungsklage Ende 1994 änderte nichts an dem Entschluss der Nutzervereine, auf der angemieteten Fläche zu verbleiben. Die Räumung blieb aus, da mit den Geldern des Landes Niedersachsen die Stadt Hannover einen Kauf zu einem späteren Zeitpunkt sicherstellen konnte.

Studiogebäude von "radio flora" auf dem Gelände

Die Ostachse der ehemaligen Bettfedernfabrik konnte der Verein im Frühjahr 1995 aufkaufen und konnte so temporär den Standort für etwa 25 Nutzer sichern. Im März wurde das Grundstück vom Eigentümer August Werner Frucht für 3,2 Millionen DM inklusive Nebenkosten von dem Teilhaber Stiftung Umverteilen! und FAUST e.V. aufgekauft. Der FAUST e.V. muss deswegen Pacht an die Stiftung Umverteilen! bezahlen. Ein Abschlag von 500.000 DM für die Entfernung des Asbests aus dem Kesselhaus war Voraussetzung für den Kauf. Ein weiterer Landeszuschuss und ein Bankdarlehen ermöglichen den Kauf des Gebäudes.

Im März des Jahres 2005 meldete der Verein Insolvenz an und der gesamte Vorstand trat zurück.

[Bearbeiten] Ziele

FAUST macht es sich zur Aufgabe die Stadtteilkultur, die interkulturellen Kommunikation und das Stadtteilleben zu fördern. Die Fabrikumnutzung ist hierfür notwendige Bedingung.