Fastnachtsbrunnen (Mainz)
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Der Fastnachtsbrunnen in Mainz steht am Schillerplatz (Ecke Schillerstraße/Ludwigsstraße) und schmückt die Stadt mit einem Denkmal, das die närrische Jahreszeit wiederspiegelt. Enthüllt wurde er nach dreijähriger Schaffenszeit am 14. Januar 1967 unter großer Anteilnahme der Mainzer Bevölkerung.
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[Bearbeiten] Sponsoring
Die Stadt Mainz fragte bereits 1963 erfolgreich bei einem kleinen Kreis von Industriellen an, ob man bereit sei, der nach wie vor von Kriegszerstörungen gezeichneten Stadt ein neues Fastnachtsdenkmal zu stiften. Das Getränkeunternehmen Eckes aus Nieder-Olm, an seiner Spitze Ludwig Eckes, erklärte sich dazu bereit.
[Bearbeiten] Auswahl
Nach Ausschreibung eines Wettbewerbes wurde unter 234 Einreichungen der Entwurf des Münchner Künstlers und Professors Blasius Spreng, der auch zahlreiche andere Denkmäler im Deutschland der Nachkriegszeit gestaltete, ausgewählt. Den Vorsitz der Jury hatte Prof. Ewald Mataré, ein bekannter deutscher Maler und Bildhauer. Der Entwurf war das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Spreng mit dem Mainzer Architekten Helmut Gräf.
[Bearbeiten] Gestaltung
Bei dem Fastnachtsbrunnen handelt sich um einen fast neun Meter hohen, bronzenen turmartigen Brunnen, der von mehr als 200 ebenfalls bronzenen Figuren und Allegorien bevölkert ist. Vater Rhein, der Mönch, der Narr mit seinen Attributen, der Harlekin und der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel, der Hanswurst und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwäscher, Vaganten, Schwellköpp oder der Paragraphenreiter, Possenreißer und Gaukler sind nur einige der Motive, die starken Bezug zur Mainzer Stadt- und Fastnachtsgeschichte aufweisen. Natürlich dürfen die Rebenranken, sowie Weck, Worscht un Woi nicht fehlen. Insgesamt steht der Narrenturm auf seiner Spitze, d.h. der Umfang verjüngt sich bis zum Fuß hin. Die Symbolik soll auf die labile Glückswelt der Narren hindeuten. Die Lebensfreude die dieses Denkmal symbolisiert soll etwas Beständiges sein, was die Mainzer gerne annehmen.
Eingefasst ist der Brunnen mit einem Beckenrund aus rotem Sandstein, welches von dem Mainzer Architekt Helmut Gräf gestaltet wurde. Der Fastnachtsbrunnen begrenzt zusammen mit dem Schillerdenkmal auf der gegenüberliegenden Seite den so genannten Schillerplatz (früher Thiermarkt, Dietmarkt) mit weiteren kleineren Fastnachtsdenkmälern, alten Baumbeständen und großen Blumenrabbatten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur:
- Hans-Jörg Jakobi: Geheimnis Fastnachtsbrunnen. Edition Erasmus 1999
- Karl Schramm:Der Fastnachtsbrunnen in Mainz. Verlag Hans Krach, Mainz 1969. ISBN 3874390101 (Ausgabe von 1971)
- MAINZ, Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte: Zwei mal elf Jahre Fastnachtsbrunnen; Verlag Hermann Schmidt Mainz, 1/1989
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 59' 53" N, 8° 16' 5" O