Falu rödfärg
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Falu rödfärg, oder auch Faluröd, ist ein in Schweden produziertes dunkelrotes Farbpigment, das Eisenoxid mit Spuren von Silikaten von Aluminium, Zink, Kupfer und Blei enthält. Die Produktion der Farbe ist ein Nebenprodukt des Bergbaus in Falun und wurde 1616 aufgenommen. Der Hauptbestandteil ist verwittertes, mageres Kupfererz, welches auch Rotmulm genannt wird und als Abraum der Kupfererzgewinnung in großen Mengen zur Verfügung steht. Die Farbe ist holzkonservierend, mit Wasser verdünnbar und feuchtigkeitsdurchlässig, was Fäulnis und Schimmelbildung behindert.
Zuerst wurde die Farbe ab dem 16. Jahrhundert von Hausbesitzern aus den höheren Ständen verwendet, da sie den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern das Aussehen der Backsteinbauten Europas verlieh und somit Wohlstand und Reichtum widerspiegeln sollte. In manchen Städten soll von den Stadtvätern sogar angeordnet worden sein, dass alle Hausfassaden entlang der Straße in Falunrot zu streichen seien, bevor hoher Besuch erwartet wurde. Mit den ländlichen Herren- und Bauernhöfen reicher Städter verbreitete sich dieser Trend im Laufe des 17. Jahrhunderts über Schweden. Zu Ende des 18. Jahrhunderts war die rote Farbe in allen Gesellschaftsschichten beliebt und verankerte sich dank Malern wie Carl Larsson, aus Sundborn bei Falun, in der Zeit der schwedischen Nationalromantik in den Köpfen aller Schweden. Somit wurde die rote Farbe im Laufe der Jahrhunderte zu Schwedens Nationalfarbe beim Hausbau und ist heute die traditionelle Farbe für Bauernhäuser, Freizeithäuser und Hütten auf dem Lande. Die weißen Fensterrahmen, Dachgiebel und Hauspfosten der typischen schwedischen Holzhäuser sollen angeblich auf Grund der langen Winternächte Schwedens hinzugekommen sein, in denen man die dunkelroten Häuser nur noch schwer erkennen konnte.
