Falschfarben
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Falschfarben, also die bewusste Verwendung von falschen Farben in einer Darstellung, werden von Wissenschaftlern in der Astronomie, Physik, Geografie, medizinischen Bildgebung und anderen Bereichen dazu verwendet, um besonders einen hohen Kontrast der Bildern zu erreichen. Dadurch werden auch kleinere Details sichtbar.
Die ersten Bilder, die vor langer Zeit von Astronomen aufgenommen wurden, bestanden nur aus Grautönen. Die dunkelsten Stellen wurden schwarz, die hellsten weiß dargestellt. Statt einer Grauskala, die von weiß bis schwarz reichte, wurde eine sog. Falschfarbenskala verwendet, die zum Beispiel von rot bis blau reichte. Dadurch entstanden Bilder, die Details viel deutlicher erkennen ließen.
Das Falschfarbenverfahren hat also zum Zweck, geringe Unterschiede in der Helligkeit der Bilddaten hervorzuheben, oder bildartige Messwerte in einen kontrastreichen Farbraum zu skalieren. Der Begriff "Falschfarbendarstellung" wird also im Zusammenhang mit globalen, also auf eine gesamte Bildfläche angewandten, Kontrast-Funktionen verwendet.
Semantisch steht der Begriff "Falschfarben"-Darstellung der Erwartung gegenüber, eine bestimmte Darstellung von Bilddaten ließe sich auch mit "richtigen" Farben darstellen. Dem sollte in der Formulierung von Sätzen mit dem Begriff "Falschfarben" Rechnung getragen werden. So kann eine Luftbildaufnahme als Falschfarben-Luftbild bezeichnet werden, da sie a priori echte Farben enthält.
Dagegen handelt es sich bei Messdaten aus der Magnetresonanzbildgebung, aus dem Ultraschall oder aus der Computertomographie stets um Information, der keine Farbinformation innewohnt. Die Farb-Kodierung solcher Messdaten sollte daher nicht als Falschfarben-Darstellung bezeichnet werden, da dies sachlich unangemessen ist.
Falschfarbendarstellungen sind nicht zu verwechseln mit der Abbildung oder Projektion von Messdaten auf Oberflächen wie zum Beispiel der Abbildung von Abständen auf Oberflächen - sog. Fehlerflächen - oder der Abbildung statistischer Unterschiede auf Oberflächen. Bei diesen Abbildungen kommt es zur Darstellung von Rechenergebnissen, die nicht einfach durch Skalierung der ursprünglich aufgenommenen Bild-Werte entstehen, und zu denen es daher auch keine "richtige" Farbdarstellung gibt. In diesem Zusammenhang ist es semantisch nicht korrekt, derartige Abbildungen als Falschfarbendarstellungen zu sprechen; man sollte stattdessen von farb-kodierten Abbildungen, von farb-kodierten Projektionen sprechen.
