F123
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F 123 ist die marineinterne Bezeichnung für die Fregatten der Brandenburg-Klasse der Deutschen Marine. Typschiff ist die Fregatte Brandenburg.
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[Bearbeiten] Allgemein
Das Hauteinsatzprofil der Brandenburg-Klasse ist die U-Boot-Bekämpfung (ASW). Dieser speziellen Aufgabe dient in erster Linie der Bordhubschrauber SEA LYNX MK 88A, von dem jedes Schiff zwei aufnehmen kann. Neben der U-Jagd besitzt die Klasse die Fähigkeit zur Abwehr von Luftzielen (Flugabwehrraketen) im Eigenschutz und zur Seezielbekämpfung. Alle Einheiten verfügen über leistungsfähige Radaranlagen zur See- und Luftraumüberwachung, zur Navigation sowie zur Feuerleitung. Sonargeräte, LINK11/ LINK 16 -Informationsübertragung und Anlagen zur elektronischen Kampfführung sowie eine fernmeldetechnische Ausrüstung, die auch Führungsschiffaufgaben zulässt, vervollständigen die Ausrüstung. Für die Fregatten des Typs F123 ist ein umfassendes Modernisierungsprogramm vorgesehen, unter anderem sollen die Sea Sparrow Boden-Luft-Flugkörper ab 2008 durch die neuen RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile ersetzt werden.
[Bearbeiten] Technische Daten
[Bearbeiten] Hauptabmessungen
- Länge über alles: 138,85 m
- Breite über alles: 16,70 m
- Tiefgang: 6,80 m
- Verdrängung: ca. 4 900 t
[Bearbeiten] Antriebsanlage
CODOG mit
- 2 Gasturbinen General Electric LM2500 je 19.000 kW (Gesamt: 38.000 kW)
- 2 Dieselmotoren MTU je 4070 kW
- 2 Wellen mit Verstellpropeller
- Marschgeschwindigkeit 21 kn
- Höchstgeschwindigkeit 30 kn
[Bearbeiten] Waffensysteme
[Bearbeiten] Bewaffnung
-
- 1x Vertical Launching System (VLS) mit 16 Zellen für NATO Sea Sparrow (Boden-Luft-Flugkörper)
- 2 x GDC Rolling Airframe Missile 21 Zellen
- 1 x 76 mm OTO Melara Turm
- 2 x 20 mm Rheinmetall Geschütze
- 4 x Seezielflugkörper MM 38 EXOCET
- 4 x Torpedorohre für Torpedos 324 mm Mk 32, für Torpedos Mk44 und Mk46
- 2 Bordhubschrauber Sea Lynx Mk 88A
[Bearbeiten] Elektronik
- Feuerleitelektronik
- Führungs- und Waffeneinsatzsystem SATIR mit Zentralrechner AN/UYK-43 (2 Link 11)
- Multi-Link Untersystem DV-Anlage Link 16 F123 (Link 11, Link 16)
- 2D Rundsuchradaranlage LW08
- 3D Kombinierte Rundsuch- und Feuerleitanlage SMART-S
- 2 x Feuerleitanlage STIR
- EloKa System FL1800SII
- Sonar DSQS 23 B
- UHF SATCOM
- diverse UHF/ HF Funksende/ -empfangsanlagen
[Bearbeiten] Besatzung
- Besatzung: 218 Mann
[Bearbeiten] Einheiten, Geschwader und Heimathäfen
- F 215 Brandenburg (Indienststellung 1994), 2. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven
- F 216 Schleswig-Holstein (1995), 2. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven
- F 217 Bayern (1996), 2. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven
- F 218 Mecklenburg-Vorpommern (1996), 2. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven
[Bearbeiten] Besondere Einsätze
Die Brandenburg (F 215) ist seit dem 15.11.2006 das Flaggschiff des deutschen Truppenkontingents zur Überwachung der libanesischen Küste im Rahmen des UNIFIL-Einsatzes. Sie löste die Mecklenburg-Vorpommern (F-218) ab, welche sich zuvor bei der Operation Enduring Freedom beteiligte und mit einigen Einsätzen für eine Kontroverse im Bundestag sorgte. Sie bot US-amerikanischen und britischen Kriegs- und Hilfsschiffen Geleitschutz, die auf dem Weg zur Operation Iraqi Freedom - dem Irakkrieg - unterwegs waren. Da Kritiker den Irakkrieg als völkerrechtswiedrig ansehen, wird nun von der Bundestagsopposition der Abbruch der Mission gefordert.
Die Bayern (F 217) war Anfang des Jahres 2002 das Flaggschiff des ersten Deployments an das Horn von Afrika (Djibuti) im Rahmen der Operation Enduring Freedom. Der gut sechsmonatige Einsatz erfolgte unmittelbar nach einer etwa viermonatigen Teilnahme an der SNFM (Standing Naval Force Mediterranean) der Nato und der Operation Active Endeavour. Sie wurde dadurch mit ihrer zehnmonatigen Einsatzdauer das Schiff mit der längsten Abwesenheit vom Heimathafen in der Deutschen Nachkriegs-Marine.
Die Schleswig-Holstein (F 216) nimmt auch am Horn von Afrika an der Operation Enduring Freedom teil.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Fregatten der F123-Klasse – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |