Expropriation
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Expropriation ist das lateinische Wort für Enteignung.
Die marxistische Theorie versteht unter Expropriation insbesondere die Enteignung der Besitzer von Produktionsmitteln durch ökonomische oder politische Gewalt im Interesse einer Klasse.
Die Expropriation der Bauern von ihrem Grund und Boden steht historisch am Anfang des Kapitalismus, denn nur große Massen doppeltfreier Lohnarbeiter, nämlich frei von feudalen Fesseln, aber frei auch von Eigentum an Produktionsmitteln, konnten im entstehenden Kapitalismus den Besitzern der Produktionsmittel die Arbeitskräfte liefern, die aufgrund ihrer Mittellosigkeit gezwungen waren, für jeden Lohn ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Karl Marx nennt diese Epoche, die im 16. Jahrhundert einsetzt und in welcher der Kapitalismus noch stark vom Raub abhängt, die ursprüngliche Akkumulation.
In diesem Sinne ist die Expropriation der Kapitalisten, die von den Marxisten angestrebt wird, eine "Expropriation der Expropriateure". Enteignet werden die Enteigner, die zuvor selbst den Rest der Gesellschaft von allem enteignet haben, was dieser für sein Leben brauche. Hegelianisch gesprochen war die erste Enteignung der Handwerker und Bauern durch das Kapital die erste Negation des kleinen Privateigentums, während die Enteignung der Kapitalisten durch das Proletariat die zweite Negation, die Negation der Negation darstellt.
