Exarchat (Byzantinisches Reich)
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Das Exarchat war ein von einem Exarchen geleiteter byzantinischer Verwaltungsdistrikt und in mancher Hinsicht eine Vorstufe der späteren Themen.
Exarch (griech. eigentl. "Vorgesetzter") war in frühbyzantinischer Zeit Titel der Statthalter der afrikanischen und italischen Besitzungen des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches, die in ihrem Verwaltungsbereich, dem Exarchat, die oberste militärische und zivile Gewalt ausübten. Durch die Vereinigung der beiden Kompetenzen in einer Hand brach man mit der seit fast 300 Jahren üblichen spätantiken Praxis der klaren Trennung der beiden Bereiche.
Der Titel Exarch bezeichnete ursprünglich einen Offizier des spätrömischen Heeres. Das Amt in seiner neuen Form schuf der oströmische Kaiser Maurikios (582 - 602), der dadurch die Sicherung gefährdeter Außenbezirke und zugleich die Straffung der Reichsstruktur anstrebte. Nur so war es möglich, dass die beiden Exarchate Africa (Haupststadt Karthago) und Italien (Hauptstadt Ravenna) noch bis 698 bzw. 751 weiter existieren konnten, da die Exarchen relativ unabhängig und flexibel agieren konnten - und dies trotz der schwindenden Macht Konstantinopels, dessen Kräfte an allen Fronten gleichzeitig gebunden waren: Im Osten gegen die Sassaniden bzw. später gegen die Araber (siehe Islamische Expansion), auf dem Balkan gegen Awaren und Slawen, in Italien gegen Langobarden und arabische Piraten, in Afrika zudem gegen die Berber und Araber.
Die Exarchate verschwanden erst im Frühmittelalter mit dem weitgehenden Zusammenbruch der byzantinischen Herrschaft im Westen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- J. Ferluga: Exarch/Exarchat, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Spalte 454 f.
