Europäische Demokratische Union
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Die Europäische Demokratische Union (abgekürzt EDU) ist ein loser Zusammenschluss von west- und mitteleuropäischen Parteien der rechten Mitte. Ihre Mitgliedsparteien decken sich teilweise mit jenen der EVP, umfassen jedoch auch Christdemokraten und Konservative Parteien von Ländern, die nicht EU-Mitglieder sind.
Die EDU wurde am 24. April 1978 auf Schloss Klesheim bei Salzburg gegründet und bestand anfangs aus 18 Parteien der demokratischen Mitte und Rechten. Ihr erster Präsident war bis 1998 der ÖVP-Obmann Dr. Alois Mock, damals österreichischer Vizekanzler. Mock wurde 1979 auch zum Präsidenten der Internationalen Demokratischen Union (IDU) gewählt, die 1983 entstand und derzeit etwa 90 Mitglieder hat.
Im Laufe der folgenden Jahre nahm die EDU weitere europäische Parteien in ihre Gesinnungsgemeinschaft auf, doch verlor sie mit den EU-Erweiterungen von 1995 und 2004 einen Teil ihrer Bedeutung an die EVP des Europaparlaments.
[Bearbeiten] Politischer Hintergrund
Als sich in den 1970er-Jahren die Perspektiven für den Ausbau der europäischen Institutionen stark verbesserten, stieg auch der Wert, den die demokratischen Parteien einer europaweiten Zusammenarbeit beimaßen. In der Diskussion, die der Errichtung der Europäischen Volkspartei (EVP) 1976 voranging, machte die deutsche CDU leidenschaftliche Versuche, die Mitgliedschaft dieser Parteiföderation auch für konservative Parteien zu eröffnen. Einige Schwesterparteien unter Führung der Niederlande lehnten dies jedoch (bis etwa 1990) ab.
Die Deutschen und Österreicher realisierten jedoch 1978 ihre Pläne mit der Errichtung einer Arbeitsgemeinschaft von christdemokratischen und konservativen Parteien. Zunächst wurde auch diese in Salzburg gegründete EDU von Hollands Christdemokraten abgelehnt. Die CDU plädierte weiterhin dafür, die EVP für nicht-christliche Parteien der rechten Mitte freizugeben, und setzte sich damit erstmals 1991 mit der spanischen Partido Popular durch. In die EDU fanden solche Kooperationen schon früher Eingang.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Joachim Veen (Hrg.): Christlich-demokratische und konservative Parteien in Westeuropa. Band 5: Schweiz, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Europäische Demokratische Union (EDU), Europäische Volkspartei (EVP), Paderborn 2000
- Walter Kleindel: Die Chronik Österreichs (p.610, 1978). Bertelsmann Chronik-Verlag, München 1994.
