Ersatzkaiser
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Ersatzkaiser bezeichnete man auf Grund seiner umfangreichen Befugnisse den Reichspräsidenten der Weimarer Republik.
Der Sozialdemokrat Hermann Molkenbuhr bezeichnete den Reichspräsidenten schon am 25. Februar 1919 als Kaiserersatz. Die starke Rolle des Reichspräsidenten war beabsichtigt, um die Macht des Reichstags zu kontrollieren, die Handlungsfähigkeit Deutschlands in Notzeiten sicherzustellen, und den Wünschen nach einer Identifikationsfigur, wie sie der Kaiser zuvor bis zur Novemberrevolution gewesen war, nachzukommen. Die starke Stellung des Reichspräsidenten zeigt das Misstrauen gegenüber dem Parlament. Verschiedene negative Auswirkungen der starken Position waren unter anderem Gründe für das vorläufige Ende der Demokratie in Deutschland. Auf Grund der schlechten Erfahrungen aus der Weimarer Republik hat der Bundespräsident nur wenig Macht.
siehe auch: Präsidialkabinett, Friedrich Ebert, Paul von Hindenburg, Weimarer Verfassung
