Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg)
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Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (* 30. Januar 1745; † 20. April 1804), war von 1772 bis zu seinem Tode Landesfürst des deutschen Territoriums Sachsen-Gotha-Altenburg. Er stammte aus der Familie der Ernestinischen Wettiner, genauer gesagt aus deren Nebenlinie Sachsen-Gotha-Altenburg.
[Bearbeiten] Leben
Ernst war der zweite Sohn des Herzogs Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699-1772) und der Herzogin Luise Dorothea (1710-1791) aus dem Hause Sachsen-Meiningen. Von den vier Kindern überlebten nur zwei. Nach dem Tode des Erbprinzen Friedrich kümmerte sich die Herzogin sehr intensiv um die Ausbildung der Prinzen Ernst und August (1747-1806). Sie wurden von ausgewählten Hauslehrern in literarischen, wissenschaftlichen und kameralischen Bereichen unterrichtet.
1768-1769 unternahmen beide Prinzen eine Bildungsreise, die sie auch nach den Niederlanden, England und Frankreich führte. Ernst lernte dabei wichtige Persönlichkeiten der Politik, der Wissenschaften und Kunst kennen.
Ernst wurde 1783 Mitglied der Illuminaten unter dem Ordensnamen 'Quintus Severus', bzw. 'Timoleon', 1784 'Inspektor' von 'Abessinien' (das war im Orden der Name für Obersachsen) und Coadjutor des Nationaloberen, 1785 'National' des Ordens in Deutschland und 'Docet'. Er war als liberaler und aufgeklärter Herrscher vielseitig künstlerisch und wissenschaftlich interessiert und entwickelte ein zielstrebiges Regime. Er förderte das Bildungswesen, die Wirtschaft, das Theater, die Kunstsammlungen, die Bibliothek sowie die Naturwissenschaften in seinem Land, das damit die Spitzenstellung der sächsischen Herzogtümer in Thüringen erreichte. Privat interessierte er sich besonders für Astronomie und Physik. Er berief auf all diesen Gebieten kompetente Fachleute.
Für seine speziellen Interessen gewann er den bedeutenden Astronomen Franz Xaver von Zach für Gotha. Mit ihm errichtete er die Sternwarte Gotha, die sich zu einem europäischen Zentrum der Astronomie entwickelte. Nach seinem Testament sollte dieses Institut das einzige sichtbare Zeichen seiner Existenz darstellen.
Es gelang ihm so, Gotha zu einer trotz der geringen Größe weit beachteten Stadt zu machen, die von vielen bedeutenden Vertretern der damaligen Zeit (u.a. von Goethe mehrfach besucht wurde.
Seit 1774 war er Freimaurer im Zinnendorfischen System und Mitglied der Gothaer Loge 'Zum Rautenkranz', 1775 Landesgroßmeister der Großen Landesloge von Deutschland (Zinnendorfisches System), und bewirkte 1784 den Anschluss der Gothaer Loge an den Eklektischen Bund. Er förderte seit 1787 den Plan zum 'Bund der deutschen Freimaurer' und gewährte Adam Weishaupt nach dessen Flucht aus Ingolstadt Asyl in Gotha. Als Freimaurer ließ er sich in ein weißes Tuch gehüllt auf der Parkinsel ohne Grabmal bestatten.
[Bearbeiten] Nachkommen
Im März 1769 vermählte sich Ernst mit Charlotte Amalie (1751-1827), Tochter des Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen. Aus dieser Ehe gingen vier Söhne hervor, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten:
- Ernst (1770-1779)
- August (1772-1822)
- Friedrich IV. (1774-1825)
- Ludwig (*/† 1777)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger Friedrich III. |
Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg 1772-1804 |
Nachfolger August |
Personendaten | |
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NAME | Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog, Wissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1745 |
GEBURTSORT | Gotha |
STERBEDATUM | 20. April 1804 |
STERBEORT | Gotha |