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Edlitz

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Dieser Artikel behandelt die Marktgemeinde Edlitz im Bezirk Neunkirchen. Für weitere Katastralgemeinden siehe Edlitz (Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg) und Edlitz (Gemeinde Weinburg).
Wappen Karte
Lage des Orts
Basisdaten
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen (NK)
Fläche: 14,23 km²
Einwohner: 1002 (Volkszählung 2001)
Höhe: 454 m ü. A.
Postleitzahl: 2840
Vorwahl: 02644
Geografische Lage: Koordinaten: 47° 35′ N, 16° 08′ O 47° 35′ N, 16° 08′ O
Gemeindekennziffer: 31807
Anschrift der
Verwaltung:
Marktgemeinde Edlitz
Markt 10
2842 Edlitz
Offizielle Website: www.edlitz.at
E-Mail-Adresse: gemeindeamt@edlitz.gv.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Schuh

Edlitz ist eine Marktgemeinde mit 1.002 Einwohnern im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Edlitz liegt in der Buckligen Welt im Industrieviertel nahe Aspang. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 14,23 Quadratkilometer. 50,4 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Die Gemeinde bildet die Katastralgemeinde Edlitz-Markt.

[Bearbeiten] Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Aus der vorgeschichtlichen Zeit bis in 21. Jahrhundert Die ersten Ansiedlungen in dieser Gegend befanden sich durch den Wasserreichtum des Pittentales und den damit verbundenen häufigen Überschwemmungen etwas abseits in den erhöhten Seitentälern. Ein Fund römischer Münzen lässt darauf schließen, dass der Übergangsbereich vom Edlitztal in das Pittental schon zur Römerzeit besiedelt war. Ab dem Mittelalter ist die Geschichte des Ortes sehr eng mit der Entwicklung der Kirche und der Pfarre verbunden. Im Jahre 1192 wurde der Pfarrsitz "de Edelz" erstmalig erwähnt, als die Abtrennung von der Mutterpfarre Bromberg erfolgte und eine selbständige Pfarre eingerichtet wurde. Zur Entstehung des Ortsnamens gibt es mehrere Theorien: Eine bezieht sich auf den Wortlaut einer lateinischen Schenkungsurkunden aus dem Jahre 860 in der dem Erzbistum Salzburg vierzig Gutshöfe, von denen sich ein Teil auf dem Gebiet der Buckligen Welt befand, geschenkt wurden. Einer davon lag "ad ecclesiam Ellodis" d.i. "bei der Kirche des Ello". Ello ist ein germanischer Name, der übersetzt so viele wie "der Edle" heißt. Daraus abgeleitet würde "de Edelz" "Siedlung eines Edlen" bedeutet. Eine zweite - bekanntere Theorie - besagt, dass sich der Name "Edlitz" aus dem slawischen "jedlica"="Tannenbach" ableitet, was auf die waldreiche Umgebung des Ortes zurückzuführen wäre.

In den folgenden Jahrhunderten wurde Edlitz von zahlreichen Einfällen der Ungarn und später der Türken heimgesucht. Immer wieder traten auch Seuchen auf, die ebenfalls ihre Opfer forderten: Im Pestjahr 1349 musste für die vielen Toten sogar ein eigener Pestfriedhof angelegt werden.

Gerade noch einem Überfall der Türken entgehen konnte der Ort im Jahre 1529, als Türken im Anmarsch waren, aber durch das Mittags-Geläut der Glocken aufgeschreckt, doch wieder umkehrten.

Im Jahre 1608 wird Pfarrer Georg Hayden von ungarischen Horden nach Guns verschleppt und erst nach 6 Wochen nach Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 200 Gulden wieder frei gelassen. Als Dank stiftet er die Fresken im Altarraum der Pfarrkirche.

Im Jahr 1590 wird Edlitz zum ersten Mal als Markt bezeichnet, der damals 14 Häuser zählte.

Zweimal wird von kriegerischen Überfällen in der Gegend von Edlitz noch berichtet, nämlich 1620 durch Ungarn und 1770 durch Kuruzzen. Vermutlich wurden in dieser Zeit die Wehranlagen der Kirche als Versteck benutzt.

Ende des 18. Jahrhunderts nahm Edlitz wieder einen wichtigen Platz im Wirtschafts- und Verkehrsleben der Buckligen Welt ein. Eine Landbeschreibung, die von Kaiser Josef II durchgeführt wurde, schrieb damals über den Ort Edlitz: "Ein mittelmäßig solid gebauter Markt in einem Graben, hat auch eine solide Kirche, mit Kirchhofmauern umgeben. Dass ein Ort damals "solid", das heißt aus Stein gebaut war, ist durchaus nicht selbstverständlich. Die meisten Dörfer in der Buckligen Welt bestanden damals auch Holzhütten, was sich in den zahlreichen Brandkatastrophen in den verschiedenen Ortschroniken widerspiegelt.

Für Edlitz stellte das Wasser immer wieder eine große Bedrohung dar. Oftmals wurde der Ort von Überschwemmungen des Edlitzbaches heimgesucht. Nach dem Unglücksjahr 1886, wo ein Toter zu beklagen war, wurde der Bach durch eine großzügige Wildbachverbauung gesichert.

Das 19. Jahrhundert brachte eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, als Graf Palffy im Jahre 1815 den Reitersteg von Grimmenstein nach Edlitz und weiter über Thomasberg nach Kirchschlag bis Güns zur Landstraße ausbauen ließ. Heute führt entlang dieser ehemaligen Palffy-Straße die Bundesstraße.

Im Jahre 1881 brachte die Eröffnung der Aspangbahn die neue Zeit in die Bucklige Welt. Der Bahnhof Edlitz wurde, da der Baugrund in Grimmenstein, das damals am Treitl hieß, günstiger war, außerhalb der Gemeindegrenzen errichtet. Heute liegt der Bahnhof Edlitz-Grimmenstein auf dem Gemeindegebiet von Thomasberg.

Die Eröffnung der Bahnverbindung bedeutete auch den Beginn des Fremdenverkehrs in Edlitz. Vor allem Gäste aus Wien kamen gerne zur Sommerfrische in die Bucklige Welt. Im Jahr 1972 zählte man in Edlitz insgesamt 32.000 Nächtigungen. Heute ist der Fremdenverkehrs für die Gemeinde noch immer ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, die Nächtigungszahlen sind aber bei weitem nicht mehr so hoch. In den letzten Jahren lag das Hauptaugenmerk der Gemeinde auf der Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Wegebau, Wasserversorgung, Kanal, Kindergarten, Feuerwehr- und Amtshaus.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1002 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1057 Einwohner, 1981 1033 und im Jahr 1971 1037 Einwohner.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche

Edlitz beherbergt eine der interessantesten Wehrkirchen der Buckligen Welt. Die Ursprünge der Kirche stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Im Grundriss fast quadratisch mit vier kreuzgewölbten Jochen, die in der Mitte von einem mächtigen Pfeiler gestützt werden, ist das Kirchenschiff das beherrschende Bauelement. Der Glockenturm verschwindet fast hinter dem hohen Dach der Kirche. Beim Neubau des Kirchenschiffes im Jahre 1492 wurde der Sakralbau mit wehrhaften Anlagen ausgestattet. Von den Wehreinrichtungen sind heute noch vorhanden: Gusserker, Schießscharten, Wehrobergeschoß im Dachboden mit Blockkammer, ehemalige Zisterne unter dem Kirchenfußboden. Die letzte Außenrenovierung erfolgte im Jahre 1978, der Innenraum der Kirche wurde zuletzt in den Jahren 1984 (Restaurierung von Hochaltar, Kanzel, Kreuzwegstationen und Heiligenfiguren) und 2003 (Neugestaltung des Volksaltares) renoviert.Im Herbst 2005 bekam die Kirche ein neues Dach.

Der Pfarrhof

bildete eine Einheit mit dem Wehrkirchenhof. Der älteste erhaltene Teil ist durch ein Tor gekennzeichnet, das unabhängig vom Kirchhof einen Zugang ermöglicht hat. Eine kleine Steintafel, die in die Mauer über dem Tor eingelassen ist, trägt die Jahreszahl 1463 und in lateinischen Buchstaben den Namen Oswald. Rund um die Kirche findet man noch die Mauerreste der ehemaligen Kirchhofwehrmauern.

[Bearbeiten] Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde und zugleich Amtsleiter ist Manfred Schuh.

Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung: ÖVP-Liste "Bürgerliste für Edlitz - Volkspartei Niederösterreich" 15, SPÖ 4, andere keine Sitze.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 55. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 478. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,5 Prozent.

[Bearbeiten] Schulen

[Bearbeiten] Weblinks



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