Drei Mal Leben
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Drei Mal Leben (Trois versions de la vie) ist das fünfte Theaterstück der französischen Schriftstellerin Yasmina Reza, kam zur Uraufführung am 29. Oktober 2000 in Wien – damit erstmalig außerhalb Frankreichs – und entwickelte sich rasch ebenso zum Dauerbrenner wie ihr erster großer Bühnenerfolg Kunst.
Drei Mal Leben ist ein auf eine klassische Grundsituation reduziertes 4-Personen-Stück. Ein Ehepaar besucht ein anderes, durch ein Versehen allerdings einen Tag zu früh, was den Hauptkonflikt noch schneller freilegt und zuspitzt. An sich geht es um die Frage, ob der Hausherr Henri seine Karriere durch seinen Gast Hubert protegieren lässt (beide Männer sind Astrophysiker); in den Vordergrund drängt sich an diesem Abend jedoch das Problem, wie Henri mit einer von Hubert scheinbar beiläufig erwähnten Nachricht umgeht, die seine vor dem Abschluss stehende 3-jährige Forschungsarbeit möglicherweise zu Makulatur macht. Was sich daraus an Konfrontationen und wechselnden Koalitionen entwickelt bzw. entwickeln könnte, wird auf der Bühne in drei „Versionen“ (so der Originaltitel) durchgespielt.
Das Stück betont damit den Kunstcharakter des Theaters, wirkt zeitlos und modern zugleich, ist aktionsreich und dennoch psychologisch tiefgründig, changiert zwischen Banalität und Ernst und unterhält durch pointierte Dialoge voll bösem Witz.
