Doorgunner
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Mit Doorgunner (dtsch. Türschütze) wird ein Schütze bezeichnet, der eine in der Tür oder Heckklappe eines Helikopters fest montierte Waffe, meist ein mittleres Maschinengewehr, aber auch größere Waffen wie Revolverkanonen bedient. Schwere Maschinengewehre werden hierfür nicht eingesetzt, da es eher auf hohe Kadenz ankommt als auf Durchschlagskraft.
Diese Taktik wurde erstmals während des Vietnamkrieges angewendet. Die US-Truppen wurden oft mit Helikoptern des Typs Bell UH1D Huey direkt in die Kampfzone geflogen, wo sie jedoch sofort unter Beschuss genommen wurden und sich nicht formieren konnten. Um der Infanterie Feuerschutz geben zu können und den Feind bei An- und Abflug niederzuhalten und nicht selbst beschossen zu werden, wurden die Helikopter mit zwei Maschinengewehren M60 ausgestattet. Die MGs waren seitlich in den Türen angebracht und wurden von je einem Schützen bedient. Aus einem fliegenden Helikopter abgefeuert ist ein mittleres Maschinengewehr jedoch nicht besonders zielsicher, mit Leuchtspurmunition ist es aber in jedem Fall geeignet, den Feind niederzuhalten.
Schwere Waffen, wie die M134 Revolverkanone von General Electric wurden in größeren Helikoptern eingesetzt. Im CH-47 Chinhook wurden sie z.B. in der Hecktür eingebaut.
Bei den meisten Helikoptern musste die Tür oder Heckklappe demontiert werden, um die Lafette für die Waffe aufzunehmen. Neuere Modelle wie der Blackhawk UH60 oder der NH90 haben für die Doorgunner einen festen Platz hinter dem Cockpit, wo aus einer Art Schießscharte gefeuert wird und nicht mehr aus der Tür selbst. Dies führt zu weniger Behinderungen beim Be- und Entladen der Maschine, besonders unter Gefechtsbedingungen, aber auch zu einer Kampfwertsteigerung bei kalten Temperaturen. Die Soldaten kommen so nicht völlig durchgefroren am Einsatzort an.