Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Don Carlos (Schiller) - Wikipedia

Don Carlos (Schiller)

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Don Carlos ist ein Drama / eine Tragödie von Friedrich Schiller und wurde 1787/1788 verfasst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Charaktere

[Bearbeiten] Inhalt

Das Drama "Don Carlos, Infant von Spanien" befasst sich mit den Intrigen am spanischen Hof zur Herrscherzeit Philipps II...

Don Carlos ist der Sohn Philipps II. und in Philipps Augen gleichzeitig sein größter Feind. Zu Beginn des Dramas ist Carlos wie paralysiert und voller Misstrauen gegenüber dem gesamten Hof, da er überall, wie er weiß, von Spitzeln umgeben ist. Seine ehemalige Verlobte, Elizabeth von Valois, wird ihm von seinem sechzigjährigen Vater entrissen, der aus politischen Gründen heiratet. Don Carlos empfindet aber immer noch Liebe für Elizabeth, die nun seine Stiefmutter ist. Sein ehemaliger Kindheitsfreund Marquis von Posa taucht überraschend am Hof auf und versucht, bei Carlos Beistand im Freiheitskampf von Flandern gegen den König von Spanien zu erlangen. Carlos sieht die Probleme des Marquis jedoch nicht, sondern konzentriert sich nur auf die Liebe zu Elizabeth. Der Marquis arrangiert, da er bei Carlos noch in der Schuld steht, ein Treffen zwischen Carlos und Elizabeth, in dem Elizabeth nur immer wieder betont, dass es ihr verboten ist, mit ihm zu sprechen und seine Gefühle zu erwidern.

Posa, ein Mann der Tat und Aufklärer, spannt mit Hilfe der Königin Carlos in seine Dienste ein und wird wenig später durch Phillipp mit einer Generalvollmacht ausgestattet. Dies liegt darin begründet, dass der König sich in einer Audienz zunächst daran erfreut, in Posa einen ebenbürtigen Widerpart gefunden zu haben, da er die Unterwürfigkeit seines Hofstaates satt hat. Posa, durch diese Gnade ermutigt, trägt seinen Standpunkt vor und so stehen sich die Konzepte des Tyrannen und des Freiheitsliebenden, die Charaktere Philipps und Posas gegenüber. Hier fällt auch der berühmte Satz "Geben Sie Gedankenfreiheit!".

Eboli, die von dem König umworben wird, aber in Carlos verliebt ist, versucht, Carlos für sich zu gewinnen, und schickt ihm einen Brief. Carlos hält die Königin für den Absender des Briefes und marschiert sogleich in die Arme von Eboli. Als er das Missverständnis bemerkt, versucht er, Eboli die Sachlage zu erklären. Diese springt jedoch wütend auf und bringt daraufhin eine Lawine ins Rollen. So erfährt der König, dass Carlos immer noch in Elizabeth verliebt ist.

Posa versucht derweil, durch seinen Rang begünstigt, seinen Plan fortzusetzen und nimmt Carlos gefangen, als er ein weiteres mal mit Prinzessin Eboli spricht und in Gefahr läuft, ihr sein Geheimnis zu offenbaren, da dieser in höchster Gefahr schwebt, für den Freiheitskampf Flanderns aber unersetzlich ist. Er plant Carlos Flucht, durch die Carlos keine andere Wahl bliebe, als sich mit Flandern gegen seinen Vater zu stellen.

Domingo und Alba, der Gouverneur von Flandern, bemerken das Spiel des Marquis und fürchten um ihre Stellung bei Hofe. In der Zwischenzeit schreibt der Marquis einen Brief, in dem er bekennt, selbst die Königin zu lieben und Carlos die Affäre nur angehängt zu haben, um von sich abzulenken. Daraufhin wird der Marquis, nachdem er Carlos seinen Plan mitgeteilt hat, in Carlos' Gefängniszelle erschossen. Carlos wird freigelassen und der König kommt auf dessen Wunsch, um sich persönlich für seinen Fehler und damit auch für sein Misstrauen zu entschuldigen. Carlos sieht in seinem Vater jedoch nur den Mörder seines geliebten Freundes und stößt ihn weg. Der Leibarzt der Königin findet ihn bei der Leiche und erinnert ihn an seine Pflicht Posa gegenüber. Er überbringt Posas Plan, der zuerst ein Treffen mit der Königin vorsieht. In Gestalt eines Geistes (einer Sage des Schlosses) gelingt es Carlos um Mitternacht trotz der Wachen zum Gemach der Königin vorzudringen. Die Königin weiht Carlos in den weiteren Plan des Marquis ein. Carlos sieht ein, dass es seine Pflicht ist, für Flandern zu kämpfen, so wie es Posas Pflicht war für ihn zu sterben.

Beim König ist mittlerweile der Großinquisitor eingetroffen, ein blinder, gebrechlicher Mann. Ihm gegenüber hat der König weder Autorität noch Ehre. Der Großinquisitor stellt Philipp II. bloß wie einen Schuljungen. Sie gehen ins Schlafgemach der Königin, in dem eine vermummte Gestalt gesichtet wurde, und entdecken dort Carlos.

Der König übergibt ihn mit den Worten "Cardinal, ich habe das Meinige getan. Tun Sie das Ihre" dem Inquisitor und verliert so seinen einzigen Sohn.

[Bearbeiten] Die Isolation des absoluten Führers

Der Hintergrund zu diesem Thema wird eigentlich schon durch die Überschrift reflektiert. In dieser Hinsicht lebte König Philipp II in der Einöde des kastilischen Hochlandes so gut wie allein. Dies war wahrscheinlich auch der Grund für die Charakterzüge, die ihm nachgesagt wurden (düsterer/finsterer König).

Seine Frau zollte ihm zwar Respekt, aber liebte ihn nicht. Man könnte sagen, dass er nur eine Zweckehe führte.

Der König hatte im Verlauf des Dramas bis zu einem bestimmten Punkt keinen Menschen, der ihm offen entgegenstand. Alle, die unter ihm dienten, lobpriesen seine Taten und trauten sich nicht, ihm zu widersprechen.

Der König vertraut sich keinem anderen Menschen an, vor allem nicht seinem Sohn Don Carlos, da der König Angst hat, dass der Infant (also sein Sohn Don Carlos) ihn vom Thron stürzen will. Diese Angst hegt er, da er selbst (König Philipp) dies mit seinem Vater, dem Kaiser, getan hat.

Bevor dann Marquis Posa auftritt, lebt König Philipp in trostloser Einsamkeit. Er hegt zu jedem Menschen an seinem Hof großes Misstrauen. Innerlich sehnt sich Philipp natürlich nach einem Menschen, dem er sich öffnen kann, der ihm bei einer Beratung nichts vorenthält und ihm die Wahrheit ins Gesicht sagt. In seiner Familie gibt es ja noch den Sohn Don Carlos, zu dem er sozusagen gar kein Verhältnis hat. Das Vater–Sohn-Verhältnis findet überhaupt nicht statt. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass König Philipp auf seinem Thron zu Grunde geht.

Im 3. Akt, Auftritt 5, exakt in der Mitte des Stückes, hat der König einen Monolog. In der zweiten Hälfte dieses Auftritts studiert der König seine Unterlagen auf der Suche nach einer Vertrauensperson, in Marquis Posa hat er diese gefunden. Der Ausschlag für die Wahl des Marquis wird so begründet, dass jener sich noch nichts hat zu Schulden kommen lassen. Weiterhin hat er nicht versucht, durch das Arbeiten für den König seine Macht zu stärken. Der starre Geist von König Philipp verlässt ihn dort zum ersten Mal so offensichtlich wie nie wieder in diesem Werk.

Man könnte also sagen, dass das Verhältnis zwischen Posa und König auch wieder nur eine „Zweckfreundschaft“ ist. Im Vordergrund für den König steht nur, dass er jemanden hat, der ihm seine wahre Meinung sagt, so dass er sich mit ihm austauschen kann.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Geschichtlicher Hintergrund

1479 entstand der einheitliche spanische Staat unter der Regierung und Verwaltung von Isabella I. (Kastilien) und Ferdinand II. (Aragón) (als Ferdinand V. König der vereinigten spanischen Monarchie). Nach seinem Tod 1516 bestieg sein Enkel Karl I. den Thron, der zugleich als Karl V. 1519 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde. Unter ihm stieg Spanien zur Weltmacht auf. Es umfasste den größten Teil der Pyrenäenhalbinsel (außer Portugal), Sizilien, Sardinien und das Königreich Neapel. Dazu kamen bald die Länder des so genannten Burgundischen Erbes. Nach dem Krieg Spaniens gegen den französischen König Franz I. kamen Mailand und eine Anzahl oberitalienischer Gebiete dazu.

Als Thronfolger Karls I. regierte ab 1556 sein Sohn Philipp II. Wenig später fielen die Niederlande an Spanien. Philipp II. beutete durch seine rücksichtslose Steuerpolitik viele Provinzen aus. Die Niederlande protestierten gegen die Einführung der Inquisition und die Vermehrung der Bistümer. Während der Terrorherrschaft des Herzog von Alba (1567 – 1573) fielen der Inquisition 50.000 Menschen zum Opfer. 1648 wurde die Revolution der Niederländer durch die Anerkennung der Republik der Generalstaaten beendet.

Der Wendepunkt in der Geschichte Spaniens als Weltmacht war die Niederlage im Seekrieg gegen England. Im Juli 1588 entsandte Philipp II. die „unüberwindliche“ Armada mit 130 Schiffen. Die Flotte war jedoch sehr unbeweglich und veraltet, so dass es nicht gelang, die besser ausgerüsteten englischen Schiffe zu besiegen. Die englischen Admirale wichen einer großen Seeschlacht aus und griffen stattdessen die Armada an. Dabei wurden zwar nicht alle Schiffe zerstört, ein Sturm tat jedoch den Rest. Nur wenige Schiffe kehrten nach Spanien zurück. Damit war die Kontrolle über die Handelswege im Atlantischen Ozean verloren.

Die Regierungszeit Philipp II. endete mit einem großen Misserfolg im Krieg der französischen Katholiken gegen die Hugenotten. Philipp II. starb 1598 und hinterließ seinem Nachfolger Staatsschulden in Höhe von 100 Millionen Gulden und ein politisch geschwächtes und kleineres Reich.

Schiller geht sehr großzügig mit den spanischen Geschichtsdaten im "Don Carlos" um. Er stellt die Entsendung Albas nach Flandern und die Begrüßung des Herzogs von Medina–Sidonia nach dem Untergang der Armada zeitlich parallel dar. In der Realität lagen zwischen beiden Ereignissen jedoch 20 Jahre.

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Einen ersten Hinweis auf den Stoff erhielt Schiller durch Wolfgang Heribert von Dalberg, der ihn auf die Bearbeitung des Abbé Saint-Réal hinwies. Am 15. Juli 1782 schrieb ihm Schiller: „Die Geschichte des Spaniers Don Carlos verdient allerdings den Pinsel eines Dramatikers und ist vielleicht eines von den nächsten Sujets die ich bearbeiten werde.“ Am 9. Dezember 1782 bat er seinen Freund, den Bibliothekar Wilhelm Friedrich Hermann, um eine Reihe von Büchern, darunter die Oeuvres de Montesieur l'Abbé Saint-Réal. Schiller schrieb am 27. März 1783 an Reinwald, dass er nun fest entschlossen ist den Don Carlos in Angriff zu nehmen: „Ich finde, dass diese Geschichte mehr Gelegenheit zu starken Zeichnungen und erschütternden oder rührenden Situationen gibt. Der Charakter eines feurigen, großen und empfindenden Jünglings, der zugleich der Erbe einiger Kronen ist, -einer Königin, die durch den Zwang ihrer Empfindung bei allen Vorteilen ihres Schicksals verunglückt, - eines eifersüchtigen Vaters und Gemahls, - eines grausamen heuchlerischen Inquisitors und barbarischen Herzogs von Alba usf. sollten mir, dächte ich, nicht wohl misslingen(...) dazu kommt, dass man einen Mangel an solchen deutschen Stücken hat, die große Staatspersonen behandeln – und das Mannheimer Theater dieses Sujet von mir behandelt wünscht.“ Um den Stoff zu behandeln benötigte Schiller zusätzliches Material und bat in dem Brief um mehr Werke, wie Brantomes Geschichte Philipp ІІ. Außerdem studierte Schiller die History of Phillip ІІ. des Engländers Watson und die Historia de España des Spaniers Ferreras. Die erste Arbeitsphase ging von Ende März bis Mitte April 1783. Dort entstand der so genannte „Bauerbacher Entwurf“, ein in fünf Akte scharf gegliederter Handlungsabriss. Intensiv dachte Schiller in dieser Zeit über die Gestalt des Titelhelden nach, worauf er Reinwald am 14. April 1783 schrieb: „Wir schaffen uns einen Charakter, wenn wir unsere Empfindungen, und unsere historische Kenntnis von fremden, in andere Mischung bringen (...). Denn ich kann einen großen Charakter durchaus fühlen, ohne ihn schaffen zu können. Das aber bewiesen wahr, dass ein großer Dichter wenigstens die Kraft zur höchsten Freundschaft besitzen muss, wenn er sie auch nicht immer geäußert hat. Der Dichter muss weniger der Maler seiner Helden – er muss mehr dessen Mädchen dessen Busenfreund sein (...) Carlos hat, wenn ich mich des Maßes bedienen darf, von Shakespeares Hamlet die Seele – Blut und Nerven von Leisewitz Julius und den Puls von mir (...) .“ In diesem Brief äußert Schiller zum ersten Mal die Absicht, eine polemische Tendenz in sein Stück zu integrieren. Ende Juli 1783 zog Schiller nach Mannheim und wurde am 1. September als Theaterdichter angestellt. Erst ein Jahr später nahm er die Arbeit zu „Don Carlos „ wieder auf. Am 24. August 1784 bekennt er Dalberg in einem Brief „Carlos ist ein herrliches Sujet, vorzüglich für mich. Vier große Charaktere, beinahe von gleichem Umfang, Carlos, Philipp, die Königin und Alba öffnen mir ein unendliches Feld. Ich kann mir es jetzt nicht vergeben, dass ich so eigensinnig, vielleicht auch so eitel war, um in einer entgegengesetzten Seite zu glänzen, meine Phantasie in die Schranken des bürgerlichen Kothurns einzäunen zu wollen (...) froh bin ich, dass ich nun mehr so ziemlich Meister über den Jamben bin. Es kann nicht fehlen, dass der Vers meinem Carlos sehr viel Würde und Glanz geben wird.“ Nach Streichers Angaben war Schiller im Juli 1784 schon bis in den ІІ. Akt vorgerückt. Am 26. Dezember 1784 trug Schiller den І. Herzog Karl August vor. Schiller gründete dann eine Zeitschrift, deren erstes Heft im März 1785 mit dem Titel „Rheinische Thalia“ erschien. Sie bestand nur aus Beiträgen des Dichters, darunter die neun Auftritte aus denen der І. Akt bestand. Bis zum 11. September 1785 lebte Schiller in Gohlis bei Leipzig und kam dort mit dem ІІ. Akt voran. Allerdings erreichte er in Dresden seine intensivsten Fortschritte. Das zweite, unter dem Titel „Thalia“ erschienene Heft erhielt die ersten drei Auftritte des ІІ Aktes. Das dritte Heft (April 1786) endete mit dem sechzehnten, derzeit letzten Auftritt des ІІ Aktes. Im Frühjahr 1787 vollendete Schiller sein Drama, gleichzeitig schuf er Bühnenarbeiten und stellte das Druckmanuskript für die Buchausgabe fertig. Den І Akt kürzte er um fast tausend Verse, indem er auch Ausdrücke minderte und glättete. Am 12. Oktober 1786 schrieb Schiller an den Hamburger Theaterdirektor Schröder, dass sein „Don Carlos“ zum Ende des Jahres fertig werde und das dieses Stück zu einer theatrischen Aufführung fähig war. Schröder wünschte sich eine Zusammenfassung in Jamben und erhielt eine Theaterbearbeitung im Umfang von 3.942 Versen. Eine Bühnenfassung in Prosa, die genannte „Rigaer Prosafassung“ entstand im April 1787.

Ende Juni 1787 lag die erste Buchausgabe unter dem Titel „Don Karlos, Infant von Spanien, von Friedrich Schiller, Leipzig, bei Göschen, 1787“ vor. Eine verbesserte zweite Auflage erschien auch noch 1787. Weitere Auflagen, darunter eine Prachtausgabe in Großoktav, erschienen bis 1804 bei Göschen. Die letzte von Schiller bearbeitete Ausgabe erschien 1805 im ersten Band der Cottaschen Sammlung „Theater von Schiller“ unter dem Titel „Don Karlos, Infant von Spanien, Ein dramatisches Gedicht.“ Schiller strich dort 78 Verse, nahm eine Reihe von Detailveränderungen vor und ließ jeden Vers mit einem Großbuchstaben beginnen.

Heute wird das Werk meist nicht in den zeitgenössischen Schreibweisen Dom Karlos oder Don Karlos, sondern als Don Carlos gedruckt, aufgeführt und zitiert.

[Bearbeiten] Stilistische Merkmale

[Bearbeiten] Die Dramatische Bauform (Don Carlos)

Um die dramatische Bauform an Friedrich Schillers „Don Carlos“ nachzuweisen, wird das Werk auf typische stilistische Merkmale eines Dramas untersucht.

[Bearbeiten] Offene und Geschlossene Bauform

Dramen werden je nach Epoche in geschlossener oder offener Bauform unterschieden. Mit „Don Carlos“ wendet sich Schiller eindeutig zur traditionellen geschlossenen Form zurück. Diese Bauform wird vor allem durch das Merkmal der drei Einheiten Regel gekennzeichnet:

  1. Einheit des Ortes: „Don Carlos“ spielt durchgängig am spanischen Hof. Die Einheit des Ortes ist also durchaus gegeben auch wenn die einzelnen Szenen in verschiedenen Räumen spielen.
  2. Einheit der Zeit: Die Zeitspanne der Handlung ist in „Don Carlos“ mit wahrscheinlich 5 Tagen relativ kurz.Somit übersteigt Don Carlos die typische Zeitregelung. Im strengen traditionellen Sinn sollte die Handlung eines Dramas in 24 Stunden abgeschlossen sein, dennoch kann man hier von einer einheitlichen Zeit ausgehen.
  3. Einheit der Handlung: Auch die Einheit der Handlung ist in „Don Carlos“ gegeben. Zwar könnten Szenen wie die Eboli-Handlung auch für sich selbst existieren, grenzen sich aber auch nicht vom linearen Handlungsverlauf ab sondern schließen sich zusammen. Die Handlung drängt zielstrebig in einer durchgehenden Spannungskurve auf das Ende hin.

[Bearbeiten] Weitere wichtige Merkmale eines klassischen Dramas

Die Ständeklausel: Die Charaktere eines Traditionellen Dramas repräsentieren immer Personen hohen Standes. Alle Personen die in „Don Carlos“ von Bedeutung sind, kommen entweder aus dem Königshaus oder sind Adlige.(Bsp.: Don Carlos – Kronprinz, Philipp II – König von Spanien)

Die Verssprache: Das gesamte Werk ist in einer fünfhebigen Jambenform geschrieben. Diese Versform wird auch als Blankvers bezeichnet und verleiht dem Werk inhaltlich als auch hinsichtlich der Form ein Höchstmaß an stilistischem Niveau.

Das wohl bedeutendste Merkmal eines Dramas ist aber die Aufteilung der Handlung in 5 Akte.

  1. Akt (Exposition): Verhängnisvolle Liebe des Prinzen. Neuerliches Bekenntnis des Prinzen zum Freiheitsideal und zum politischen Engagement.
  2. Akt (Komplikation): Carlos' Rückfall und die dadurch angelegten Schwierigkeiten (die Feindschaft der Eboli und des Herzogs Alba). Am Aktschluss wird Carlos durch Posas Eingreifen zur Besinnung gebracht.
  3. Akt (Klimax/Peripetie): Die scheinbare Möglichkeit einer Verständigung zwischen dem absolutistischen Monarchen und dem Vorkämpfer der Freiheit.
  4. Akt (Retardation): Umschwung der Handlung durch die im 2. Akt angelegte Intrige und die dadurch notwendig werdende Aktion Posas, bis hin zum Scheitern Posas und zum Triumphieren der Hofpartei am Aktschluss.
  5. Akt (Katastrophe): Carlos' Scheitern in der Realität im Augenblick der inneren Vollendung.

Don Carlos ist also eindeutig ein Drama der geschlossenen Form.

Schiller bricht damit mit seinen Jugenddramen, die formal offen waren, und hält sich an die engen Regeln der klassischen Dramentheorie. Andererseits wird das Drama noch immer von einem hohen Freiheitspathos getragen. Damit steht das Drama an der Grenze zwischen Sturm und Drang und Weimarer Klassik.

[Bearbeiten] Interpretation als historischer Schlüsselroman

Verdi (evtl. bereits Schiller) plaziert die Oper in Teilen an den Ort Fontainebleau, der mehreren französischen Epochen den Königen und Kaisern als Landsitz diente. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Anspielung auf Philipp VI. (von Valois) und Johanna von Burgund sowie Sohn Johann II. (Frankreich) mit Ehefrau Jutta von Luxemburg, deren beide Frauen um das Jahr 1348 an der Pest verstarben. In der Folge nahm sich der Vater die Verlobte des Sohnes zur Gemahlin. Zugleich tobte Krieg gegen England, der aber beigelegt werden konnte. Weiterhin starb der Vater nur wenige Zeit darauf mit 57 Jahren. Als Todesursache wird Altersschwäche angegeben.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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