Dioula
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dioula |
||
---|---|---|
Gesprochen in | Elfenbeinküste, Burkina Faso | |
Linguistische Klassifikation |
|
|
Sprachcodes | ||
ISO 639-2: | (B) dyu | (T) |
Das Dioula (auch Dyula oder Jula) (Code: dyu nach ISO 639) ist eine westafrikanische Mande-Sprache.
Dioula ist keine Volksbezeichnung, sondern bedeutet 'Händler' in einer Reihe von sogenannten Mandenkan-Sprachen. Da die verschiedene Mandenkan-Varianten sprechenden Händler (z. B. Bambara, Malinke etc.) die Märkte der Elfenbeinküste und Burkina Fasos seit vielen Jahren dominieren, bezeichnen Fremdsprachensprecher in der Regel die Sprachen dieser Händler vereinfachend als Dioula (eigentlich 'Sprache der Händler').
Eine vereinfachte Variante des aus Mali kommenden Bambara gemischt mit Einflüssen des Malinke und Maninka entwickelte sich zu einer weitverbreiteten Verkehrssprache, die ebenfalls Dioula genannt wird. Die Mandenkan-Muttersprachen-Sprecher der Elfenbeinküste verwenden für diese vereinfachte Form abfällig den Ausdruck 'Tagbusik-kan', während sie für ihre Sprachformen in der Regel ganz andere Bezeichnungen wählen, wie z.B. Konyakakan, Odiennekakan oder Maukakan. Der Zuzug von Millionen von Sahelbewohnern zur Wanderarbeit an die Elfenbeinküste förderte durch die daraus entstehende Notwendigkeit einer großflächigen Verkehrssprache die Verbreitung des Dioula. Viele Burkinabe lernten Dioula während ihrer Wanderarbeit und verbreiteten sie nach ihrer Rückkehr nach Burkina Faso in ihrem Heimatland weiter. Das Verkehrssprachen-Dioula wird an der Elfenbeinküste heute von 61% der Bevölkerung in unterschiedlichem Ausmaß gesprochen und ist damit mit weitem Abstand die populärste Sprache. Auch in Burkina Faso verstehen etwa 35% der Einwohner Dioula (meist im Westen und Süden des Landes).