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Digital Radio Mondiale

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Digital Radio Mondiale (DRM) (weltweiter Digitalrundfunk) ist digitaler Rundfunk auf der Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Er umfasst vor allem Hörfunk, aber auch Datendienste und Amateurfunk. Eine Weiterentwicklung ist DRM+ als Übertragungsstandard für Frequenzen über 30 MHz, somit auch für UKW.

Vorstellen kann man sich diesen Standard wie die bitweise Übertragung einer MP3-Datei über die herkömmlichen Radiosender: Eine 0 kann als hoher Ton kodiert werden, eine 1 als tiefer. Das damit versendete Musikstück kann anschließend im Radio wieder abgespielt werden. Dies ist ein Vorteil gegenüber Digital Audio Broadcasting-Standard, welcher eine wesentliche Restrukturierung der Sendeanlangen erforderlich macht.

Tatsächlich ist das Audioformat jedoch AAC, statt nur 0 und 1 zu übertragen kommt das kompliziertere OFDM-Verfahren zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung

Das DRM-Projekt wurde im September 1996 bei einem informellen Treffen einiger großer internationaler Rundfunkanstalten in Paris aus der Taufe gehoben. Vertreten waren Radio France Internationale, TéléDiffusion de France, Deutsche Welle, Voice of America und Thomcast (neu: Thales).

Die offizielle Gründung erfolgte am 5. März 1998 in Guangzhou, China.

Die Deutsche Welle sendet rund um die Uhr für Europa über Sendeanlagen in Jülich, Wertachtal und Sines (Portugal) in DRM. Zudem sendet RTL Radio von Luxemburg aus über die Mittelwelle 1.440 kHz und Kurzwelle 6.095 KHz im DRM-Modus. Seit 2. Mai 2005 wird auch der KW-Sender Ismaning des Bayerischen Rundfunks auf 6.085 kHz digital betrieben. Zahlreiche internationale Stationen testen bzw. nutzen DRM.

[Bearbeiten] Vor- und Nachteile

Alle Vorteile hängen von einem ausreichenden Abstand zwischen Rauschen und Nutzsignal, dem Signal-Rausch-Verhältnis, abgekürzt SNR vom englischen signal-to-noise ratio, ab. Liegt der Abstand zwischen Signal und Rauschen zu niedrig, kann das Signal nicht dekodiert werden und der Empfänger bleibt stumm. Der Empfang lokaler Sender über die Bodenwelle auf Lang-, Mittel- und Ultrakurzwelle garantiert ein einigermaßen gleichmäßiges Nutzsignal, so dass ein Sender mit einer konstanten Feldstärke empfangen werden kann. Der Empfang der an der Ionosphäre reflektierten Raumwelle bei größeren Entfernungen zwischen Sender und Empfänger führt aber immer zu einem gewissen Schwund, der in kürzeren oder längeren Zeitperioden schwankt und darüber hinaus unterschiedlich stark ist. Bei analogem Empfang wird das Schwund mehr oder weniger durch den Schwundausgleich, einer feldstärkeabhängigen Verstärkung des empfangenen Signals im Empfänger kompensiert. Beim digitalen Empfang kommt es weniger auf die absolute Signalstärke, als vor allem auf das Verhältnis zwischen Nutzsignal und Rauschen an, und das lässt sich durch höhere Verstärkung des empfangenen Signals überhaupt nicht beeinflussen, da das Rauschen durch den Schwundausgleich mit verstärkt wird. In der Praxis kommt es dadurch immer wieder zu Perioden mit einem ungünstigen Signal-Rausch-Verhältnis. Die Dekodierung des Tonsignals fällt in diesen Perioden komplett aus, oder führt zu kurzen Tonfetzen und synthetische Geräuschen (Artefakten). DRM-Allgebrauchsempfänger, soweit es sie überhaupt schon gibt, werden in der Regel mit einer Antenne im Gebäude betrieben, bei Fahrzeugantennen mit einer gegenüber der Wellenlänge kurzen elektrischen Antenne. Daher kommt es gerade innerhalb von Häusern und in Städten und in der Nähe von Industriegebieten zu Problemen, da viele Elektrogeräte den Empfang im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich stören.

Zudem stören sich DRM und AM-Signale auf einer Frequenz gegenseitig besonders stark. Deshalb wird darüber diskutiert, getrennte Frequenzbereiche für beide Modulationsarten einzurichten. So ist in der Regel eine DRM-Sendung auf größere Entfernungen nicht durchgehend hörbar und die genannten Vorteile gelten nur für den lokalen, nicht aber für den Weitempfang.

[Bearbeiten] Bessere Tonqualität als AM

Das digitale DRM bietet, solange das Signal ausreichend gut empfangen werden kann, eine bessere Tonqualität als die analoge Amplitudenmodulation (AM) auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle, die gegenwärtig noch fast alle Stationen nutzen. Dies hat folgende Gründe

  • keine Verzerrungen: Signale auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle sind über große Entfernungen hörbar. Ab 100 km etwa treten aber regelmäßige Signalschwankungen auf, die bei analoger AM-Modulation zu hörbarem An- und Abschwellen des Rauschens und der Störungen führen. Diese Störungen sind bei DRM nicht direkt hörbar. Schwanken die Signale aber zu stark, was im Fernempfang eher die Regel ist, kommt es zu Audioartefakten und Aussetzern. Die robusteren DRM-Modi minimieren Aussetzer, gehen jedoch wiederum zu Lasten der Klangqualität und führen direkt zu Verzerrungen, das Signal klingt synthetisch. Der Empfang von Audioartefakten kann für das Gehör unangenehmer sein als der Empfang von Verzerrungen. Der Vorteil der Verzerrungsfreiheit gilt also nur für sehr starke Sender oder den lokalen Empfang. Zu starke Sender gehen aber wieder zu Lasten der Frequenzökonomie, denn sie stören Aussendungen in entfernten Gebieten in Form von Gleichkanal- und Nachbarkanalinterferenzen, selbst wenn sie selbst nicht mehr zu dekodieren sind, und das über die komplette Bandbreite von 9 bis 10 kHz.
  • Signale klingen nicht dumpf: Theoretisch könnte auch mit AM das gesamte Klangspektrum übertragen werden. Praktisch sind die AM-Kanäle jedoch auf Bandbreiten von 9 bzw. 10 kHz begrenzt, um Platz für mehr Stationen zu bieten. Die höchste übertragbare Audiofrequenz liegt dann jeweils bei der Hälfte, also 4,5 bzw. 5 kHz. Damit bieten AM-Stationen eine verglichen mit UKW-Rundfunk oder CDs bescheidenere Telefonqualität. Mit DRM ist es möglich, auf solch einem Kanal mit einem verlustbehafteten Kompressionsverfahren, in der Regel AAC, auch höhere Audiofrequenzen zu übertragen. Den beworbenen UKW-Klang bietet DRM in dieser Form dennoch nicht. Die höheren Frequenzen werden mit der SBR-Technik zum Teil nicht gesendet, sondern in der AAC-Kompression erst nachträglich simuliert. Damit klingt das Signal "synthetisch". Eine theoretisch denkbare Erhöhung der Bandbreite ginge wiederum zu Lasten der Frequenzökonomie und ließe weniger Sendestationen zu.
  • keine störenden Signale: Wenn eine starke und eine schwächere Station auf einer Frequenz empfangen werden, ist bei AM die stärkere Station im Vordergrund und die schwächere im Hintergrund zu hören. Bei DRM wird erst einmal ausschließlich die stärkere Station dekodiert. Allerdings ist das Signal der schwächeren Station in diesem Fall Störsignal und geht im Signal-Rausch-Verhältnis auf der Seite des Rauschens ein. Störendes Rauschen, Brummen und Pfeifen sind bei DRM im dekodierten Tonsignal nicht zu hören. An die Stelle dieser Störungen treten aber im Grenzbereich der Dekodierbarkeit Artefakte auf, in diesem Fall laute Geräusche, die sich nicht als Wortfetzen oder Töne der übertragenen Musik erkennen lassen.
  • Stereo: Auch für AM gibt es verschiedene Stereosysteme, die sich allerdings kaum durchgesetzt haben. Bei DRM ist Stereo möglich, dies geht bei gleicher Bitrate allerdings zu Lasten des Gesamtklangs. Mehrere Stationen benutzen stattdessen eine Pseudo-Stereotechnik (P-Stereo), bei der nur ein Mono-Signal übertragen wird und erst bei der Demodulation verschiedene Frequenzen auf beide Seiten gelegt werden. Dadurch entsteht ein simulierter Stereoeffekt, der aber nicht mit dem analogen UKW-Stereoton zu vergleichen ist.

[Bearbeiten] Nachteil: Enkodier-Dekodierverzug

DRM-Sendungen können nicht in Echtzeit empfangen werden. Wird ein DRM-Empfänger auf eine entsprechende DRM-Sendefrequenz eingestellt, dauert es einige Zeit, bis er sich synchronisiert hat und die ersten Audio-Signale hörbar werden. Die ganze Sendung wird dann erst mit einigen Sekunden Zeitverzug hörbar, dies wird besonders beim Empfang von Zeitzeichen deutlich. Der Zeitverzug ist erheblich länger als der von DVB-Sendungen.

[Bearbeiten] Kurzwelle

Radiosender können im analogen Betrieb auf Kurzwelle ganze Länder oder Kontinente mit einem einzigen Senderstandort versorgen. Dies bietet enorme Kostenvorteile gegenüber der UKW-Versorgung mit vielen Standorten. In der Theorie entsteht in Kombination mit einer akzeptablen Tonqualität mit DRM somit ein Potenzial für grundlegende Veränderungen im Radiomarkt. So könnten z. B. Stationen aus dem Ausland unter Umgehung von Lizenzauflagen auf den deutschen Markt zielen. Vorhandene AM-Sender können für DRM weiter benutzt werden. In der Praxis fuktioniert dies im digitalen Betrieb allerdings nicht, denn zum Schwund bei Fernempfang treten noch weitere Probleme:

  1. Für eine 24-Stunden-Versorgung eines großen Sendegebietes sind ständige Frequenzwechsel nötig. Die DRM-Technik bietet Voraussetzungen, diesen Vorgang im Empfänger zu automatisieren. Inwieweit die Empfänger dies unterstützen, bleibt abzuwarten.
  2. Ein großes Sendegebiet ist nicht nur von Vorteil: da der Frequenzbereich und damit die Anzahl der Sender beschränkt ist, kann nur eine sehr kleine Anzahl von Sendern in ganz Europa Kurzwelle zur Ausstrahlung nutzen, d. h. pro Land nur etwa ein Dutzend Sender.

[Bearbeiten] Mittel- und Langwelle

Diese Frequenzen unterscheiden sich je nach Helligkeit. Tagsüber ist auf Mittelwelle nur regionale Versorgung möglich. Auf Langwelle reichen die Signale tagsüber bis ca. 500 km.

Trotz aller Gerüchte ist ungestörter DRM-Empfang auch abends und nachts nicht europaweit möglich. Fading sorgt dafür, dass das Verhältnis zwischen Nutzsignal und Rauschen (SNR) auf größere Entfernung minutenlang so ungünstig wird, dass das Signal nicht zu dekodieren ist. Senden – was in der Praxis immer wieder vorkommt – mehrere Sender auf der gleichen Frequenz, werden die Verhältnisse noch ungünstiger.

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Gegenwärtig rüstet die T-Systems im Auftrag von Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur mehrere Mittelwellen- und Langwellensender für DRM um. Der Zeitpunkt der Umschaltung soll von den Sendeanstalten festgelegt werden.

[Bearbeiten] DRM in der lokalen Versorgung

Für die lokale Versorgung laufen experimentelle Tests im 26-MHz-Kurzwellenband. Auf diesen Frequenzen könnten zwar durch Funkwellen unter bestimmten Bedingungen Distanzen von mehreren 1000 Kilometern überbrückt werden. Für DRM ist allerdings zunächst vorgesehen, mit kleinen Sendeleistungen regionale Gebiete zu versorgen.

[Bearbeiten] DRM+ als Konkurrenz zu DAB

Das DRM-Konsortium will zudem den Übertragungsmodus für Frequenzen über 30 MHz als DRM+ weiterentwickeln. Dieser Bereich ist ausschließlich für die lokale Versorgung geeignet. Die klanglichen Einschränkungen der Mittel- und Kurzwelle entfallen hier, vielmehr ist die Klangqualität dem etablierten DAB-System weit überlegen. Denn bei höheren Bandbreiten sind Datenraten von 100 bis 300 kbps möglich, die sich von CD-Qualität kaum unterscheiden. Damit positioniert sich DRM als Alternative zum digitalen Radiostandard DAB.

Vorteile von DRM+ gegenüber DAB:

  • Einzelaussendungen möglich: Ein grundlegender Unterschied ist, dass bei DAB mehrere Stationen in einem Paket gesendet werden. DRM+ ermöglich dagegen Einzelaussendungen wie gegenwärtig auf UKW. Kleine Stationen können somit weiterhin einzeln stehende Sendemasten weiter betreiben.
  • Frequenzökonomie: DRM benutzt zudem mit AAC eine neuere Audiodatenkompression als gegenwärtige DAB Aussendungen mit MPEG 1 Layer 2 und ist somit etwa doppelt so frequenzökonomisch. Damit kann DRM+ mehr Stationen bei gleichem Frequenzbedarf übertragen bzw. dieselbe Anzahl an Stationen in deutlich besserer Klangqualität. Durch die nachträgliche Aufnahme des AAC+ Audio-Codecs in den EUREKA 147 Standard für DAB im 4. Quartal 2006 könnte dieser Vorteil von DRM aber, abhängig von der Akzeptanz bei den Sendern, in wenigen Jahren bereits aufgeholt sein.

Nachteile:

  • DAB bereits eingeführt: Weltweit wurden bisher 12 Millionen DAB-Geräte verkauft, vor allem in Großbritannien. Diese würden wertlos, wenn sich DRM+ stattdessen durchsetzt. In Deutschland lag die Zahl 2003 allerdings bei nur 50.000. DAB-Kritiker sehen daher noch Chancen für einen Systemwechsel. Dagegen stehen die bereits getätigten hohen Investitionen der Sendeanstalten für einen fast flächendeckenden DAB-Ausbau in Deutschland.
  • mobiler Empfang nicht getestet: Während DAB für Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h optimiert wurde, stehen solche Tests für DRM+ noch aus.

Über die Kosten streiten sich die Experten. Eine Studie der European Broadcasting Union kommt zwar zu dem Schluss, dass DAB das günstigere System sei. Das englische Internetangebot Digitalradiotech.co.uk dokumentiert jedoch gravierende Rechenfehler in dieser Studie und sieht einen deutlichen Vorteil für DRM+, auch im Vergleich zu den anderen neuen digitalen Modulationsarten DMB, DVB-T und DVB-H.

Alle diese Systeme sind auch in der Lage, Fernsehbilder in z. T. geringer Qualität zu übertragen.

Auf welchen Frequenzen DRM+ zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Im Gespräch ist das Band I, in dem gegenwärtig nur wenige Fernsehsender aktiv sind. Theoretisch könnten auch UKW-Programme digital ersetzt werden. Einer der ersten Tests hierfür hat 2006 in Hannover auf der UKW-Frequenz 95,2 MHz begonnen.

[Bearbeiten] DRM-Empfänger

Derzeit (Stand 10/06) sind wenige Empfänger verfügbar[1].

Das Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen (IIS) bietet derzeit ein Prototyping Board auf FPGA-Basis für die komplette DRM-Signalverarbeitung an.[2]

Die Firma Texas Instruments hat inzwischen einen Chip entwickelt, der sowohl DRM als auch DAB dekodieren kann. Auf dieser Basis könnten 2006 digitale Universalempfänger in Serie gehen. Zu erwarten sind Preise von zunächst deutlich über 100 Euro. Abzuwarten bleibt, ob diese viele Abnehmer finden.

Einen anderen Weg des DRM-Empfangs bieten softwaredefinierte Radioempfänger (SDRs). Die Steuerung solcher Empfänger und die Demodulation bzw. Dekodierung des DRM-Signals geschieht hier durch einen Mikrocomputer wie z. B. einem PC. Der Preis für diese Lösung liegt abgesehen vom Preis für den Computer jedoch bei einem Vielfachen des Preises für einen Universalempfänger.

Erst wenn viele DRM-Empfänger verbreitet sind, lohnt sich für Radiostationen die Ausstrahlung. Das gilt auch für alle anderen digitalen Modulationsarten.

[Bearbeiten] Technik

Ebenso wie bei Digital Audio Broadcasting (DAB) oder Digital Video Broadcasting-Terrestrial (DVB-T) wird bei DRM das Übertragungsverfahren OFDM (Orthogonal Frequency-Division Multiplexing) mit QAM als Modulationsverfahren verwendet.

Als Audiodatenkompressionsverfahren kommt Advanced Audio Coding (AAC), CELP oder HVXC zum Einsatz.

[Bearbeiten] Bandbreitenbedarf

Ein DRM-Kanal belegt auf Lang- und Mittelwelle in den

Auf Kurzwelle sind

  • weltweit: 10 kHz

Bandbreite vorgesehen.

Daneben sind noch Übertragungen mit

  • 4,5 bis 5 kHz Bandbreite
    für besonders schmalbandige Übertragungen
  • 18 oder 20 kHz Bandbreite
    wenn eine hohe Audio-Qualität gefragt ist, oder man z.B. verschiedensprachige Sendungen gleichzeitig ausstrahlen möchte, möglich.

Im Amateurfunk wird seit kurzem ein modifiziertes DRM mit 2,5 kHz Bandbreite benutzt, um die IARU-Bandpläne einhalten zu können, siehe HamDream. Dabei wird aufgrund der sehr geringen Bandbreite als Audiokompressionsverfahren Speex oder Linear Predictive Coding verwendet.

[Bearbeiten] Übertragungsmodi

Neben den verschiedenen Bandbreiten unterscheidet man noch verschiedene Übertragungsmodi, die sich in ihrer Robustheit und Bitrate unterscheiden:

Modus Träger­abstand (Hz) Anzahl der Träger Symbol­dauer (ms) Schutz­intervall (ms) Symbole pro Rahmen Daten­rate Robustheit gegen Doppler und Mehrwege­ausbreitung
9 kHz 10 kHz 18 kHz 20 kHz
A 41,66 204 228 412 460 26,66 2,66 15 ++ --
B 46,88 182 206 366 410 26,66 5,33 15 o -
C 68,18 * 138 * 280 20,00 5,33 20 - o
D 107,14 * 88 * 178 16,66 7,33 24 -- ++

(*) Modus auf Lang- und Mittelwelle nicht vorgesehen (nur Kurzwelle)

  • Modus A ist hauptsächlich für lokale Sendungen auf der Lang- und Mittelwelle vorgesehen, bei denen die Übertragung durch die Bodenwelle überwiegt und es dementsprechend praktisch keine Schwunderscheinungen gibt.
  • Modus B ist vor allem bei Kurzwellen-Übertragungen mit nur einer Reflexion an der Ionosphäre (sog. "single hop") beliebt. Es handelt sich um Sender, die z.B. nur innerhalb Europas empfangen werden sollen. Einige Lang- und Mittelwellensender bevorzugen nachts auch eher Modus B, da nachts auch in diesen Bändern die Raumwelle an der Wellenausbreitung beteiligt ist.
  • Modus C wird für Kurzwellensendungen über Kontinente hinweg verwendet. Da bei diesen Entfernungen die Wellen mehrfach zwischen Ionosphäre und Erde hin und her reflektiert werden (sog. "multi hop"), kommt es hier verstärkt zur Überlagerung von Wellen mit verschiedenen Laufzeiten und somit zu Signalverstärkungen und Signalauslöschungen.
  • Modus D ist der störungsunempfindlichste Übertragungsmodus und wird hauptsächlich für NVIS-Übertragungen (Near Vertical Incidence Skywave) verwendet. Diese Sendeart ist in Europa kaum verbreitet, sie wird dagegen häufig in den tropischen Regionen auf den entsprechenden Frequenzbändern verwendet. Da hierbei die Wellen nahezu senkrecht gen Himmel gestrahlt werden, kommt es neben den bereits genannten Fading-Effekten noch zusätzlich zu Doppler-Verschiebungen, da die Höhe der reflektierenden Luftschichten über dem Boden ständig schwankt.

Modus B findet in letzter Zeit immer häufiger im Amateurfunk Verwendung.

[Bearbeiten] Schutzklassen

Innerhalb der Modi gibt es noch einmal vier verschiedene Schutzklassen. Je kleiner die Schutzklasse desto unempfindlicher ist das Signal gegenüber Störungen.

Die Tabelle zeigt typische Bitraten in den jeweiligen Modi und Schutzklassen bei der Verwendung von EEP (equal error protection) in kbit/s.

Schutzklasse Modus / Bandbreite / QAM-Modus Robustheit
A B C D
9 kHz 10 kHz
64-QAM 16-QAM 64-QAM 16-QAM 64-QAM 16-QAM 64-QAM 16-QAM 64-QAM
0 19,6 7,6 15,2 11,6 17,4 9,1 13,7 6,0 9,1 ++
1 23,5 10,2 18,3 14,5 20,9 11,4 16,4 7,5 10,9 o
2 27,8 - 21,6 - 24,7 - 19,4 - 12,9 -
3 30,8 - 24,0 - 27,4 - 21,5 - 14,3 --

Beim überwiegenden Teil der DRM-Sendungen wird heutzutage Modus A oder B in der Schutzklasse 1 verwendet, wobei Modus B am häufigsten auf Kurzwelle anzutreffen ist.

Lediglich diese beiden Modi A und B erlauben mit ihren Bitraten um ca. 20 kbit/s bei einfacher Kanalbandbreite (9 bzw. 10 kHz) die häufig in der Öffentlichkeit gepriesene UKW-nahe Audio-Qualität. Durch die Verwendung von AAC in Verbindung mit der sog. "Spectral Band Replication" (kurz: SBR) erreicht man eine Audio-Bandbreite von 15 kHz (ab 22 kbit/s) bei einem Bandbreitenbedarf von lediglich 9 oder 10 kHz im Funkfrequenz-Spektrum. Allerdings klingen die Spektralanteile zwischen 6 und 15 kHz auch für das ungeübte Ohr etwas synthetisch.

Die Modi C und D dienen momentan nur der Vorführung des Verhältnisses aus Unempfindlichkeit gegenüber Fading-Effekten und der erreichbaren Bitrate.

Die Audio-Qualität der Modi C und D ist bei Verwendung von AAC relativ bescheiden und nur wenig besser als die herkömmlicher AM-Sendungen. Wird zudem noch eine hohe Schutzklasse eingesetzt, kann sie sogar als schlechter empfunden werden als die analoger Aussendungen, weil die Art der Störungen ungewohnt ist. Auch wenn dieser Punkt die letzten beiden Modi zunächst unattraktiv erscheinen lässt, gilt dennoch (bei ausreichendem Rausch- und Störsignalabstand) wie bei allen digitalen Rundfunksenungen im Bezug auf die Ton-(Bild)-Qualität: Sendersignal = Empfangenes Signal, der Ton ist also frei von Rauschen, Knacken und Pfeifen. Zudem kann zusammen mit einem der für DRM standardisierten Sprachencoder (HVXC und CELP) eine gute bis sehr gute Sprachqualität erreicht werden, so dass diese Modi zumindest für Informationsprogramme durch ihre Robustheit wieder attraktiv sein können.

[Bearbeiten] Weitere Sendeformen

  • Multiplex: Auf einem DRM-Kanal können mehrere Programme gleichzeitig gesendet werden. Dadurch reduziert sich der Klang der einzelnen Programme.
  • Datendienste: Auch die Ausstrahlung von Texten und Daten ist möglich. Der vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS für DRM und DAB entwickelte textbasierte Nachrichtendienst NewsService Journaline® ermöglicht eine menübasierte Benutzeroberfläche, so dass z. B. aktuelle Nachrichten, Informationen zum Sender/Programm oder regionale Verkehrsinformationen gezielt abgerufen werden können. Der Dienst ist darauf optimiert, auch auf einfachsten Empfangsgeräten decodiert und genutzt werden zu können.
  • Simulcasting: Technisch ist es möglich, gleichzeitig AM und DRM auf einer Frequenz auszustrahlen. Das Verfahren wird als Singlechannel-Simulcast-Verfahren (SCS) bezeichnet. Hörer mit AM-Geräten können diese somit weiter nutzen. DRM-Hörer kommen in den Genuss eines verzerrungsfreien Signals. Der DRM-Klang ist in diesem Fall jedoch dumpf, da nur geringe Datenraten verwendet werden. Leider muss im SCS-Betrieb das AM-Signal deutlich stärker sein als der digitale DRM-Anteil des Siganls, um das Hintergrundrauschen bei analogem Empfang erträglich zu halten, da in den meisten kommerziellen Empfängern die ZF-Bandbreite nicht schmal genug ist. Dadurch reduziert sich natürlich das DRM-Versorgungsgebiet gegenüber einer rein digitalen Aussendung ganz deutlich. Diese Lösung ist somit nur ein Kompromiss und wird nach einigen Tests gegenwärtig fast nicht benutzt. Es gibt eine Simulcast-Station in Berlin auf 639 kHz.
  • Gleichwellenbetrieb: Von der Deutschen Welle wurden auch Versuche über die Stationen in Sines und Wertachtal im Gleichwellenbetrieb getätigt. Hierbei werden zwei DRM-Signale bezogen auf den Standort über GPS in der Phase und Amplitude synchronisiert.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. drm-national: DRM-Empfänger im Handel
  2. FHG_DRM Base Band IP

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Offizielle Portale

[Bearbeiten] Info-Seiten

[Bearbeiten] Standalone-Empfänger

  • Sangean DRM-40 UKW/LMK/DAB/DRM-Radio (Das Gerät ist wegen eines Zulassungsproblems mit der Fernmeldeaufsicht der USA (F.C.C.) nach wie vor nicht im Handel [Oktober 2006], vgl. [1] und [2].)

[Bearbeiten] Software

[Bearbeiten] Hardware/Software-Kombinationen

[Bearbeiten] Bastelprojekte

[Bearbeiten] Sendeplan

[Bearbeiten] Rundfunkstationen

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