Dienst (Telekommunikation)
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Als Dienst bezeichnet man in der Telekommunikation die Fähigkeit eines Telekommunikationsnetzes Informationen einer bestimmten Art zu übertragen.
Traditionell wurde für jeden Dienst in der Telekommunikation ein eigenes Netz aufgebaut. Zum Beispiel
Sprachdienst Telefonnetz Textdienst Teletex-, Fernschreibnetz Datendienst X.25/DATEX-P Netz Telegrammdienst Telegraphienetz
Jedes Netz war dabei für den jeweiligen Dienst optimiert. Die Nutzung eines bestimmten Netzes für einen anderen Dienst war aus diesem Grund unerwünscht. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist der jahrzehntelange Widerstand der damaligen Deutschen Post / Abteilung Fernmeldewesen gegen die Nutzung des Telefonnetzes zur Datenübertragung mittels Modems.
Mit ISDN (Integrated Services Digital Network) wurde die Daumenregel "Ein Dienst - ein Netz" aufgegeben. Ziel von ISDN war es, alle damaligen und zukünftigen Dienste über ein einziges Netz abzuwickeln und alle Spezialnetze zu ersetzen. Dies war zum Teil erfolgreich. Allerdings wurde ISDN vom explosionsartigen steigenden Bedarf an Datenkommunikation durch das Internet rechts überholt. Dies führte zur Entwicklung ergänzender Netztechniken wie DSL zum Zugang auf ATM-Backbones über herkömmliche Telefonleitungen.
Momentan geht der Trend dahin, klassische Dienste wie Sprachübertragung auch über das eigentlich nur zur Datenübertragung geeignete Internet abzuwickeln (siehe IP-Telefonie, Next Generation Network). Fehlende grundsätzliche Eigenschaften des Internet, wie zum Beispiel garantierte Laufzeiten oder geringer Jitter machen dies zu einer technischen Herausforderung. Lange als beherrscht geltende Dienste gestalten sich plötzlich wieder schwierig.