Diederich Volkmann

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Diederich Volkmann (* 13. September 1838 in Bremen; † 13. März 1903 in Tabarz) war ein Altphilologe und 20 Jahre Rektor der Fürstenschule Schulpforta.

Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Auszeichnungen 4 Veröffentlichungen 5 Literatur

[Bearbeiten] Familie

Diederich Volkmann wurde 1838 in Bremen als ältester Sohn des Theologen und Lehrers am Gymnasium illustre Bremens Johann Heinrich Volkmann (1804-1865) und seiner Frau Amalie (1813-1842), der Tochter des Bremer Bürgermeisters Diederich Meier (1787-1857), geboren.

Sowohl sein Vater, der Theologe Johann Heinrich Volkmann wie auch dessen Bruder, der Privatbankier Daniel Georg Volkmann (1812-1892) waren Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft.

Diederich Volkmanns Brüder sind der Kaufmann und amerikanische Konsul in Odessa Johann Hermann Volkmann (1840-1896), der Teilhaber und Aufsichtsratsvorsitzende der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (Nordwolle) Johann Heinrich Volkmann (Kaufmann) (1842-1916) sowie der Bremer Pastor Gustav Volkmann (1842-1917).

Diederich Volkmann heiratete am 5. Juli 1866 in Naumburg Clementine Breslau (1845-1923), die Tochter des Ober-Bauinspektors Adolph Breslau und der Liddy Wellner. Die beiden Brüder seiner Frau sind die Oberbürgermeister von Erfurt Richard Breslau (1835-1897) und Oscar Breslau (1836-1903), der Oberbürgermeister von Naumburg und spätere Provinziallandesrat in Merseburg.

Aus der Ehe mit Clementine Breslau gehen 5 Söhne hervor, der Wiesbadener Brauereibesitzer Major a.D. Johannes Volkmann (1868-1945), der bekannte Kolonialoffizier Major a.D. Richard D. Volkmann (1870-1954), der Major Dietrich Volkmann (1872-1918), der Kaufmann Erich Volkmann (1875-1938) und der Polizeioffizier Gerhard Volkmann (1878-1928).

[Bearbeiten] Leben

Nach Besuch des Alten Gymnasiums in Bremen studierte Diederich Volkmann ab Ostern 1857 Philologie in Bonn, wo er bei der Burschenschaft Alemannia aktiv wurde. Ostern 1858 wechselte er an die Universität Breslau und kehrte Michaelis 1859 wieder nach Bonn zurück.

Dort wurde er 1861 zum Dr.phil. promoviert mit einer Dissertation "De Suidae biographicis quaestiones selectae" und legte kurz darauf sein Staatsexamen ab. In der letzten Zeit seines Studiums war er Senior des Seminars und nahm als solcher unter den Philologen bereits eine geachtete Stellung ein.

Professoren wie Friedrich Wilhelm Ritschl und Otto Jahn, die damals beide in Bonn wirkten, hielten viel auf ihn. Otto Jahn opponierte ihm bei seiner Promotion honoris causa und richtete in außerordentlicher Weise warme und herzliche Abschiedsworte an ihn. Man erwartete damals von ihm bereits hervorragende Leistungen für die Wissenschaft.

Da sowohl Ritschl als auch Jahn ehemalige Schüler Schulpfortas waren, ist zu vermuten, daß ihr Einfluß nicht ganz unbedeutend war, als Volkmann im gleichen Jahre im Alter von 23 Jahren zum Lehrer an die Fürstenschule Schulpforta berufen wurde. In den Jahren 1861 bis 1864 gehörte dort Friedrich Nietzsche zu seinen Schülern, mit dem er über Jahrzehnte in Verbindung blieb und dem er riet, nach Bonn zum Studium zu gehen.

Ostern 1863 rückte Volkmann in die Stelle des 4. Adjunkten auf, wurde 1866 Oberlehrer und 1870 zum Professor ernannt.

1873 wurde er als Direktor des Gymnasiums nach Görlitz, 1874 als solcher nach Elberfeld berufen. Michaelis 1878 kehrte er als Rektor nach Schulpforta zurück.

Kurz nach seinem Regierungsantritt bat der junge Kaiser Wilhelm II. den Rektor Diederich Volkmann zu sich, um für die große, für 1890 geplante, Schulkonferenz den Rat des Rektors dieser berühmten Schule einzuholen.

Ein Angebot, als Ministerialrat das Dezernat "Höheres Schulwesen Preussens" zu übernehmen, lehnte er ab. 1893 wurde unter seiner Leitung das 350-jährige Bestehen der Schule glanzvoll gefeiert.

Zahlreiche Bildungsreisen nach Italien und Griechenland sowie Veröffentlichungen nahmen seine Zeit in Anspruch. Als Lehrer unterrichtete er Griechisch, Latein, Französisch und Deutsch, wobei er sich in den 20 Rektorenjahre darauf beschränkte, die Oberprima in Griechisch zu unterrichten, um mehr Zeit für die Schulleitung und seine wissenschaftliche Arbeit zu haben.

Aufgrund seiner labilen Gesundheit sah er sich im Jahre 1898 gezwungen, seinen Abschied einzureichen. Am 1. Oktober 1898 wurde er feierlich aus dem Rektorenamt verabschiedet. Inzwischen zum Geheimen Regierungsrat ernannt nahm er seinen Wohnsitz in Jena.

Während eines Ferienaufenthaltes in Tabarz ist Volkmann gestorben, wo er auch beerdigt wurde.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

• 1883 Roter-Adler-Orden 4. Klasse
• 1890 Adler der Ritter des Hohenzollernschen Hausordens
• 1893 Krone zum Roten Adler Orden

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

• De Suidae biographicis quaestiones selectae - Bonnae : Georgi, 1861
• De Suidae biographicis quaestiones alterae, Symbol. philologorum Bonnensium Fasc. II, 1867, 715-731
• Itinerarium Alexandri - Naumburg : Sieling, 1871
• De Suidae biographicis quaestiones novae, Gymn.-Progr. von Schulpforta Naumburg 1873
• Alexandri Magni rerum gestarum epitoma : Et cod. Mettensi - Namburgi : H. Sieling, 1886

[Bearbeiten] Literatur

• Außerordentliches Ecce der Königlichen Landesschule Pforta für den Geheimen Regierungsrat Rektor Dr. Diederich Volkmann; gehalten am 26. August 1903 von Professor Dr. Schreyer, Naumburg 1903
• Fritz Heyer: Aus der Geschichte der Landesschule zur Pforte, Darmstadt und Leipzig 1943
• Felix Beheim-Schwarzbach: Diederich Volkmann (ca.1943)
• Hans Heumann: Schulpforta - Tradition und Wandel einer Eliteschule, Erfurt 1994

Personendaten
NAME	Volkmann, Diederich
KURZBESCHREIBUNG	Altphilologe und Rektor der Königlichen Landesschule Pforta
GEBURTSDATUM	13. September 1838
GEBURTSORT	Bremen
STERBEDATUM	13. März 1903
STERBEORT	Tabarz