Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Die Jungfrau von Orléans (Schiller) - Wikipedia

Die Jungfrau von Orléans (Schiller)

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"Die Jungfrau von Orleans" ist eine romantische Tragödie von Friedrich von Schiller, die am 11. September 1801 in Leipzig uraufgeführt wurde. Es war zu Lebzeiten Schillers eines seiner am häufigsten gespielten Stücke. Seine Entstehungszeit und die Veröffentlichung fallen in das „Klassische Jahrzehnt“, auch die „Weimarer Epoche“ oder die „Weimarer Klassik“ genannt. Diese Epoche ist wesentlich gekennzeichnet durch die Zusammenarbeit und Freundschaft von Schiller und Goethe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die wichtigsten Personen des Stückes

  • Karl der Siebente: König von Frankreich
  • Königin Isabeau: Seine Mutter
  • Agnes Sorel: Seine Geliebte
  • Philipp der Gute: Herzog von Burgund
  • Graf Dunois: Bastard von Orléans
  • La Hire & Du Chatel: Königliche Offiziere
  • Erzbischof von Reims
  • Chatillon: Ein burgundischer Richter
  • Raoul: Ein lothringischer Ritter
  • Talbot: Feldherr der Engländer
  • Lionel & Fastolf: Englische Anführer
  • Montgomery: Ein Walliser
  • Ratsherren von Orléans
  • Thibaut D'Arc: Ein reicher Landmann
  • Margot, Louison, Johanna: seine Töchter
  • Etienne, Claude Marie, Raimond: ihre „Freier“ (bzw. Freunde, Liebhaber)
  • Bertrand: Ein anderer Landmann
  • Ein mysteriöser schwarzer Ritter
  • Köhler und Köhlerweib

[Bearbeiten] Handlungsverlauf des Dramas

[Bearbeiten] Kurzfassung

Prolog: Das Drama spielt im mittelalterlichen Frankreich. Im Prolog wird vom Krieg gegen die Engländer berichtet, die Frankreich angreifen. Die Figur Johanna wird eingeführt. Es wird gezeigt, dass Johanna in vielerlei Hinsicht anders ist als andere Menschen. Sie sucht die Einsamkeit, hat kein Interesse am Heiraten, aber hält eine flammende Rede zum Krieg. In einem Monolog nennt Johanna ihre Sendung: Sie erzählt von einem Auftrag "des Geistes" (was für ein Geist das ist, bleibt unklar), gegen die Engländer in den Krieg zu ziehen.

1. Aufzug: König Karl, der Regent von Frankreich, will aufgeben und fasst erst neue Hoffnung, als Johanna durch ihren ersten Sieg angekündigt wird. Vor dem König beweist sie sich als Seherin und gibt weitere Details ihrer Sendung preis. Sie erklärt, sie habe ihren Auftrag von der Mutter Gottes erhalten. Zwei Bedingungen sind mit dem Auftrag verknüpft: Sie muss alle Feinde töten, die sich ihr in der Schlacht entgegen stellen und sie darf sich in keinen Mann verlieben.

2. Aufzug: Die englische Heerseite wird vorgestellt. Johanna tötet einen englischen Soldaten namens Montgomery in der Schlacht. Außerdem gewinnt sie Burgund für die französische Seite. (Das Herzogtum Burgund gehört eigentlich zu Frankreich, doch im Krieg fiel der Herzog von Frankreich ab und kämpfte mit den Engländern.)

3. Aufzug: Johanna versöhnt Burgund mit Du Chatel, einem französischen Ritter, der Burgunds Vater getötet hatte. Dunois und la Hire machen Johanna je einen Heiratsantrag. Johanna weist sie mit dem Liebesverbot ab. Talbot stirbt in der Schlacht. Johanna begegnet einem mysteriösen schwarzen Ritter, der sie zum Abbruch ihrer Sendung bewegen will. Gleich darauf trifft sie auf Lionel. Johanna besiegt Lionel im Kampf, doch als sie ihm ins Gesicht sieht, verliebt sie sich sofort in ihn und Lionel auch in sie. Johanna ist sehr verwirrt. Schließlich muss Lionel flüchten, weil Graf Dunois und La Hire herankommen.

4. Aufzug: Johanna hadert mit sich. Sie ist überzeugt, durch ihre Liebe zu Lionel ihren Auftrag verraten zu haben. Sie ist ratlos, wie sie mit der Situation umgehen soll, und will deshalb auch nicht an der Krönung Karls teilnehmen. Die Krönung bildet den Abschluss des Krieges und ist der sichtbare Beweis dafür, dass die Engländer verloren haben und Karl der rechtmäßige König Frankreichs ist. Nach der Zeremonie trifft Johanna ihre Schwestern und will mit ihnen nach Hause, doch ihr Vater Thibaut klagt sie öffentlich an, mit dem Teufel im Bund zu sein und Johanna wird verbannt. Raimond begleitet sie in die Verbannung.

5. Aufzug: Johanna ist mit Raimond im Wald unterwegs, als sie von Engländern gefangen wird. Raimond benachrichtigt die Franzosen davon. Lionel will Johanna vor den eignen Leuten schützen, die sie hängen sehen wollen. Johanna zeigt keine Liebe mehr zu Lionel. Dieser wird in die Schlacht gerufen und lässt Johanna bei Isabeau in einem Turm zurück. Im Botenbericht (ein englischer Soldat berichtet vom Turmdach aus) wird der erste Teil der Schlacht erzählt, die Engländer liegen vorn. Johanna betet zu Gott, reisst sich darauf hin von ihren Ketten los und wendet die Schlacht zu Gunsten der Franzosen. Dabei wird sie tödlich verwundet. Sie spricht von einer Apotheose (sie glaubt, sie steige in den Himmel auf), bevor sie stirbt.

[Bearbeiten] Prolog

Erster Auftritt:

Thibaut D'Arc äußert seine Sorge um die Zukunft Frankreichs und seiner Familie; die Engländer haben bereits mehrere Dörfer und Städte in Gebietsnähe überfallen und geplündert und Paris ist schon von ihnen besetzt. In den Kriegszeiten will er nun zumindest seinen Töchtern das Leben so sicher wie möglich gestalten und arrangiert die Hochzeiten von Margot (mit Etienne) und Louison (mit Claude Marie) gleich für den nächsten Tag.

Zweiter Auftritt

Thibaut ist besorgt darüber, dass Johanna Raimond, der sich bereits seit drei Jahren für sie interessiert, nicht heiraten will. Raimond dagegen will Johanna nicht unter Druck setzen, er bewundert und verehrt sie und glaubt, sie hat "was Höh'res zu bedeuten" (Reclam-Ausgabe 78). Durch das Gespräch zwischen Thibaut und Raimond wird deutlich, dass Johanna sich stark von den Schwestern abgrenzt, oft die Einsamkeit in der freien Natur aufsucht. Ihr Vater befürchtet, dass sie aufgrund ihrer Schönheit hochmütig ist und sich deshalb vor dem bäuerlichen Leben so verschließt. Raimond hat kein Verständnis für diese Besorgnis, er sieht in Johanna nur das "unbegreiflich überschwenglich Glück" (142)

Dritter Auftritt

Der Landmann Bertrand kommt vom Markt der nahegelegenen Stadt Vaucouleurs zurück, wo er im Tumult eines Volksaufruhrs in den Besitz eines Ritterhelms gelangt ist. Johanna will den Helm sofort haben und als Bertrand meint, dass sie als Frau damit nichts anfangen könne, entgegnet sie: "Mein ist der Helm und mir gehört er zu" (192). Raimond setzt sich wieder für sie ein, nennt sie die "löwenherz'ge Jungfrau" (200) mit einem "männlich Herz" (196). Auf Thibauts Nachfrage berichtet Bertrand von den jüngsten Kriegsereignissen: Die Länder bis an die Loire sowie Orléans sind bereits von den Engländern belagert. Auch Burgund zieht, angeführt von der Königsmutter Isabeau, gegen Frankreich und seinen König zu Felde und mit Burgund u.a. auch die Holländer und Luxemburger. Der König ist in Chinon und unfähig, sich den Truppen zur Wehr zu setzen, nur ein Ritter namens Baudricour will den König mit seinen sechzehn Männern unterstützen, er ist nur eine Tagesreise von Vaucouleurs entfernt. Aufgrund der gegenerischen Übermacht hat er mit seinen Untergebenen den Entschluss gefasst, sich den Burgundern zu ergeben und auf eine Versöhnung zwischen Burgund und Frankreich zu hoffen.

Vierter Auftritt

Monolog Johannas: Sie verabschiedet sich von ihren Lieblingsplätzen im Freien und von den Schafen um die sie sich bislang kümmerte. Es treibt sie auf die kriegerischen Schlachtfelder, Grund sei jedoch ein "Geistes Ruf" (399) und kein "eitles, irdisches Verlangen" (400) Gott hat ihr befohlen, sich ritterlich zu kleiden wie ein Mann, der Männerliebe für immer zu entsagen und somit auch die Ehe- und Kinderlosigkeit hinzunehmen. Dafür werde er sie mit kriegerischen Ehren belohnen. Sie hat den Auftrag, den König für Frankreich zu krönen, Reims zu befreien und Frankreich zu retten. Im Helm sieht Johanna ein göttliches Zeichen: Nun ist es Zeit, ihren Auftrag zu erfüllen.

[Bearbeiten] Erster Aufzug

Erster Auftritt: (Dunois, Du Chatel)

Dunois kann dem König nicht verzeihen, dass dieser Frankreich im Stich lässt und sich militärisch nicht gegen seine Feinde zur Wehr setzt - während sein Volk Not leidet und seine Städte unter den Feinden aufgeteilt werden, gibt er Feste für seine Geliebte Sorel. Deshalb sagt Dunois sich vom König los und will ihn dessen Schicksal überlassen.

Zweiter Auftritt: (Die Vorigen, König Karl)

Du Chatel eröffnet dem König, dass jegliche finanzielle Mittel aufgebraucht sind. Weder die Söldnerheere können bezahlt werden, noch kann der Haushalt damit geführt werden. Die königlichen Zölle sind bereits seit drei Jahren verpfändet, und die Länder, die er noch besitzt, laufen Gefahr, von den Engländern eingenommen zu werden. Dunois appelliert an den König, sich endlich ins Gefecht zu stürzen und für sein Gebiet zu kämpfen.

Dritter Auftritt:

Ratsherren aus Orléans treffen ein und berichten von der katastrophalen Situation ihres Landes: Hungersnot, gefallene Stadtmauern und ein nicht enden wollendes Feindesheer. Der Befehlshaber gedenkt, in 12 Tagen zu kapitulieren, sollte bis dahin nicht ein Heer erscheinen, das stark genug ist, Orléans zu retten. Eine weitere Meldung triff ein: Die schottischen Söldnerheere drohen, Frankreich zu verlassen, wenn sie nicht noch am selben Tag ihr Geld erhalten.

Vierter Auftritt:

Als des Königs Geliebte Agnes Sorel von den Geldnöten erfährt, übergibt sie König Karl sofort ihren gesamten Schmuck, ihre Ländereien in der Provence und ihre Schlösser. Sorel will den König zur Enthaltsamkeit animieren, seinen Hofstaat in militärischen Nutzen umzusetzen, und sich - mit ihr gemeinsam - an den Kämpfen zu beteiligen. Karl berichtet von einer Weissagung, die ihm eine Nonne vor vielen Jahren gemacht hatte: Eine Frau würde ihn zum Sieger über seine Feinde machen, ihm die Krone seines Vaters erkämpfen. Diese Frau meint er nun in Agnes zu erkennen. Er erhofft sich auch einen Vorteil aus dem Konflikt zwischen England und Burgund, er hat bereits den Boten La Hire entsendet, um sich über die Möglichkeiten einer Versöhnung mit Burgund zu informieren.

Fünfter Auftritt:

La Hire kehrt zurück. Der Herzog von Burgund ist nicht bereit, sich mit Karl zu versöhnen - außer ihm würde Du Chatel ausgeliefert, diesen hält er für den Mörder seines Vaters. Diese Bedingung kann der König nicht erfüllen. Auch auf ein Duell mit dem König wollte sich der Herzog nicht einlassen, denn die Gebiete Frankreichs, die ihn interessieren, besitzt er bereits - um die muss er nicht mehr kämpfen. Auch mit seiner Mutter kann sich Karl nicht mehr versöhnen - La Hire hörte, wie sie ihren Sohn auf einem Fest als "missgebornen Sohn des hirnverrückten Vaters" (736 f.) bezeichnete. Karl will Orléans aufgeben, Sorel versucht, in ihm den Kampfgeist und das Verantwortungsgefühl zu wecken, das er gegenüber seinem Land empfinden sollte. Doch es gelingt ihr nicht, der König sieht sich außerstande, Orléans zu unterstützen und nimmt so seine Kapitulation in kauf. Mit diesem Verhalten enttäuscht er Dunois, der sich nun von ihm abwenden will.

Sechster Auftritt:

Du Chatel, der bereits in vielen Schlachten sein Leben für den König riskiert hat, will sich nun für eine Versöhnung zwischen Burgund und Frankreich an den Herzog ausliefern lassen. Der König sieht diese Opferbereitschaft als Vertrauensbruch hinsichtlich seiner Ehre, es kommt für ihn überhaupt nicht in Frage, auf die schandhaften Bedingungen einzugehen. Er befiehlt Du Chatel, sein Schiff für die Abfahr vorzubereiten - er will die vom Krieg betroffenen Gebiete Frankreichs über die Loire verlassen.

Siebter Auftritt:

Der König will seiner Geliebten Mut machen und sie trösten, dass sie beide bald ein friedlicheres Land betreten werden - doch für Agnes ist es ein "Tag des Jammerns" (912), weil der König in die Verbannung geht und seine Königswürde aufgibt.

Achter Auftritt:

La Hire kehrt zurück und überbringt die überraschende Nachricht, dass die Soldaten des Königs gemeinsam mit den Männern des Ritters Baudricours in der Schlacht gegen die Belagerer von Orléans gesiegt haben. Der Erzbischof von Reims trifft ein - zusammen mit einem Ritter im Geleit von Baudricour und Dunois, der nun bereit ist, sich wieder mit dem König zu versöhnen.

Neunter Auftritt:

Auf die Frage, weshalb es eine so rasche Wendung im Kriegsverlauf gab, antwortet der Ritter Raoul dem König, dass Baudricours Truppe, als sie bereits von den Belagerern umzingelt war und alle Hoffnung auf Sieg oder Flucht aufgegeben hatte, von einer mächtigen, behelmten Jungfrau überrascht wurde, die plötzlich aus dem Gehölz trat. Sie riss die Fahne des Bannerträgers an sich und schritt den wenigen Rittern voran gegen die feindliche Übermacht, und als sie den Männern Mut machte, indem sie rief "Gott und die Heil'ge Jungfrau führt euch an!" (963) da sprengten die Truppen des Feindes davon, zweitausend Mann auf der Flucht vor ein paar wenigen, und viele von ihnen kamen um, da sie vor Panik ins Flussbett stürzten. Nun will die Jungfrau ihre Herkunft dem König offenbaren, sie ist bereits auf dem Weg zu ihm. Der König will sie prüfen und befiehlt Dunois, sich an seiner statt auf den Thron zu setzen. Denn ist sie "von Gott gesandt, wird sie den König zu entdecken wissen." (1005)

Zehnter Auftritt:

Johanna hat kaum den Saal betreten, da erkennt sie Dunois als Bastard von Orléans und wendet sich gleich an den im Hintergrund stehenden König Karl. Als er von ihr verlangt, ihre Behauptung, von Gott gesandt zu sein, unter Beweis zu stellen, berichtet sie ihm von drei Gebeten, die er wenige Nächte zuvor an Gott gerichtet hat. Sie kann den Inhalt dieser Gebete so treffend wiedergeben, dass er tief beeindruckt ist und ihren Behauptungen vollen Glauben schenkt. Johanna gibt dem Erzbischof und dem König dann Auskunft über ihre Herkunft: Eine Hirtenfamilie in Dom Remi. Sie berichtet, wie sie eines Nachts von der Heiligen Maria am Muttergottesbild vor dem Dorf zum ersten Mal von ihrer Bestimmung erfahren hat: Die Heilige rief sie auf, ihr Heimatdorf hinter sich zu lassen, für Gott gegen Frankreichs Feinde in den Krieg zu ziehen und den rechtmäßigen Anwärter auf den Thron, Königssohn Karl, zur Krönung zu verhelfen. Alle anwesenden sind überwältigt von Johannas Erscheinung und fassen neuen Mut, mit ihrer Führung über England zu triumphieren. Als Waffe verlangt Johanna ein Schwert aus der Kirche der Heiligen Katharina, außerdem will sie in den Schlachten ein Banner mit dem Bild der Heiligen Maria tragen.

Elfter Auftritt:

Ein Herold aus England trifft ein. Er überbringt vom Feldherr der Briten, Graf von Salisbury, ein Angebot zum Ausgleich hinsichtlich der Belagerung von Orléans - der Feldherr will weiteres Blutvergießen um die Stadt, die er sich bereits sicher wähnt, verhindern. Johanna erhält vom König die Erlaubnis, an seiner Stelle mit dem Herold sprechen zu dürfen. Sie prophezeit dem Herold, dass sein Auftraggeber, der Graf, am Morgen getötet wurde, kurz nachdem er aufgebrochen war. Johanna erteilt ihm nun ihrerseits einen Auftrag: Er soll seinen Fürsten und Herzögen - Bedford und Gloster - ausrichten, dass sie nun die Wahl hätten zwischen Frieden und einem Krieg gegen Gott, dass Frankreich ihnen nicht zustehe und dass der rechtmäßige König Karl bald in Paris seinen Sieg feiern werde.

[Bearbeiten] Zweiter Aufzug

Erster Auftritt: Burgund, Talbot und Lionel streiten sich wegen der Niederlage. Burgund droht, nach England zurückzukehren.vgh

Zweiter Auftritt: Dank Isabeau wird der Streit beigelegt. Talbot, Lionel und Burgund wollen sie nicht mehr im Krieg dabeihaben. Gekränkt und beleidigt zieht sie ab.

Dritter Auftritt: Talbot, Lionel und Burgund wollen am nächsten Morgen in den Krieg gegen Johanna ziehen.

Vierter Auftritt: Johanna und ihr Gefolge greifen die eben genannten Personen bei Nacht an. Dunois und La Hire wollen Johanna aus Schutzgründen nicht kämpfen lassen - sie setzt sich jedoch durch.

Fünfter Auftritt: Talbot bleibt als einziger standhaft, während viele andere Ritter einfach fliehen. Er hält Johanna für eine Lügnerin.

Sechster Auftritt: Montgomery bereut, nach Frankreich gekommen zu sein. Er fürchtet sich vor Johanna.

Siebter Auftritt: Montgomery fleht um sein Leben. Nach einem kurzen Gefecht tötet Johanna ihn. Johanna weiß, dass sie nie wieder nach Hause kommen wird.

Achter Auftritt: Monolog Johannas: Sie will eigentlich nicht töten, tut es jedoch wider Willen.

Neunter Auftritt: Burgund will Johannas Tod.

Zehnter Auftritt: Burgund will mit Johanna kämpfen, sie kann ihn jedoch für ihre Seite gewinnen.

[Bearbeiten] Johanna, die Hauptperson des Dramas

  • hat kein Interesse am Heiraten (da sie ihr Sinnenwesen unterdrückt (Triebe, Gefühle, etc.) vermutlich aufgrund ihres Gelübdes)
  • tapfer, mutig (männliche Eigenschaften = edel = Vernunftwesen)
  • liebt ihr Land (Frankreich) und hat ein Pflichtgefühl gegenüber diesem
  • gläubig
  • stammt aus ärmeren Verhältnissen (Bauernmädchen)
  • hat 2 Schwestern (Margot, Louison)
  • kann ihre "Triebe" (Sinnenwesen) unterdrücken -> unweibliches und daher unkonventionelles Verhalten
  • schön (mytholog. Vgl. mit Sirene, begabt (Vgl. mit den Fähigkeiten Jesus (Anspielung Wüste)))
  • willensstark, stur
  • Mission: Frankreich zum Sieg führen
  • wird erst als "Heilige", "(Wunder) Mädchen, Prophetin, später als Hexe aufgrund der Anklage ihres Vaters angesehen
  • verfolgt unbeirrt ihr Ziel, zielstrebig, einseitig (Dominanz ihres Vernunftwesens)
  • situativ weiche und sanfte Seele, (Hirten) Mädchen, zittert (Sinnenwesen findet teilweise seine Existenzberechtigung (siehe dazu in: Über das Pathetische von Schiller, Friedrich (seine Dramenfragmente)

Welches Bild haben die übrigen Personen im Drama von Johanna?

In dem Drama "Die Jungfrau von Orleans" von Schiller stehen sich zwei vollständig unterschiedliche Meinungen der anderen Personen über Johanna gegenüber: Sie wird entweder angebetet oder abgrundtief gehasst.

Positives Bild:

  • Anbetung (z. B. Agnes Sorel)
  • Bewunderung (z. B. Schwestern, Raimond)
  • "heilige Jungfrau" (z. B. König Karl, Erzbischof)
  • bedingungslose Liebe (z. B. Dunois, La Hire)

Zitat aus Reclam Ausgabe S.40 Zeile 1044 Karl: "Genug! Ich glaube dir! Soviel vermag Kein Mensch! Dich hat der höchste Gott gesendet."

Negatives Bild:

  • Hass (z. B. Isabeau)
  • "Hexe" (z. B. Thibaut)
  • "Satansbrut" (z. B. Talbot, Isabeau)
  • "Teufelswerk" (z. B. Fastolf)
  • Spott (z. B. Talbot, Thibaut)

Zitat aus Reclam Ausgabe S.48 Zeile 1254 Talbot: "...Die Höll ist los, der Satan kämpft für Frankreich!..."

Änderung der Meinung:

  • erst Bewunderung, dann Verbannung (z. B. König)
  • erst Hass, dann Liebe (Lionel)

Zitat aus Reclam Ausgabe S.92 Zeile 2472 S.92 Zeile 2489 Lionel: "Ich hasse dich und dein Geschenk..." - "Mich jammert deine Jugend, deine Schönheit! Dein Anblick dringt mir an das Herz."

Johannas Gefühle:

Die Gefühle Johannas sind nur schwer zu ergründen, da das Werk in Dramaform (also als Theaterstück) geschrieben ist, und wir so nicht durch den Autor bzw. einen allwissenden Erzähler über ihre Emotionen unterrichtet werden. Die einzige Möglichkeit, Einblicke in Johannas Gefühlsleben zu gewinnen, ist also, wenn sie direkt über ihre Gefühle spricht.

Was wir dennoch über Johanna sagen können: Schon in den ersten Aufzügen können wir an ihren Reaktionen auf den Einmarsch der Engländer erkennen, dass sie sehr patriotisch gesinnt ist. Sie liebt ihr Land und ist bereit, alles dafür zu geben, damit es nicht in "die schmutzige" und verhasste Feindeshand fällt. Unverkennbar ist auch ihre Gottesfürchtigkeit. Sie liebt Gott, verschreibt sich seinem Willen und der Aufgabe, die er ihr aufgetragen hat. Ihm zuliebe schwört sie allen anderen irdischen Gelüsten ab. Durch die Tatsache, dass sie die Auserwählte Gottes ist, fühlt sie sich stark, geradezu unbezwingbar. Sie handelt in der Gewissheit, im Namen Gottes zu handeln; dadurch, so glaubt sie, könne zwar ihr Körper sterben, aber ihr Geist sei frei und erhaben.

Eine Wendung erfährt ihr Gemütszustand nach dem Treffen mit dem englischen Anführer Lionel. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie Liebe zu einem irdischen Mann (und nicht Gott). Über diesen Fakt verzweifelt sie - zum einen, weil sie sich ausgerechnet in einen ihrer Feinde verlieben musste; zum anderen, weil sie sich nun mit extremen Schuldgefühlen gegenüber Gott und der Heiligen Jungfrau zu kämpfen hat. Gott erlegte ihr auf, sich nie wie ein "gewöhnliches Weib" zu benehmen, geschweige denn so zu fühlen. Sie empfindet starke Reue, dass sie jemals von Zuhause weg gegangen ist, und "den Stab gegen das Schwert tauschte". Durch dieses Heimweh zeigt sie auch zum ersten Mal anderen Menschen gegenüber ihre Zuneigung - gegenüber ihrer Schwestern als sie diese, beim Krönungszug, wiedersieht.

Zum Ende hin fällt sie die Entscheidung, sich doch Gottes Wille zu unterwerfen, und entscheidet sich gegen die irdische Liebe. Sie wird wieder sicherer und ist wieder in der Lage, Gottes Aufgabe zur Vollendung zu bringen, wodurch sie, noch während sie stirbt, fast euphorische Freude empfindet, da sie ihr Aufgabe zur Vollendung bringen konnte und so in vollständiger Glückseeligkeit von den Irdischen scheiden kann.

Ein Paradoxum was sich gesamtbildlich stellt, ist folgendes: Johanna, die selber eher selten Gefühlsregungen zeigt, und wenn dann niemals Anderen gegenüber, löst hingegen bei Fremden besonders heftige Gefühlsregungen aus, seien es nun die der Liebe, oder die des Hasses.

[Bearbeiten] Weblinks

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