Dennis Sciama

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dennis William Sciama (* 18. November 1926 in Manchester; † 18. Dezember 1999 in Oxford) war Professor für Physik und beschäftigte sich insbesondere mit der Kosmologie.

Er studierte am Malvern College und danach in Cambridge. Er wurde ein Student von Paul Dirac. Wie Dirac faszinierte ihn das Machsche Prinzip, nach dem lokale physikalische Phänomene vom gesamten Universum abhängen. Dort lernte er Hermann Bondi, Thomas Gold und Fred Hoyle kennen und wurde zu einem Anhänger der Steady-State-Theorie. In seiner Doktorarbeit im Jahre 1952, entwickelte er eine Gravitationstheorie, die auf dem Machschen Prinzip beruht.

Im Jahre 1959 heiratete er. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Im selben Jahr ging er nach Princeton und Harvard. 1961 kehrte er nach Cambridge zurück. Zu dieser Zeit lag die Kosmologie etwas brach. Dennis Sciama gelang es, die Astrophysik und die Kosmologie zu einem kreativen Zweig der Physik zu machen. Außer ihm gab es weltweit nur zwei andere, denen dasselbe gelang: Yakov Zeldovich in Russland und John Wheeler in Amerika. Er inspirierte Roger Penrose an der Relativitätstheorie zu arbeiten, wodurch diese starken Auftrieb erhielt.

In Cambridge unterrichtete er außerordentlich begabte Studenten wie George Ellis, Brandon Carter, Stephen Hawking und Martin Rees. Dennis Sciama war einer der ganz großen Theoretiker der schwarzen Löcher und spornte seine Studenten zur Erforschung schwarzer Löcher an. Er regte sie an, Roger Penroses Ideen aufzugreifen, was Stephen Hawking dann auch mit großem Erfolg tat.

Im Jahre 1965, als Arno Penzias und Robert Woodrow Wilson die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckten und damit die Steady-State-Theorie unhaltbar wurde, gab er diese auf und wurde ein Anhänger der Urknalltheorie. In dieser Zeit veröffentlichte er, unter anderem, auch einige Theorien zusammen mit Martin Rees.

1971 ging er nach Oxford. Auch dort unterrichtete er außerordentlich begabte Studenten wie John D. Barrow, James Binney, Philip Candelas und David Deutsch. Von 1978 bis 1982 lehrte er auch zeitweise an der Universität von Texas. 1983 ging er zum „International School of Advanced Studies“ in Triest. Auch dort veröffentlichte er einige Theorien. Er erhielt viele Ehrungen und war von 1980 bis 1984 der Vorsitzende der „International Society on General Relativity and Gravitation.“

So groß seine eigenen Leistungen auch waren, sein größter Verdienst ist die Ausbildung begabter Studenten zu hochrangigen Wissenschaftlern. Seine ehemaligen Studenten bezeichnen ihn als einen warmherzigen Menschen, der mehr wie ein Vater als wie ein Professor zu ihnen war. Seine Unterstützung war ihnen sicher, auch wenn ihre Meinungen von der seinen abwichen. Dennis Sciama blieb wissenschaftlich aktiv bis zu seinem Tod im Jahre 1999.

PND: Datensatz zu Dennis Sciama bei der DNB

Keine Treffer im DDB-OPAC, 03.06.2006

Personendaten
NAME	Sciama, Dennis
KURZBESCHREIBUNG	war Professor für Physik und beschäftigte sich insbesondere mit der Kosmologie
GEBURTSDATUM	18. November 1926
GEBURTSORT	Manchester
STERBEDATUM	18. Dezember 1999
STERBEORT	Oxford