De Zeven Provincien
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Das Linienschiff De Zeven Provincien war das Flaggschiff des Admirals Michiel Andriaszoon de Ruyter im Zweiten und Dritten Holländischen Krieg.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Schiff lief 1665 in Delfshaven vom Stapel. Die De Zeven Provincien war ein Zweidecker mit 80 Geschützen. Ihre Abmessungen waren 163 Fuß Länge, Breite zwischen den Spanten von 43 Fuß und ein Tiefgang von 16,5 Fuß (1 Amsterdamer Fuß= 28,5 cm)
Sie kämpfte im 2. (1665-1667) und im 3. Holländischen Krieg (1672-1678). In der Schlacht von Barfleur gegen die Franzosen 1692 wurde sie schwer beschädigt und 1694 abgewrackt.
Ihr Vorteil gegenüber den englischen und französischen Schiffen war der geringe Tiefgang, der sie oft Gewässer befahren ließ, die die Gegner nicht durchqueren konnten.
In Friedenszeiten wurden dieses und andere Schiffe für den Ostindienhandel der Niederlande eingesetzt. Außerdem lagen die Stückpforten viel höher über der Wasserlinie als bei anderen Kriegsschiffen dieser Zeit, weswegen sie auch bei hohem Seegang mit allen Kanonen schießen konnte, wo andere Schiffe ihre untere Geschützreihe geschlossen lassen mussten. Revolutionär war auch die Anordnung der Geschützdecks, da der Boden nicht mehr wie sonst üblich (z.B. bei der Vasa) dem Sprung der dicken Berghölzer folgte, sondern diesen durchquerte, was nun eine horizontale Lage des Decks möglich machte. Allerdings wurde der sonst so feste Schiffsrumpf dadurch sehr instabil.
Seit 1995 wird in Lelystad, Niederlande in der Bataviawerft ein Nachbau der Zeven Provincien hergestellt.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge zwischen den Loten: 46,14 m
- Breite auf den Spanten: 12,14 m
- Tiefgang: 4,74 m
- Anzahl der Segel: 18
- Segelfläche: 2250 m²
- Bewaffnung: 80 Bronzekanonen
- Wasserverdrängung: ca. 1600 Tonnen
- Bauzeit: 1664-1665
- Besatzung: 420 Personen