Daphnien
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Daphnien | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Daphnia sp. | ||||||||||||||
Daphnien (Gattungen Daphnia und andere; Klasse Branchiopoda ; Ordnung Cladocera) sind Kleinkrebse (Wasserflöhe). Sie gehören zur Klasse der Blattfußkrebse und werden hier den Krallenschwänzen zugeordnet. Diese kleinen Krebschen werden nur 0,1 - 0,5cm groß und sind sehr leicht zu züchten.
Daphnien leben in Seen und Teichen. Sie reagieren empfindlich auf Schadstoffe im Wasser und lassen über die Beeinträchtigung ihrer Bewegungsfähigkeit eine Aussage über Giftstoffe im Wasser zu. Der hierfür genormte Test wird Daphnientest genannt.
Zu bestimmten Jahreszeiten kann es zu einem Massenauftreten kommen. Daphnien vermehren sich zumeist ungeschlechtlich (parthenogenetisch). Deshalb sind 98% der Daphnien Weibchen. Wenn sich die Umweltbedingungen in ihrem Lebensraum negativ verändern (Trockenheit, Kälte, kürzere Tage, Nahrungsmangel, aber auch Giftstoffe), werden jedoch auch Männchen geboren, die die Eier der Weibchen befruchten. Diese Eier, auch "Wintereier" oder Latenzeier (Dauereier) genannt, können bis zu zwei Jahre Trockenheit überstehen und bei guten Umweltbedingungen wieder ausschlüpfen. Im Sediment ist die Haltbarkeit der Eier noch höher: Aus 50 Jahre alten Schichten des Bodensees schlüpften in Laborversuchen noch Daphnien! Diese erstaunlichen Fähigkeiten geben den Wasserflöhen die Möglichkeit, austrocknende oder "umgekippte" Gewässer schnell wieder zu besiedeln.
[Bearbeiten] Physiologischer Aufbau
Der Körper der Daphnien ist in eine Zweilappige Schale (Carapax) eingeschlossen, die nur den Kopf mit den starken Ruderantennen frei lässt. Die beiden Schalenhälften schließen sich am Rücken und bilden eine Art Kiel, der mit einem Stachel endet. Die Schale ist eine Duplikatur der Haut, welche faccettiert ist.
Am Kopf auffallend ist das große Komplexauge. Es ist durch sechs Muskeln beweglich und entsteht während der Entwicklung aus zwei Teilen. Ein weiteres kleineres Auge, das sog. Nauplius-Auge (siehe auch: Naupliuslarve) ist viel kleiner und kein Komplexauge. Beide Augen sind über optische Nerven mit dem Cerebralganglion, dem "Gehirn" von Daphnia verbunden.
Die Zweiten Antennen sind zu großen und auffälligen Ruderorganen umgebildet. Sie bestehen aus einem Stammglied und zwei Ästen mit Borsten, die sich beim "Rudern" auffächern. Man sagt, dass so gebildete Extremitäten Spaltfußcharakter haben. In die Stammglieder der beiden Antennen treten kräftige Muskeln ein, welche eine Bewegung der Antennen ermöglichen. Sehr viel kleiner sind die Ersten Antennen. Sie sitzen oberhalb der Mundöffnung und tragen an ihrem Ende Sinneshaare (Ästhetasken). Diese dienen als Chemorezeptoren. Bei den Männchen sind diese Antennen größer und haben eine zusätzliche Borste, die wahrscheinlich mechanische Reize wahrnimmt. Daphnien befinden sich auch unterhalb der Gruppe der Mandibulata und haben somit zwei kräftige Manibeln (eine Art Kiefer). Sie sind keilförmig und nach innen leicht gezahnt.
Fünf Paar "Beine" liegen unterhalb der Schale. Auch sie haben Spaltfußcharakter. Sie sind weichhäutig und erhalten ihre Festigkeit durch den Blutdruck des Tieres. Derart gestützte Extremitäten nennt man auch Turgorextremitäten. Sie sind am Rand mit Borsten besetzt und haben je eine kleinen sackförmigen Anhang, der als Kieme fungiert. Daphnien atmen aber auch durch die Oberfläche ihrer Turgorextremitäten und durch ihre gesamte Körperoberfläche. Die Beine sind nicht zur Fortbewegung gedacht, denn diese Aufgabe übernehmen bereits die Zweiten Antennen. Sie dienen vielmehr der Nahrungsaufnahme. Durch einen schnellen und rhythmischen Schlag der Beine werden Wasser und darin enthaltene Nahrungspartikel in den Innenraum der Schalen "gestrudelt". Die Borsten an den Beinen fungieren als Filter und fangen die Nahrung auf. Diese wird dann in einem Kanal zwischen den Beinen nach oben zum Schlund befördert und gelangt von dort in den Körper bzw. in den Darm.
Der hintere Teil des Tieres (Abdomen oder Pleon) ist leicht gekrümmt. Hier liegen After und ein Paar nach innen gebogene Krallen.
[Bearbeiten] Verwendung in der Aquaristik
Daphnien werden häufig als Zierfischfutter für Aquarienfische verwendet. Als Lebendfutter werden sie regelmäßig im Zoofachhandel angeboten. Daneben gibt es sie in tiefgefrorener oder gefriergetrockneter Variante. Sie werden als Ergänzung zum Trockenfutter verfüttert, enthalten wertvolle Ballaststoffe und lösen bei einem Futterwechsel häufig auch die Laichbereitschaft aus.